Slowinski Park Narodowy

Czolpino, 15.08.2017

"Polnische Sahara" klingt recht touristisch und nach ein bisschen Seemannsgarn, aber nach einem Ausflug in den Slowinski Nationalpark weiß ich, wovon die Polen hier reden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Campingplatz machen Hanna und ich uns vom Ustka auf den Weg ins ca. 60 km entfernte Leba. 60 km in Polen bedeuten eine ca. zwei stündige Autofahrt auf Buckelpisten mit viel Verkehr, die aber durch eine tolle Landschaft entlohnt wird. Leba ist eines der Touristenziele an der polnischen Ostsee und besonders bekannt durch die größte Wanderdüne Europas. Darüber hinaus gibt es noch eine V2 Raketen-Abschuss-Vorrichungen aus dem zweiten Weltkrieg. Da wir spät losgekommen sind entscheiden wir uns während der Fahrt doch lieber nach Czolpino zu fahren. Der Weg ist kürzer und der dortige Teil der riesigen Wanderdüne soll nicht so touristisch überlaufen sein. Die Düne nimmt eiun Areal von 6500 Ha ein und entstand durch große Wasldrodungen. Pro Jahr bewegt sie sich ungefähr 10 Meter. Unser Auto stellen wir im Wald auf einen Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Düne. Nach einiger Zeit im Wald kommt ziemlich überraschend die Düne. Ohne Vorwarnung geht es einen sandigen Berg vielleicht 40 Meter in die Höhe. Die Landschaft ist eine Mischung aus Sand, kleinen noch nicht ganz eingesandeten Waldstücken und mit Sträucher bewachsenen Sandhügeln. Eine tolle Szene. An manchen Dünenhängen hat man tatsächlich das Gefühl in der Sahara zu sein. Sand wohin man schaut. Fast eine Stunde laufen wir mitlerweile Barfuß durch den heißen Sand. Das Ende der Düne und das Meer sind nicht auszumachen. Plötzlich geht es genau so steil die Düne wieder hinunter und durch ein kleines Waldstück direkt ans Meer. Und der Reiseführer hat nicht zu viel versprochen. Weißer Sandstrand so weit das Auge reicht und bis auf ein paar verstreute Urlauber sind wir ziemlich alleine. Das Wasser plätschert sacht an den Strand. Perfekt! So wie an sich Urlaub vorstellt. Am späten Nachmittag machen wir uns wieder Richtung Auto auf. Im Wald erleben wir dann leider eine Hetzjagt. Mücke gegen Mensch. Völlig zerstochen erreichen wir unser Auto und fahren zurück Richtung Ustka, wo wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt werden.