eine-prise-nordwind
eine-prise-nordwind
vakantio.de/eine-prise-nordwind

Camping in der Bymarka (24.05.21)

Veröffentlicht: 04.06.2021

Die Prüfungen haben sich bei mir und ebenso bei vielen anderen Studierenden dem Ende genähert. Für die Austauschstudenten steht dann natürlich auf dem Plan, die verbleibende Zeit bis zur Abreise am Semesterende noch so gut wie möglich zu nutzen.

So plante ich mit ein paar Freunden im direkt neben der Stadt gelegenen Naturreservat „Bymarka“ zu campen. Mit fünf Kilometern im Durchmesser und von Zivilisation umschlossen, stellt das Gebiet einen relativ isoliertes Stückchen Natur dar, welches im Sommer bewandert und im Winter ausgiebig beski`t wird. Zur jetzigen Jahreszeit ist der markanteste Berg „Gråkallen“ mit der von der Stadt sichtbaren großen Radarkuppel nahezu schneefrei und kräftiges Grün erfüllt den Wald.

Der Start der Wanderung zu unserem erwählten Campingplatz verlief etwas ungemütlich. Bis dahin trocken, entschied sich das Wetter uns einen leichten Niesel zu bescheren. Mit einem wasseranfälligem Schlafsack nicht sehr vorteilhaft und den Großteil der Strecke musste ein Schirm zum Schutz herhalten. 

Unangenehmes Wetter

Die Wege waren schlammig und das schmatzende Geräusch begleitete uns auf Schritt und Tritt. Einen Kilometer vor unserem Ziel hieß es, sich quer durch den Wald neben einem Wasserfall emporzukämpfen. Ein ordentliches Beintraining. Schließlich erreichten wir ordentlich verschwitzt den auf 420 Meter gelegenen See „Kvistingen“. In der Abendsonne bot die immernoch vorhandene Eisschicht einen schönen Anblick. Eine kleine Landzunge ergab sich als Lagerplatz. Mit zwei Bäumen im genau richtigen Abstand für die Hängematte und 2 Plätzen für unsere Zelte. Den restlichen Abend kochten wir gemütlich Nudeln mit Pulvertomatensauce und diverse mitgebrachte Gerichte. Der Nebel wurde zunehmend dichter und umhüllte schließlich auch unsere Halbinsel. 

Kvistingen
Nebel kommt auf
Hygiene muss sein

Da die Nächte hell bleiben, fallen die Temperaturen auch nicht mehr so stark. Die 8°C wurden gegen Mitternacht jedoch doch etwas frisch und wir bezogen unsere Schlafplätze.

Lagerplatz am Morgen

Der Sonnenaufgang um 4:00 bescherte uns ein etwas helles Schlafzimmer und gegen 7 trieb uns die zunehmende Wärme im Zelt auf die Beine. Zum Morgensport erklommen wir den neben dem See gelegenen Berg „Storheia“, den höchsten Berg in der Bymarka. Der Wanderweg war sehr abwechslungsreich und von der Spitze hatten wir einen guten Rundumblick auf Trondheim und den Fjord.

Storheia
Kvistingen von Storheia
Schneescholle rutscht langsam ins Wasser
4°C Bad im See

Nach Brötchen und Käse als Frühstück, hieß es das Lager abzubrechen und heimwärts zu ziehen. Dieser Tag war sonniger als der letzte und so war auch der Abstieg schweißtreibend. Mein Regenschirm wurde kurzerhand zum Sonnenschirm umfunktioniert. 

Zurück geht`s auf dem Holzweg

Von dem Rand des Naturparks aus fuhren wir mit der Tram-Verbindung wieder ins Zentrum und in unsere Studentendörfer.

Diese erste Campingaktion sollte der Auftakt für diese Saison für mich sein. Trotz dessen, dass man den Komfort der Zivilisation hinter sich lässt, ist Camping eine sehr eindrucksvolle Erfahrung und bereits eine kurze Zeit schafft ein sehr intensives Urlaubserlebnis.

Die kommenden Wochen sind deshalb diesem erschwinglichen Weg gewidmet, die Natur in Norwegen zu erleben.

Antworten (1)

Thomas
Wahnsinn - baden bei 4Grad. Also... von mir haste das nich 🙈 Klasse Erfahrung...

Norwegen
Reiseberichte Norwegen