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Phnom Phen

Veröffentlicht: 14.02.2020

Endlich in Kambodscha!

Da ich mein Visum für Vietnam um ein paar Tage überzogen hatte gab es dabei ein paar Komplikationen, aber ich schaffte es schließlich ohne große Umstände über die Grenze und gelangte mit einem Boot flußaufwärts nach Phnom Phen, der Hauptstadt Kambodschas.

In Kambodscha herrscht leider sehr viel Armut und direkt am zweiten Tag begegnete ich einem jungen Franzosen, dem eben alles, was ihm wichtig war (Geld, Kreditkarte, Handy, Pass) geraubt worden war. Man muss aber dazu sagen, dass es echt blöd ist, all seine Sachen in einer Tasche dabei zu haben und dann noch bei Nacht irgendwo rumzulaufen, wo es dunkel ist und keine Menschen sind (in diesem Fall am Hafen). Nein, so bescheuert bin ich nicht. Ich teile brav mein Hab und Gut auf, habe meine Reserven und Geheimverstecke, benutze meinen Verstand, den mir meine Eltern so wertvoll gestaltet haben und bleibe sicher auf meinen Wegen. Danke hier an euch beide, Mama und Papa. Letzten Endes war das, was ihr mir beigebracht habt, das, zu dem ich heute geworden bin.

Neu gewarnt vor humanen Gefahren also startete ich voll durch in Kambodscha.

Die Tempel der früheren Könige hier sind umwerfend! Alles fein säuberlich verziert und pompös gestaltet. Ich war hin und weg.

Was leider auch hier noch sehr nachhängt ist das Wüten der Roten Khmer.

Ja und das ist sogar noch viel heftiger als der Krieg in Vietnam und grenzt am Holocaust in Deutschland. Die Roten Khmer unter dem Anführer Pol Pot schlachteten zwischen 1975 und 1979 3 Millionen von 8 Millionen Einwohnern in Kambodscha ab. Fast die Hälfte! Ihrer eigenen Einwoher! Man bemerke dass diese auch aus Kambodscha waren. Ganze Familien wurden zur Tötung in Lager gebracht nur um gezielt ermordet zu werden. Und warum? Ganz einfach deshalb weil sie gebildet waren. Es wurden Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler, Journalisten und deren ganze Familien umgebracht.

Ich dachte Vietnam wäre abgedreht genug gewesen, aber jetzt verliere ich gänzlich den Glauben an die Menschheit. Da braucht ein Land fast 4 Jahre und die Hälfte der Bevölkerung tot, um sowas dummes zu unterbinden. Mein Vater wird jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und das nicht für möglich halten, falls er das nicht schon vorher wusste. Jaja, so dumm sind wir Menschen. Und allmählich kann mich nichts mehr schocken. Die spinnen, die Asiaten.

Wie auch immer, die Tötungslager und Gefängnisse waren echt hart zu sehen aber auch da: Es gehört eben dazu.

Noch viel besser wird es jetzt: Eine Woche Urlaub auf Koh Rong Samloem! Bildschöne Insel und Sandstrand. Bahamamama Chickas!

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