Veröffentlicht: 03.01.2022
19.12. Es ist doch noch Zahltag beim Camping. Ein junger Mann kommt einkassieren. Heute fahren wir zum Nationalpark Laguna de Laja. Beim Eingang angekommen ist der Park leider schon zu. Und es heisst, der Park sei nur von Dienstag bis Sonntag offen. Na prima!
Da wir mittlerweile wissen, dass ohne Reservation nix läuft, hoffen wir auf Wifi. Doch das gestaltet sich schwierig. Der Besitzer des kleinen Campingplatzes Acampamento Viejo meint er würde uns einen Hotspot machen, doch es sei mehr oder weniger ein Funkloch hier. Wir sollen nach Antuco, dort sei es besser. Aber auch in Antuco ist es nicht besser wie wir merken müssen.
Als wir in einer Beiz etwas Wifi versprochen bekommen und dazu ein kühles Bier bestellen, stürmt Sekunden später die Besitzerin aus der Küche und meint, wir sollen das Bierlein aber schleunigst kippen, es sei gegen das Gesetz und sie käme in Teufels Küche. Es ist Wahlsonntag und da gilt in ganz Chile Alkhoholverbot. Nur hatte das die Kellnerin vergessen – obschon der Fernseher mit den aktuellsten Wahlhochrechungen lief. Wir kehren also unverrichteter Dinge zurück auf den Campingplatz. Auch der Hotspot des Besitzers nützt nichts. Also kochen wir und warten auf morgen. Da kommt ein 2. Auto daher: ein junges Paar und wie sich herausstellt Walliser!?
Nach dem Znacht setzen sie sich noch zu uns und wir tauschen uns aus. Vivian und Michel sind sehr sympathisch und auch länger unterwegs. Es zeigt sich, dass wir fast dieselbe Route geplant haben. Wir werden uns also noch öfters über den Weg laufen. In der Nacht macht uns der Campingplatzhund das Schlafen schwer. Er bellt und bellt und hört nicht auf, und das ein halber Meter neben unserem Zelt. Irgendwann reicht es uns, der Besitzer schert sich einen Dreck, also trägt Roman ihn zu den Toiletten und sperrt ihn dort ein. Das verschafft uns immerhin 2-3 Stunden Ruhe, bis der Besitzer ihn wieder rauslässt in den Morgenstunden…
20.12. Wir wollen unser Nationalparkglück nochmals versuchen – trotz Ruhemontag. Und siehe da: ein Ranger ist vor Ort. Er kommt zum Auto und fragt uns ob wir mit oder ohne Reservation hier seien. Ohne, gestehen wir. Ah, der Besuch des Parks, lehrt er uns, sei NUR mit Reservation möglich. Aber er wolle nicht so sein, wir könnten rein. Es koste 3 Franken Eintritt, aber das gehe in Ordnung, wir müssten nicht bezahlen. Etwas verwirrt aber nicht unglücklich fahren wir also los. Da es keine Wanderwege auf den Vulkan gibt und uns die anderen Pfade nicht interessieren, wird’s kurz. Wir besuchen die Lagune und das Märtyrermemorial. Im Jahr 2000 erfror hier eine ganze RS-Kompanie wegen plötzlichem starkem Schneefall und schlechter Ausrüstung.
Wir fahren weiter und dürfen auf einem sehr idyllischen Campingplatz „las Margaritas“ übernachten. Dieser ist eigentlich wegen Renovation geschlossen, doch der Besitzer sieht das nicht so eng.
Er bietet mir auch grosszügig an, dass wir den Pool benutzen dürfen (nur zur Hälfte mit Wasser und der Rest mit Blättern gefüllt) ;)