Veröffentlicht: 24.09.2023
Dieser Beitrag wird nicht nur von einem Erlebnis handeln, sonder direkt mein ganzes Wochenende umfassen.
Samstags fand der Tag der Interkulturalität in Saint André statt. Davon wusste ich nur, weil ein Dozent meiner Mitbewohnerin dort der Hauptredner war und seinen Kurs dahin eingeladen hatte - und sie dann mich. So sind wir dann zu viert mit dem Bus nach Saint André gefahren und wurden von vielen kreolischen Häuschen begrüßt. Nach einem 30-minütigen Fußmarsch sind wir dann im Parc de Colosse angekommen, dem Veranstaltungsort. Nachdem wir uns etwas am Buffet bedient hatten setzten wir uns gespannt in die Vortragshalle. Die Vorträge dauerten insgesamt circa 1,5 Stunden und bestanden teilweise auch aus Musik-, Theater- und Tanzeinlagen, die erstaunlich professionell gestaltet waren.
Grob gesagt ging es um das Zusammenleben der vielen Kulturen und Ethnien auf La Réunion, die Geschichte der Insel und die Weitergabe von kulturellem Wissen. Nach den Vorträgen gab es dann ein Buffet mit selbst gekochten Gerichten aus verschiedenen Ländern, dort habe ich ein madagassiches und ein indisches Gericht gegessen, besonders das indische war wirklich unglaublich lecker, so etwas hatte ich noch nie gegessen! Auf das Essen folgten dann viele Tanz- und Gesangsdarbietungen von Vereinen, die die verschiedenen Kulturen repräsentierten, die Stimmung dabei war super locker und jeder hatte Spaß.
Zum Schluss haben dann alle gemeinsam Maloya getanzt, der traditionelle reunionesiche Tanz.
Wir mussten dann leider gehen, doch die richtige Feier fing dort dann erst richtig an. Kurz bevor wir gegangen sind haben wir von einem Verein jeweils einen Jasminblumen-Anstecker erhalten. Der hat nicht nur super gut gerochen, sondern auch dazu geführt, dass wir mehrmals auf der Straße und aus dem Auto heraus von Frauen angesprochen und gegrüßt wurden, die das Zeichen kannten und sich freuten, dass wir das Symbol trugen. Das hat mich echt ziemlich glücklich gemacht.
Später am Abend fand dann in der Nähe der Uni noch eine Party statt, mit Grill und Feuerwerk. Die war auch sehr cool und die Leute waren nett. Außerdem gab es dort eine Katze, die ich manchmal streicheln konnte *-*
Gegen 2 Uhr nachts bin ich dann todmüde in mein Bett gefallen.
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Am Sonntag stand dann eine kleine Wanderung an, die von ISRUN (einer studentischen Organisation für Austauschstudierende) organisiert wurde. Um 12h30 Uhr sind wir in Saint Denis losgelaufen, also quasi dort, wo ich wohne.
Wir liefen an echt schönen Orten lang und überquerten ein paar Mal einen Fluss, bis wir nach circa 1,5 Stunden den Ort Bas de La Rivière erreicht hatten.
Das war ein echt schönes Bassin mit zwei kleinen Wasserfällen und einem gigantischen Blick auf die Berge. Da es unfassbar heiß war sind wir alle auch sofort in das kühle Nass gesprungen und haben es uns gut gehen lassen.
Nach einiger Zeit sind dann alle bis auf ich und drei andere gegangen. Wir vier haben uns noch ein bisschen durch die Wildnis geschlagen und haben den Rest des Ortes erkundet, der nicht so leicht zugänglich war. Danach hat Ben, eine der Jungs, die dabei waren, uns dann freundlicherweise mit dem Auto heim gefahren.
Die Wanderung war die erste Wanderung hier, die für mich kein Nahtoderlebnis war - fast schon langweilig :D
Aber nach dem anstrengenden Tag gestern genau das, was ich brauchte... und morgen habe ich frei, das heißt ich ruh mich erst mal aus!