Veröffentlicht: 13.02.2020
Saigon - der Anfang und das Ende Vietnams. Hier wird es etwas ernster. Wer keine Bilder über Krieg und Tod sehen will, sollte sich die Bilder hier nicht weiter ansehen aber wie auch der Rest von allem, gehört auch dieses Thema zum Land dazu.
Zunächst aber zu Saigon selbst: Eine Stadt in totaler Harmonie. Auf den Straßen zwar Chaos, aber kein Gehupe und man wird nicht überfahren sondern mit mehr Vorsicht bedacht, wenn man als Fußgänger unterwegs ist. Die Leute sind freundlicher und alles ist bunt und leuchtet bei Nacht. Somit ruhiger, als Hanoi und definitiv mein Favourit. Selbst das gelbe Postgebäude und die Notre Dame Kathedrale sahen beeindruckend aus.
Ebenfalls beeindruckend das Kriegsmuseum ...
Wie ich schon sagte, kann sowas sehr mitnehmen. Ich schreibe das also als Erinnerung und in Gedenken an all die Toten dieses Krieges, die zum Großteil Zivilisten waren. Frauen, Kinder, normale Menschen wie du und ich, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Kurz zum geschichtlichen Aspekt:
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Frankreich seine Macht über Vietnam verloren, gewann diese aber durch finanzielle Unterstützung der USA zurück. Jedoch nicht vollständig. Das Land wurde in Nord- und Südvietnam unterteilt. Frankreich herrschte im Süden, während der Norden unter dem machtvoller werdenden Ho Chi Minh dem Kommunismus unterlag. Schließlich brach im Süden ein Bürgerkrieg aus. Die ebenfalls kommunistischen Vietcong wollten Vietnam wieder vereinen und schafften es den Präsidenten zu ermorden. Nun schaltete sich 1965 die USA dazu ein, aus Angst der Kommunismus könne sich weiter ausbreiten und sie ihren Anteil der Macht über Vietnam verlieren.
Ab da begann das Blutbad, bis die Amerikaner zu brutalen Mitteln wie dem Agent Orange durchgriffen. Dieses Entlaubungsmittel wurde eingesetzt, um den Vietnamesen ihre Tarnung zu nehmen, bringt aber verheerende Folgen mit sich. Es führt nämlich körperlich zu Mutationen, Krebsbildungen, Entstellungen, Fehlgeburten usw. Es kostete Tausende Unschuldige das Leben.
Die Vietcong waren aber clever und bauten Tunnelsysteme über mehr als 400km über das ganze Land. Diese waren so eng, dass nur kleine Vietnamesen hindurch passten. Sie tarnten die Luftlöcher mit Kleidung der Amerikaner, damit Hunde diese nicht erriechen konnten. Sie trugen Schuhe verkehrt herum, damit die Feinde falschen Spuren folgten. Und warum wurde ihr Lager nie ausgebombt? Na weil es genau unter der Amerikanischen Basis in der Erde lag. Unfassbar intelligent. Trotz 3 Millionen toter Menschen gewann Vietnam 1973. Damit verlor Amerika seinen ersten Krieg in der Geschichte.
Die Tunnel die ich sah waren so versteckt, dass ich sie nie gefunden hätte und so eng, dass ich mit meinen doch sehr europäisch breiten Hüften (ja okay und Hinterteil) nicht reinpasste. Einfach Stecken geblieben. Also ja, es war eng und da lebten die jahrelang! Aber sie siegten und ich habe großen Respekt vor den Toten und Überlebenden.
Als kleine Randbemerkung: Komisch dass Amerika bei so ziemlich jedem Krieg weltweit seine Finger im Spiel hat. Aber wirklich bei so ziemlich jedem. Das sollte einem echt mal was zum Nachdenken geben. Warum haben eigentlich ausgerechnet die so viel Macht und nicht jemand anderes? Sorry an der Stelle, aber scheiß Amis.
Tja das Leben ist eben nicht immer rosig, aber es ist unsere Aufgabe der Gegenwart aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und solche Dinge zukünftig nicht wieder passieren zu lassen.
Cheers Leute ♡