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Wanderung auf 3479 Meter - Mulhacén & Òrgiva & Capileira

Veröffentlicht: 06.09.2023

Freunde der Berge, 

einige von euch haben es ja durchaus schon mitbekommen: Ich habe meinen ersten 3000er bestiegen. Es waren insgesamt 3479 Meter und der Gipfel heißt Mulhacén und befindet sich in der Sierra Nevada in der Region Granada. Da ich bereits 2 mal in Andalusien war und hier schon einige Kletterrouten und auch Kulturelle Highlights abgeklappert habe, hatte ich für diese Region eigentlich keine weiteren Besuche geplant. Nachdem ich aber bei meinen vorherigen Wanderungen keinen Erfolg hatte, habe ich mir gedacht: "Jetzt erst recht!" und habe mir eine Wanderung gesucht, welche für eine Person ohne großes Risiko und innerhalb eines Tages machbar ist. Einzige Bedingung: Ich will unbedingt auf über 3000 Meter hoch. 

Meine Base und auch mein Mittelpunkt für die nächsten 3 Nächte ist die Kleinstadt Órgiva südlich der Bergkette der Sierra Nevada. Hier habe ich mich auf dem Campingplatz besonders wohl gefühlt, auch wenn es immer noch beziehungsweise schon wieder geregnet hat als ich angekommen bin. 

Ankunft am Campingplatz

Auf dem Weg von Almeria nach Órgiva habe ich noch Ausläufer von den Regenmengen und den Unwettern mitbekommen, die in Spanien gewütet haben. Ich habe also erneut Glück gehabt, dass mich dieses Wetterunglück nicht getroffen hat und das ich nicht zur falschen Zeit am falschen Ort war. Rückblickend ist das bereits das 3. Mal seitdem ich unterwegs bin, dass mich Unwetter aller Art entweder örtlich oder zeitlich knapp verfehlen. Ich klopfe auf Holz, dass das so bleibt.Ich habe also 2 weitere Stunden bei Regen im Auto verbracht und mich der Wanderplanung der nächsten Tage gewidmet. Ich habe zwar im Voraus das Wetter beobachtet, aber es kam auch zu diesem Zeitpunkt nur ein Fenster von maximal 15 Stunden am Dienstag den 05. September in Frage, da das Wetter zu all den anderen Zeiten zu unbeständig angesagt war. Leider sind 15 Stunden (Wovon 6 leider Nacht war) nicht die Beste Voraussetzung um eine Mehrtägige Wanderung zu planen, noch genügend Stunden, um die Menge an Höhenmetern zu bewältigen. Also habe ich mich auch bezüglich meiner eigenen Sicherheit dazu entschieden mit einem vom Nationalpark organisierten Bus auf ca.  2600 HM fahren zu lassen und dann eine Rundwanderung auf den Gipfel zu machen. 

Der Bus kostet ca. 14 Euro und bringt einen auf ein Hochplateau von welchem gestartet werden kann- Alto del Chorillo. Von hier aus habe ich mir dann mit der App Komoot eine Tour rausgesucht, die von 4h bis zu 6h geht, damit ich mehrere Möglichkeiten habe, rechtzeitig wieder zum Bus zurück zu kommen. Der Bus ist um 10:30 aus Capileira losgefahren und um 18:00 Uhr ging er wieder zurück. Insgesamt hatte ich also genau 6 h Zeit auf den Gipfel und wieder zurück zum Bus zu kommen. Nach einem Abendessen im Trockenen und abgeschlossener Planung bin ich dann ins Bett gegangen, um auszuschlafen und den nächsten Tag ein wenig ruhiger angehen zu lassen. 

