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Achtsam und nackig ins neue Jahr!

Veröffentlicht: 18.01.2022

Und wieder ist ein Jahr zu Ende gegangen. 2021 brachte global gesehen wohl weniger Abwechslung als wir uns alle erhofft hätten. Ich wünsche trotzdem euch allen die Kraft, auch in gedrückten Momenten mit Achtsamkeit etwas Schönheit im Alltag zu erkennen! Trotz der Umstände dankbar zu sein, wie wir leben dürfen und zu wissen, dass alle Menschen doch im Prinzip das Gleiche anstreben… Mir wird es zurzeit immer klarer und im letzten Jahr hat sich nachhaltig gewandelt, wie ich die Menschen um mich betrachte. Wie man das eigene und andere Leben bereichern kann, indem man das wertvollste gibt, was man geben kann. Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Damit wünsche ich allen einen gelungenen Start in das Jahr 2022!

Nach meiner Ankunft aus Bergen stand direkt eine Geburtstagsfeier an. Oder besser gesagt drei, denn aus unsere Gruppe hatten ein Franzose, ein Österreicher und mein norwegischer Mitbewohner Geburtstag. Für dieses Event hatte sich eine verschwiegene Organisationstruppe gebildet, die für die Geburtstagskinder ein spezielles Partyprogramm geplant hatte. Für die Feier wurde eine minimalistische Hütte in der Nähe Trondheims gebucht, mit Schlafplatz für nahezu jeden der 25 Gäste. Dusche natürlich nicht mit inbegriffen und mit gemütlicher Außentoilette. Jedoch waren Strom und ein Waschbecken vorhanden. Zu Beginn wurden den Geburtstagskinder die Augen verbunden und sie wurden mit weihnachtlichen Kostümen dekoriert. Währenddessen zogen sich aller Männer mit Weihnachtsröcken als sexy Wichtel an, während die Damen sich als Rentiere mit Stoffgeweihen und roten Nasen einkleideten. Den Gastgebern gefiel die Überraschung logischerweise sehr und es wurde eine sehr interessante Party. Wie überall wo Menschen beteiligt sind, kommt es natürlich auch mal zu dem ein oder anderen Drama, was die Nacht in gewisser Weise noch denkwürdiger gemacht hat. Die Betten waren ähnlich wie in den Unihütten, so dass wir alle schon daran gewöhnt waren und der Schlaf nach dem Feiern auch nicht lange auf sich warten ließ.

Sexy Party!
Partytruppe
Marsch des Todes zurück
Traktion behalten!

Tags darauf empfing ich meinen ersten Besucher im Dezember. Die zweite Hälfte des Dezembers war gut gefüllt mit Unternehmungen, die ich mit meinen Besuchern geplant hatte. Und auch wenn ich es nicht immer weiß es zu zeigen, so berührt es mich doch sehr Freunde und Familie wiederzusehen. Den Anfang machte ein Studienfreund aus dem Erzgebirge. Alex hatte beschlossen mich kurzerhand zu besuchen und mich damit doch recht kurzfristig überrascht. Aber es gibt keine bessere Ausrede als Arbeit für die Uni hintenanzustellen, um einen Kumpel etwas Norwegen zu zeigen. Wir schauten uns die Stadt und den Weihnachtsmarkt etwas an, redeten viel und bereiteten uns für einen Cabinausflug vor. Im Auge hatte ich die Cabin Taagaabu. Die erste Hütte, die ich am Anfang des Semesters besucht hatte. Ich hatte in Erinnerung, dass wir uns damals durch eine Winterlandschaft kämpfen mussten, um zu der entlegenen Hütte zu gelangen. Beschwerlich, selbst mit Schneeschuhen aber sehr idyllisch. Was konnte also schon dabei schiefgehen, dieses Mal ohne Schneeschuhe zur Hütte zu wandern? Das bisschen Schnee. Also fuhren wir gegen 11 mittags los. Wie immer durch wunderschöne Winterpanoramen mit knackig kalten Temperaturen. Gegen 12:30 konnten wir dann auch losstiefeln. Mehr als zwei Stunden sollten wir nicht benötigen. Sehr schnell wurde der Schnee auf dem Waldpfad jedoch tief, so dass das bergauf gehen doch gut Kraft kostete. Dies war jedoch noch nichts verglichen mit dem Abschnitt der Strecke, welcher sich direkt durch die Wildnis bahnte. Den letzte Kilometer wateten wir durch hüfthohen und mal mehr oder weniger weichen Schnee. Trotz seiner Wanderfestigkeit amüsierte ich mich natürlich köstlich über Alex` Schnaufen und das verbissene Gesicht, während er versuchte, nicht bei jedem Schritt erneut bis zur Hüfte einzusinken. Ich war dies ja zum Teil schon gewohnt, so dass ich wusste, worauf ich mich einlasse. Trotzdem war dies wohl eine der größten Schneetiefen, die ich bisher erlebt hatte. 

Sexy Wintermode!

An der Hütte angekommen hieß es dann wie immer Feuer machen und Weg zur Toilette freischaufeln. Die Hüttenatmosphäre war dicht wie eh. 

Auch ein Schnapps darf mal sein

Durch den Mondschein konnten wir draußen ohne Lampe gut sehen und in der stillen vom Mond beleuchteten Waldlandschaft zu stehen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Nach diesem Tag nahmen wir uns einen langen und wohlverdienten Schlaf. Bergab ging es den nächsten Tag doch etwas einfacher und wir genossen noch einmal die tiefstehende Wintersonne. 

