Wolfgang Zander
Wolfgang Zander
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BULGARIEN, Teil 6: Plovdiv - die wirklich große Überraschung dieser Reise

Veröffentlicht: 15.07.2020

Von Plovdiv selbst hatte ich mir gar nicht weiß Gott was erwartet. Dass es eine Altstadt gäbe und dass Plovdiv zudem 2019 europäische Kulturhauptstadt wäre, hatte ich im Vorfeld gewusst.Neugierig wie immer, ohne dabei aber allzu große Erwartungen zu hegen, hatte ich mich dann gleich nach meiner Ankunft auf den Weg Richtung Altstadt gemacht. Nach dem obligatorischen doppelten Espresso am Nachmittag in einer Konditorei gleich am Anfang der Fußgängerzone bin ich selbige dann hinauf spaziert, und wirklich nett hat die Altstadt auf mich dabei gewirkt. Nett, ohne aber einen besonderen Eindruck auf mich zu machen.

Viele verschiedene Sprachen hatte ich dabei vernommen. Neben Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch auch Ungarisch, Polnisch und Deutsch, sowohl in der bundesdeutschen, als auch in der wienerischen Version. Europäische Kulturhauptstadt zu sein, zahlt sich eben aus und zieht eine Menge Besucher an.

Bei der Dzumaja-Moschee am Ende der Fußgängerzone angelangt, bin ich dann die Gasse nach rechts hinauf gebogen, um mich in den höher gelegenen Teil der Altstadt zu begeben. Ein kleines Kirchlein ist mir zuerst einmal begegnet, ehe ich das bekannte und wie an den Hang des Dzambas-Hügels geklebte Amphitheater aus altrömischer Zeit entdeckte. Meine Begeisterung für Plovdiv hatte beständig dabei zugenommen. Was sich dann aber als "eigentliche" Altstadt von Plovdiv vor mir präsentierte, hatte mich dermaßen begeistert vom Hocker gerissen, mich erstaunen und bewundern lassen, dass mir bei diesen 32 Grad Celsius förmlich die Spucke weggeblieben ist. Die Rede ist dabei von den vielen kleinen Gassen mit den wirklich außerordentlich sehenswerten sogenannten "Wiedergeburtshäusern" aus der Zeit der bulgarischen Renaissance. Der bulgarischen Renaissance, die sich - unserem Renaissancebegriff entgegen - vom ausgehenden 18.Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 19.Jahrhunderts erstreckte. Seit dem Ende des 14.Jahrhunderts unter das türkische Joch gespannt, begannen die Bulgaren während dieser Zeit ihre nationale Identität (wieder) zu entdecken. Die daraus entsprungenen Bauwerke sind in ihrem originären Stil sicher einzigartig und wunderschön anzusehen. Ein breit gespannter Bilderbogen mit bulgarischen Wiedergeburtshäusern soll diesen Eindruck in diesem Kapitel wiedergeben.

Nur am Ende füge ich noch zwei Stadtansichten von Plovdiv hinzu: Zum einen den Blick über die untere Altstadt zu den drei Hügeln hinüber und dann den Blick Richtung Norden, um auch das sozialistische beziehungsweise postsozialistische Plovdiv zu bringen. Ideologisch Durchdrungenen wird Letzteres wahrscheinlich besser gefallen. Ich als Freigeist erfreue mich indessen immer wieder gerne an den Bildern der bulgarischen Wiedergeburtshäuser.

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