Wolfgang Zander
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SLOWENIEN (10/10) - Über den Vršič-Pass ins Soča-Tal bis Kobarid

Veröffentlicht: 10.04.2021

Zur letzten Tour während dieser wirklich schönen und großartigen Reise startete ich am Freitag, den 7.August. Mit dem Leihwagen einmal mehr von Villach aus. Über den Wurzenpass diesmal nach Kranjska Gora und am Triglav, dem höchsten Berg Sloweniens vorbei über den Vršič-Pass, um an den Oberlauf der Soča zu gelangen. Ein Nervenkitzel ist die Fahrt mit dem wieder viel zu breiten Wagen über die unzähligen und schier endlos erscheinenden Haarnadelkurven des unaussprechlich wirkenden Vršič-Passes gewesen, auf den sich jede Menge Hobby-Radrennfahrer zudem im Schneckentempo hinaufquälen, die schwer nur auf der engen, in den Serpentinen zudem gepflasterten und außerdem auch dicht befahrenen Touristenstraße zu überholen sind. Der Lohn für diese Art von Schwerarbeit ist auf der Höhe des Passes dann der atemberaubende Blick über die Julischen Alpen und hinunter ins Soča-Tal.


Blick über die Julischen Alpen
Kobarid ist mein Ziel für den Tag dort gewesen. Viele Autos mit ungarischem Kennzeichen sind mir nicht bloß in Kobarid, sondern überhaupt im gesamten Soča-Tal nun aufgefallen. Im Tal der Soča, die in Italien als Isonzo bezeichnet wird. Und zwölf blutige Schlachten, wie der Geschichtskundige weiß, sind während des Ersten Weltkriegs hier über die Bühne gegangen, ehe mit Hilfe der Deutschen den österreich-ungarischen Verbänden bei Kobarid der Durchbruch gelang. Besonders verbissen sollen Berichten zufolge dabei die slowenischen und die kroatischen Soldaten innerhalb der österreich-ungarischen Armee gegen die Italiener gekämpft haben. Historisch Interessierte aus den unterschiedlichen Ländern der ehemaligen Monarchie mag dieser Ort damit sicher anziehen. Bestimmt aber auch den einen oder anderen Revisionisten, der über 100 Jahre später ganz sicher wieder gern groß wär.


Kobarid
Sehr heiß ist es um die Mittagszeit in Kobarid wieder gewesen, als ich mich auf den Rückweg nun machte. Über Bovec und den viel leichter auszusprechenden und etwas angenehmer auch zu befahrenden Predil-Pass, wo dem gegenständlichen Reisenden als letzter Höhepunkt in Slowenien die gewaltige Festung Kluže begegnet . . . – nur, Foto gibt es davon keines, weil ich als gegenständlicher Reisender zu diesem Zeitpunkt so gar keine Lust mehr hatte, den Wagen hier irgendwo nach langer Parkplatzsuche vielleicht an diesem touristisch überlaufenen Punkt wieder abzustellen und in der Hitze dann herumzulaufen. Die Luft, liebe Leserinnen und geschätzte Leser, war nach zwölf Tagen des außerordentlich intensiven Reisens an diesem Nachmittag nämlich endgültig draußen. Mit himmlisch mich erhebenden Eindrücken, unzähligen Bildern im Kopf und den für die Seele gesammelten Schätzen bis zum Bersten erfüllt, fuhr ich über den Predil-Pass weiter nach Italien, um über Tarvis und den Grenzübergang Thörl-Maglern nach Villach zu gelangen und den Mietwagen an einer Tankstelle in der Italienerstraße zurückzugeben.


Um 14:45 ist das gewesen, und mitten auf der Straße vor aller Augen ein riesiges Kreuzzeichen schlagend, ging ich, um der Vorsehung für meine Unversehrtheit damit zu danken, von der Tankstelle weg zur Konditorei Rainer, um den am Nachmittag immer obligatorischen Espresso samt Süßspeise zu genießen. Nur ausgiebiges Rasten bedeutete dann den Rest. Essen, rasten und abends Villacher Bier noch trinken. Den Rest, ehe ich Samstag, den 8.August um 9:14 mit dem Railjet Richtung Wien abgefahren und um 13:35 am Hauptbahnhof an der Basis damit angekommen bin. Den Rest dieser Reise . . .


. . . einer Reise, die ich als eine meiner schönsten und besten bezeichnen würde. Als eine der schönsten und besten. Der über alle Maße mich erfüllenden Reise durch Slowenien.
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