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14. Beitrag - Cirque de Mafate

Veröffentlicht: 03.10.2023

Relativ spontan ging es für mich dieses Wochenende auf einen zweitägigen Trip in den Cirque de Mafate. Die Freundesgruppe meiner Mitbewohnerin Celine hatte dort eine Unterkunft für sich gebucht, dann fiel eine Person leider krankheitsbedingt aus und so wurde ich gefragt, ob ich nicht mitkommen möchte. Da sage ich natürlich nicht nein :D

Auf der Autofahrt

Samstag ging es dann um 08:00 mit zwei Autos Richtung Osten, genauer gesagt zu Col des Boeufs auf 700 Höhenmeter. Nach 1,5 Stunden Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft und einem Foto-Zwischenstopp bei einem großen Wasserfall entlang der Straße waren wir dann auch schon dort und wurden vom Parkplatzanweiser fachgerecht empfangen. Der Parkplatz war ungünstigerweise echt eng und es hat etwas gedauert, bis wir alle zur vollsten Zufriedenheit des Einweisers standen, aber wir (beziehungsweise unserer Fahrerin, die ich echt bewundere und nicht beneide) haben es dann doch irgendwann geschafft.

Von dort ging dann der erste Wandertag los. Die Landschaft war beeindruckend und ganz anders als ich es von La Réunion bis jetzt gewöhnt war. Es sah teilweise aus wie eine Mischung aus Steppe und typisch deutschem Wanderweg. Wir haben uns dann spontan noch für einen Abstecher nach La Nouvelle entschieden und es hat sich absolut gelohnt, die Aussicht war klasse und der Rastplatz ideal für uns.

Steppen-Feeling

Nach dieser Pause sind wir dann weiter gewandert bis wir an ein kleines Bassin kamen, in dem wir uns dann noch einmal abgekühlt und gestärkt haben, bevor der letzte starke und lange Anstieg kam. Der war auch tatsächlich ziemlich anstrengend, aber unsere Ankunft lag nun mal eben oben auf dem Berg :D. Wir hatten eine Person dabei, die absolut kein Wander-Fan ist und sie musste wirklich kämpfen. Aber ich möchte hiermit nochmal meinen Respekt ausdrücken, dass sie es so gerockt hat (den zweiten Tag sogar fast noch besser als den ersten!).

Gegen 16:30 Uhr sind wir dann in der Miellerie de Marla angekommen, unserer traumhaften Unterkunft. Es war wirklich unfassbar schön, die Aussicht war herrlich, der Garten voller Blumen und einem Koiteich und ein großer brauner Hund, der ebenso freundlich wie seine Besitzer und unsere Gastgeber war. Um 19:00 Uhr sollte es dann Abendessen geben und wir vertrieben uns die Zeit mit Duschen und Kartenspielen.

Aussicht aus dem Garten der Unterkunft

Zum Abendessen gab es dann ein richtiges Gängemenü: Einen Ananas-Kokos-Punsch, ein Vorspeisen Salat, ein Rougail Saucisse, ein Kokos-karamel-brûlé und einen Zimtrhum. Nach noch einer Runde Kartenspielen ging es dann pappsatt und deutlich angeschwippst ins Bett.

Am nächsten Tag um 07:30 gab es dann Frühstück: Frisches Baguette mit Butter, Erdbeer- und Tomatenmarmelade (mega lecker!), Saft und einer bol Kaffee (Kannte ich so nicht, ist aber lustig, seinen Kaffee aus einer Schüssel zu trinken).

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Um kurz vor 10 Uhr fing dann der zweite Tag der Wanderung an. Das Ziel war der Wasserfall Trois Roches. Dafür mussten wir von der Hütte aus erst einmal ziemlich lange einen recht rutschigen und ungesicherten Weg nach unten bestreiten. Doch das Ganze hat sich gelohnt, denn schon wieder bot sich mir eine Landschaft, die ich so noch nicht kannte.

Weit und breit nur Stein

Der Wasserfall war auch atemberaubend, denn die Wassermassen fielen wirklich in eine gigantische Schlucht hinein. Als Bonus gab es noch ganz viele Katzen, die gerne etwas von unserem Proviant abbekommen hätten.

Sah in echt cooler aus, hatte aber Angst näher ran zu gehen für ein besseres Foto, sorry

Nach einer längeren Pause ging es dann für die nächsten 3-4 Stunden nur noch steil den Berg hinauf. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, allerdings war der gesamte Weg eine einzige Treppe. Laut der Applewatch einer Mitwanderin sind wir an diesem Tag 95 Stockwerke nach oben gelaufen - bei einer Affenhitze.

Gegen 16:00 Uhr bot sich uns dann nochmal ein Naturspektakel: Die letzte Stunde war es super kalt, denn wir liefen in den Wolken. All die großen Berge und die schöne Natur waren verhüllt in dem mystischen Weiß und man sah kaum die Hand vor Augen. Es war einfach magisch (und zur Abwechslung mal viel zu kalt).

Als wir am Auto angekommen waren, war ich echt erschöpft, geschwitzt und durchgefroren, doch es war ein wunderschönes und sehr lustiges Wochenende in idealer Begleitung.

Insgesamt war ich wirklich nicht sonderlich gut vorbereitet (kein Bargeld und 800ml Wasser im Gepäck), aber ich hatte ja kompetente Begleitung und dadurch auch wirklich sehr viel Spaß :)






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