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10. Beitrag - Zwei Tage in Cilaos

Veröffentlicht: 10.09.2023

Der Plan für dieses Wochenende war eigentlich, den Piton des Neiges zu besteigen - den höchsten Berg im indischen Ozean. Dann gab es allerdings ein Missverständnis bezüglich unserer Unterkunft am Berg, und so wurden die Pläne am Morgen der Wanderung noch geändert.

Wir haben uns also um 07:00 am Bahnhof in Saint-Denis getroffen, um Richtung Saint-Louis zu fahren, konnten dann allerdings nicht in den Car Jaune einsteigen, da dieser voll war. Somit haben wir dann auf den nächsten Bus gewartet und sind dann gegen 10:20 in Saint-Louis angekommen. Von dort aus ging es weiter Richtung Cilaos, dem Startpunkt unserer Reise.

Die Busfahrt dorthin war schon das erste Abenteuer des Tages: Mal wieder ging es mit einem Linienbus die unglaublich engen Serpentinen hinauf und bei jeder Kurve war ich mir sicher, dass das nicht gut gehen würde. Das Highlight waren dann die beiden Tunnel, die quasi exakt so breit waren wie der Bus, welcher sich Zentimeter für Zentimeter durchtasten musste.

In Cilaos angekommen wollten wir unser Gepäck in der Unterkunft abgeben, mussten allerdings feststellen, dass diese erst um 15:00 aufmachte. Freundlicherweise durften wir die Sachen im Office de Tourisme abstellen, und so machten wir uns dann auf zur ersten Wanderung: Cascade du Bras Rouge. Auf den ersten Kilometern haben wir uns direkt verlaufen, was uns gut eine Stunde kostete, aber als wir den Weg dann gefunden hatten war es wirklich recht schön. (Die Aussicht vom Bus aus war allerdings trotz allem nicht zu übertreffen :D)

Cacade du bras rouge

Wir hatten gegen Ende leider ziemlich Zeitdruck, da das Office de Tourisme um 17:00 zu machte und wir ja unsere Sachen dort eingelagert hatten. Daher haben wir uns entschlossen, die Gruppe zu teilen, damit Chloé und ich uns beeilen können um rechtzeitig dort zu sein. Und beeilt haben wir uns wirklich, wir haben die Strecke innerhalb von 40 Minuten geschafft (Google Maps meinte 50 und es ging steil bergauf - mindestens 250 Treppenstufen). Danach waren wir auf jeden Fall platt, doch es hat sich gelohnt: Wir konnten die Rucksäcke noch zeitig holen.

Als die anderen beiden dann auch angekommen waren, haben wir uns auf den Weg zur Unterkunft gemacht ("La Case Bleu"), wo wir wirklich überaus freundlich begrüßt wurden. Die Dame war total nett und zuvorkommend, die Unterkunft war sehr süß und auch wirklich sauber. Das Pärchen, das die Nacht mit uns zusammen im Schlafraum verbrachte, war auch echt freundlich.

Nachdem wir angekommen und geduscht waren haben wir uns ein Restaurant gesucht und ich habe Gratin de Papaya gegessen - eine spannende Kombination aber echt ziemlich lecker!

Gratin de Papaya

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Am nächsten Tag klingelte der Wecker um 05:00 Uhr und um 05:35 standen wir auf der Straße, bereit, die nächste Wanderung anzugehen. Leider nur zu zweit, da es den anderen beiden nicht so gut ging.

Es war stockduster, enorm kalt und meine Motivation war ziemlich im Keller, doch schnell zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und gaben mir neue Energie. So machten wir uns also auf den Weg zum Roche Merveilleuse. Schon auf dem ersten Viertel der Strecke entschieden wir uns noch einen kleinen Abstecher zum Bassin Bleu zu machen, das war allerdings erstaunlich unspektakulär (pas vaut la peine).

Nach einiger Zeit kamen wir dann zur Aussichtsplattform und die war dafür umso beeindruckender. Man konnte das erste Mal richtig begreifen, das man tatsächlich in einem Vulkankessel stand und ringsherum nur enorm hohe Berge waren.

Man konnte von dort auch perfekt den Piton des Neiges sehen, den wir jetzt wahrscheinlich in vier Wochen angehen werden.


Drei Stunden und ca 9km später haben wir uns dann mit den anderen vor der Église Notre-Dame-des-Neiges getroffen und diese kurz besichtigt.

Daraufhin ging es zurück, um die Unterkunft zu räumen. Auf dem  Weg dorthin kamen wir an den Markt, den wir uns natürlich auch ansehen mussten. Dieser ist etwas anders als der in Saint-Denis, es gibt eher Handwerkskunst als Obst und Gemüse.

Es gab auch einen kleinen Stand, der verschiedene selbstgemachte Küchlein verkaufte, da kam ich nicht drumherum - immerhin hatte ich bis dahin noch nichts gefrühstückt und schon eine Wanderung hinter mir :D

Der letzte Stopp des Tages war dann bei der Boulangerie Chez Tatie Rosine, denn wir hatten den Tipp bekommen, dass es dort die besten Kuchen zu kaufen gibt. Das mussten wir natürlich selbst testen und ich kann sagen: Es stimmt. Es gibt eine riesige Auswahl an "normalen" Kuchen, glutenfreien Kuchen, veganen Kuchen und sogar herzhaft Kuchen. Es war wirkliche eine Freude, in diesem Laden zu sein. Ich habe mir ein Gateau Banane-Citron und einen Gateau mit Chiasamen oder Mohn und einem Honigkern gekauft - beide unfassbar lecker und zusammen gerade mal 6,50€!


Die Busfahrt nach Hause gestaltete sich dann etwas schwierig, da wir sehr lange auf einen Bus warten mussten, der nicht zu voll war (In den Car Jaune darf man nicht stehen, es muss für jeden einen Sitzplatz geben). So kamen wir dann erst fünf Stunden nach Abfahrt in Cilaos zuhause an.


Aber was solls, es war eine tolle Erfahrung und ich habe soooo viel Lust, weitere längere Wanderungen und Ausflüge zu machen und vielleicht auch mal in der Hängematte zu übernachten :)


Außerdem absolut erwähnenswert ist, dass es in Cilaos überall so extrem gut gerochen hat! Die Blumen hier riechen viel stärker als in Deutschland, besonders der Jasmin hier ist wirklich ein Geruchserlebnis!





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