Veröffentlicht: 05.12.2021
28.11. La Paz -Sajama
Heute geht unsere Reise weiter und wie wir uns darüber freuen! Um 10:00 Uhr können wir unser Mietauto abholen gehen, einen kleinen schnuckligen Suzuki Jeep. Natürlich wird dieser nach kürzester Zeit auch getauft: Jeanie, the Jeep. Mit diesem Gefährt geht es die nächsten Tage über Stock, Stein und Salz bis wir wieder in La Paz sind.
Heute geht die Fahrt erst einmal aus der Grossstadt raus und Richtung Altiplano. Autofahren in Bolivien hat es in sich und ist schon für sich ein Abenteuer. Da sind einmal die Strassen die in allen unterschiedlichen Zuständen sein können von „ordentlich“ bis „schlicht nicht vorhanden“. Geschwindigkeitsangaben sind nicht so wichtig und kecke Autofahrer, welche die Zahlstelle umfahren wollen, können einen unter Umständen auf dem Pannenstreifen entgegenkommen!? Später staunen wir nicht schlecht über die tausenden von Menschen, die gemeinsam protestieren. Wofür oder wogegen ist für uns schwer heraus zu kriegen. Aber man hat ihnen dafür die ganze linke Fahrbahn gesperrt. Über mehrere Kilometer kommen sie uns entgegen, friedlich, mit bunten Fahnen und Plakaten. Das berührt uns sehr!
Irgendwann taucht er vor uns am Horizont auf: der Vulkan Sajama – höchster Berg Boliviens und eine Naturschönheit! Immer wieder halten wir für Fotos an. Unsere Fahrt geht bis nach Pisaga, dem letzten „Ort“ vor der chilenischen Grenze und Tankstelle im Nirgendwo. Kilometerlang steht die Lastwagenkolonne, nichts bewegt sich. Welch Glück, das wir nun auch auf der linken Spur vorbeidüsen dürfen um vorne an der Grenze vollzutanken. Danach biegen wir in den Sajama Nationalpark ab. Off Road – Juppieh!! Plötzlich zieht ein riesiges Unwetter auf und wir rechnen damit jederzeit nass zu werden; komischerweise schafft es die Wetterfront doch nicht bis zu uns. Ein Bierchen in Sajama das wie ausgestorben ist rüstet uns für die restlichen Kilometer.
Unser Ziel für heute ist bald erreicht, las Aguas Termales, die heissen Quellen von Sajama.
Eigentlich hätte es auch Unterkunft und Restaurant, wegen der Pandemie sind wir aber die einzigen ausländischen Touristen. Wir fragen nach ob es möglich wäre hier zu übernachten und siehe da, die alte Dame die hier lebt gibt uns ein Zimmer in ihrer Herberge und kocht für uns das Abendessen.
Als es eindunkelt sind wir drei neben hunderten von Llamas und Alpacas die einzigen hier.
Es ist absolut wunderschön und in seiner Ruhe und Einfachheit ein Ort für die Sinne und die Seele.
29.11. Sajama
Wir schlafen lange und baden nochmals in den Quellen. Die Armee ist da und wäscht ihre Kleider von Hand bevor sie mit Bürsten das Pool putzen müssen. Wir geniessen die Wärme und machen uns nach dem Frühstück, das uns Micaela zubereitet, in Richtung Tomarapi auf. Dies liegt auf der anderen Seite des Vulkans und führt uns an einer Lagune mit Flamingos vorbei. Dies ist nur ein optisches Highlight, da die Exkremente der Vögel widerlich stinken. Tomarapi ist schnell erreicht und wir haben den ganzen Nachmittag um zu lesen und zu faulenzen. Der Rezeptionist des Hostals zeigt uns noch das Museum mit ausgestopften Tieren und Webstühlen plus die 200-jährige Kirche. Das einheimische Essen ist gut und wir freuen uns auf mehr Schlaf.