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11. Beitrag - Inselrundfahrt

Veröffentlicht: 17.09.2023

Eine tour de l'île stand diesen Samstag auf dem Programm. Meine Mitbewohnerin und ihre Freundin haben die Rundfahrt geplant und uns (Yasmine, Nanou und mich) dann um 09:00 Uhr mit dem Auto in der WG abgeholt.

Unser erster Stopp war die Église Sainte-Anne, die mit ihrer unglaublich filigranen Fassadenverzierung glänzen konnte. Da wir  tatsächlich einen ziemlich eng getakteten Zeitplan hatten und gerade eine Messe stattfand, haben wir die Kirche jedoch nur von außen bewundert.

Der zweite Stopp war das Bassin Bleu, ein riesen Wasserbecken, in dem man auch schwimmen kann. Auch dafür hatten wir allerdings keine Zeit und generell fand ich es zwar schön, aber nicht sonderlich atemberaubend. Ist halt das Xte Bassin, dass ich nun gesehen habe :D

Der dritte Stopp hat mich dann schon wieder mehr begeistert: Ein super altes, kreolisches Geschäft, in dem man alles finden kann. Also wirklich alles. Fische, Essen, Deko, 5l Rhumflaschen, Poster von Lesben, Uhren, eingelegte Krabben - alles eben.

Der vierte Stopp war der Port de Sainte Rose, also ein kleiner Hafen für Fischerboote. Das war wirklich richtig schön, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so klares, blaues Wasser gesehen, und das in einem Hafen. Und die alten Boote, die dort noch lagen, waren auch echt idyllisch.

Der fünfte Stopp war extrem faszinierend und ein bisschen mystisch. Wir haben uns die berühmte Notre Dame de lave angesehen, eine Kirche mit einer spannenden Geschichte: 1977 tobte der Vulkan der Insel und spuckte Lava, dir das gesamte kleine Dorf verschlang. Einzig und allein diese Kirche blieb verschont, der Lavastrom floss um sie herum, ohne dass sie die kleinste Verbrennung davon trug! Überall um die Kirche herum lieht die beeindruckende erstarrte Lavaflut, die von dieser wirklich unglaublichen Geschichte zeugt. Ich habe auch einen Lavastein mitgenommen, den ich allerdings theoretisch nicht mit dem Flugzeug nach Deutschland bringen darf. Versuchen werde ich es denke ich trotzdem

Der sechste Stopp war die Bucht der Wasserfälle ("Anse des cascades"), der östlichste Punkt der Insel. Dort war es auch super schön, die Palmen waren unvorstellbar groß, das Meer sehr unruhig und der Wellengang beeindruckend stark. 

Dort haben wir dann an einer kleinen Snackbar Mittag gegessen und dabei wunderschöne Vögel beobachten können, die uns Gesellschaft leisteten. Sie waren hellgelb, größer als Spatzen und sehr zutraulich. Nach der "Hauptmahlzeit" konnte ich dann auch den typisch kreolischen gâteau de patate douce (Süßkartoffelkuchen) sowie eine frische Kokosnuss probieren - beides sehr interessant und echt nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt meins.

Der siebte Stopp war mein absolutes Highlight. Wir haben uns den Plage du Tremblet angesehen (zumindest fast, wir sind etwas oberhalb stehen geblieben). Es war so unfassbar atemberaubend, ich konnte gar nicht fassen, dass es echt ist. Es war einfach traumhaft schön und ich musste wirklich kämpfen, um mich loszureißen.

Quasi am selben Ort direkt an der Straße sind wir dann noch kurz in den Tunnel de Lave gegangen. Das ist eine riesengroße Lavahöhle, die durch Lufteinschlüsse im Lavastrom entstanden ist. Dort ist mir das erste Mal bewusst geworden, was für eine Naturgewalt Lava ist und wie viel Respekt man vor einem Vulkan haben sollte. Immerhin waren allein die Lufteinschlüsse so groß, dass bequem 50 Menschen hineingepasst hätten.

Der achte Stopp war dann nicht mehr am Rande der Insel, sondern in den Hauts, dort befindet sich nämlich der Cascade de Langevin. Die Anfahrt dahin war ziemlich anspruchsvoll, und ich war selten so froh, nicht selbst fahren zu müssen. Teilweise musste man in einer Kurve anfahren, die eine Steigung von über 40% hatte - an der Stelle möchte ich also meinen absoluten Respekt an Romane aussprechen, die das fabelhaft gemeistert hat. Die Wasserfälle hier waren wirklich beeindruckend, gerade weil die Felswand so steil und die Wasserfälle so zahlreich waren. Allerdings ist das ein ziemlicher Touriort, weshalb wir nicht allzu lange geblieben sind.

Der neunte Stopp war dann endlich das, worauf wir alle gewartet hatte: Manapany-les-bains, ein großes, natürliches bassin, in dem wir endlich baden konnten. Die Abkühlung war bitter nötig, denn wir waren alle absolut verschwitzt und K.O.. Das Becken war auch sehr sauber und klar, das Wasser hatte die perfekte Temperatur und es war einfach super entspannend, dort eine kleine Pause zu machen. Doch aufgrund des engen Zeitplans und des anstehenden Sonnenuntergangs um 18:15 Uhr, mussten wir uns ziemlich schnell wieder auf den Weg zu unserem letzten Stopp machen.

Der zehnte Stopp war dem Sonnenuntergang gewidmet: Der Stand Boucan-Canot ganz im Westen der Insel, denn im Westen geht bekanntlich die Sonne unter ;) Dort angekommen haben wir uns schnell etwas zu trinken geholt und uns dann an den Strand gesetzt, um die wunderbaren Farbverläufe im Himmel zu bestaunen.

Als es dann dunkel war haben wir uns noch in ein Restaurant am Strand gesetzt und etwas gegessen - die anderen zumindest, ich nicht. Es war nämlich ziemlich teuer und ich wollte wirklich nicht so viel Geld ausgeben, denn das Mittagessen war schon relativ teuer. Das sorgte dann für einen kurzen Nervenzusammenbruch meinerseits und unangenehme Stimmung für alle anderen. Aber halb so wild, das ließ sich schnell klären und schon war die Stimmung wieder gut.

Wir redeten über Gott und die Welt und über sehr private Dinge, das war echt cool. Und auf dem Weg nach Hause war dann Partystimmung angesagt und es gab 1,5 Stunden lang ein Karaokekonzert vom Feinsten. Das machte sogar so viel Spaß, dass wir einen Umweg fuhren, nur um noch ein weiteres Lied singen zu können :D

Der Tag war also absolut gelungen und ich bin super dankbar für meine wunderbare WG und die Planungskünste und -bereitschaft von Romane und Audrey




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