Erster Morgen

Gesagt getan - ich habe ausgeschlafen und mir zum Frühstück Eier gekocht und ganz in Ruhe in den Tag gestartet. Das Wetter war wieder gut und ich hatte daher ein schlechtes Gewissen einfach so rumzulungern. Ich habe mich also dazu entschieden mir Órgiva genauer anzuschauen. Zu Fuß. Naja- also ich wollte, aber leider gibt es in Spanien keine Bürgersteige, welche auch vom Ortsrand in den Ortskern gebaut wurden. Das führt dazu, das ich bei einer 70 er Begrenzung am Straßenrand gelaufen bin. Mein Verstand fand das zwar nicht ganz so cool aber ich dachte mir gleichzeitig auch, dass die Spanier ja auch irgendwie hin und her kommen müssen ohne Auto und bin mal drauf losgelaufen. Und nun liebe Freunde muss ich euch leider mitteilen, dass ich mich das erste Mal aus Angst nicht weiter nach vorne und über meine eigenen Ängste hinaus bewegen konnte. Das lag aber nicht an den Autos, sondern an den Spanischen Wachhunden, die sich in fraglich geflickten Zäunen auf Grundstücken aufhalten und ein derartig gruseliges und beängstigendes Territorialverhalten aufweisen, dass ich mich keinen Meter weiter nach vorne bewegen konnte aus Angst, dass der Zaun nicht hält und ich bald als Hundefutter ende. Ich weiß, dass das wohl ein wenig übertrieben dargestellt ist, aber da ich mich aufgrund von fehlender Erfahrung nicht damit auskenne, zu was die Hunde tatsächlich fähig sind, habe ich den Rückweg angetreten und bin zurück auf den Campingplatz gelaufen, um denselben Weg mit dem Auto zurückzulegen. Manchmal werden auch Schritte zurück bewegt, bevor wieder Vorwärts gelaufen werden kann. 

Leider keine Bürgersteige

Ich muss zugeben, der Weg hätte sich weder als Hundefutter noch mit dem Auto wirklich gelohnt, denn die Innenstadt von Órgiva hat nicht viel zu bieten außer 3 Restaurants und - was auch sonst - eine Kirche. Also habe ich meine Einkäufe für den Proviant für meine Wanderung erledigt und bin zurück auf den Campingplatz gefahren und gemütlich zu kochen und meine Vorbereitungen für die große Wanderung am nächsten Tag zu treffen. Das bedeutet: Rucksack packen, Brote schmieren, Frühstück richten und so den Rucksack planen, dass ich auch wenn ich den Bus verpassen sollte weitere 3 - 4 h wandern könnte, um wieder zum Auto zu kommen. Frei nach dem Motto: Lieber haben als Brauchen!

Gutes Wetter für eine gute Tour!

Am nächsten Morgen bin ich dann 40 Minuten zum Bus gefahren und dann sind wir damit noch 1,5 Stunden (aufgrund von Schotterwegen) zu dem Plateau gefahren. Nach 4,5 Stunden Wanderung und einem unglaublichen Erlebnis bin ich rechtzeitig zum Bus wieder unten gewesen und habe dort noch ein kleines Nickerchen bei Sonne und angenehmen 15 Grad gemacht. 

STEINE!!!!!!!!

Die Höhenmeter sind eindeutig zu spüren und die Pumpe läuft bei meinem Standard-Wandertempo um einiges schneller als es das bei den "normalen" Höhenmetern tut. Aber es hat sich sowas von gelohnt, das Wetter war perfekt, ich habe Steinböcke und Bergziegen bewundern können und ich bin selbst wieder ein Stückchen gewachsen. Ich lasse die Bilder nun für sich sprechen, wobei das Erlebnis einer Steinbockherde, die vor mir in reih und Glied über die Bergkuppe spaziert für immer einen besonderen Platz in meinem Bergherzen haben wird: 

So schön ruhig hier!
Und los!
Weg auf den Mulhacén
Ausblick auf Afrika leider nicht möglich
Erste Etappe 3.000 Meter
Gipfel!
Ausblick
Ausblick
Happy ME!
Hier sollte ein Weg sein.
Ist aber keiner.
Also zurück!
Und anderen Weg nehmen.
Wie in Mordor.
Wegkennzeichnung
Schieferstein
Wer erkennt es?
Lagune
2 Bergziegen
Wanderfrosch
Spanische Steinböcke
Spanische Steinböcke
WOW

Nach der Wanderung habe ich mir dann noch das Bergdorf Capileira angeschaut und festgestellt, dass es mich mit den ganzen kleinen weißen Häuschen sehr an Griechenland erinnert. Ein sehr süßes kleines Städchen. An diesem Dienstag war hier auch die Endstation der Badlands und daher relativ viel los. Außerdem war an diesem Tag auch Markttag und daher hatte ich Glück noch einen Parkplatz zu bekommen. 

Capileira
Capileira
IA!
Ausblick bei der Fahrt zurück zum Campingplatz

Am Ende des Tages gab es noch ein paar Träubchen und dann bin ich ziemlich kaputt ins Bett gefallen. 

Zusammenfassend eine wunderschöne Tour und ich bin sehr stolz auf mich selbst! 

In diesem Sinne ein hohes auf Widersehen und ich verabschiede mich mit einem Grinsen im Gesicht!
Eure Britta

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#3000#berg#wandern