Aussicht am Morgen
Mein Kletterbaum steht noch!!!
Hammer Aussicht

An diesem Nachmittag besuchten wir noch eine neu errichtete Sauna im Hafenviertel von Trondheim. Mit direktem Zugang zum Wasser versprach es eine gute Kreislaufübung zu werden. Das witzige bei unserem Aufenthalt: Einer der Mitarbeiter merkte, dass wir Deutsche waren und wollte prompt alles über die deutsche Saunakultur und die berüchtigte „Aufguss“-Methode erfahren. Wir führten vor, wie ein Saunameister in Deutschland den Aufguss macht und anschließend den Dampf mit dem Handtuch verteilt. Diese Saunaform ist hier in Norwegen eher unbekannt. Man setzt sich zumeist in eine von mehreren kleinen Saunen und schüttet selbst normales Wasser auf. Als kleines Dankeschön durften wir noch ein Duftöl testen, welches sie dann doch irgendwo hatten. Die zwei Norwegerinnen die mit in der Sauna saßen konnten mit Sicherheit auch einige neue Erkenntnisse im Bereich der Saunakultur mitnehmen. Bevor ich Alex wieder nach Deutschland entlassen durfte, habe ich mit ihm noch ein Walsteak Dinner aufgetischt. Jetzt blicke ich gespannt auf meine Rückkehr und das nächste Wiedersehen.

Waldinner darf nicht fehlen.

So wie er abreiste, traf meine Weihnachts- und Neujahrsdelegation ein. Mein Vater zusammen mit seiner Frau planten schon lange einen Besuch und deswegen war ich nicht wenig erfreut, dass es noch geklappt hatte. 

Sie mieteten eine Wohnung im Zentrum. Da in meiner WG mittlerweile fast alle in die Heimat gereist sind, quartierte ich mich gerne bei Ihnen mit ein. So hatte ich über Weihnachten doch Familie um mich. Für den nächsten Tag, den 24.12, hatten wir eine weitere Hütte gebucht. Die im November von mir besuchte Cabin Flåkoia sollte mittlerweile hinreichend mausfrei sein und so viel die Wahl nicht schwer. Mit guter Erreichbarkeit und einer Sauna am See bietet sie doch eine extravagante Erfahrung. Und extravagant war sie allemal. Die Zufahrt war nur über Schneeketten zu meistern, mit denen es jedoch erstaunlich gut lief. Am Winterparkplatz sattelten wir unsere Rucksäcke auf. Auch Anderthalb Säcke Holz luden wir noch, damit dem Heizen nichts im Wege steht. Dann liefen wir überwiegend bergauf Richtung Hütte. Um die Atmosphäre zu unterstreichen, ließ ich mit meinem Lautsprecher ein paar Musikstücke von Herr der Ringe laufen, welche außerordentlich gut zu der friedlichen Winterlandschaft passten. Und so zogen die Gefährten mit ihrer Packlast durch den Winterwald. Flåkoia war nun natürlich mittlerweile durch ein Schneekleid bedeckt und auch der See erstreckte sich ebenfalls als weiße Fläche vor uns. Durch unser trockenes mitgebrachtes Holz konnten wir die Feuer gut starten und während Anne diese in Schuss hielt, zog ich mit meinem alten Herrn noch einmal los, um Holzstämme von einem etwas entfernten Lagerplatz zu holen. Wir zogen dafür einen Schlitten, der neben der Cabin gelagert war und nahmen diesmal vorsichtig den Weg über den See. Das Eis war meiner Kenntnis nach dick genug. Durch die erstmalige Belastung knackten die Uferbereiche trotzdem hörbar und unheimlich. Die Abenddämmerung unterstrich die etwas angespannte Atmosphäre. Auch auf dem Rückweg mit belasteten Schlitten ging es gut, so dass wir genug Holz transportierten, dass auch die Leute nach uns noch etwas haben würden. 

Über den See
Holztransport

Wir bereiteten ein Abendbrot aus einfachen Dosengerichten zu und es wurden Geschenke ausgetauscht. Da ich anscheinend jetzt den Stempel des absoluten Outdoorburschens auf die Stirn gedrückt bekommen habe, habe ich natürlich gleich eine moderne Filterflasche bekommen, die mir in jeglichem Gewässer gute Wasserqualität verschaffen wird. Mein Geschenk hatte ich immer noch in Trondheim. Die Trinkhörner die ich in Lofoten gekauft und ausgeschrubbt hatte, habe ich etwas zu spät mit Lebensmittellack behandelt, so dass sie immer noch am Trocknen waren.  

Ausprobieren der eigens angefertigten Chilli-Sauce

Die Sauna wurde natürlich auch hochgeheizt und trotz der anfänglichen Bedenken gegenüber der Heizzeit und -wärme, so dauerte es doch nicht lang bis die Steine heiß genug waren. Inmitten der norwegischen Natur saunieren und sich im Schnee abkühlen… Noch etwas Sternenhimmel dazu und man könnte denken man ist in einem Film. Die Abstände der Abkühlpausen wurden mit zunehmender Saunatemperatur immer kürzer, bis am Ende die Sauna so heiß war, dass es sich kaum noch aushalten ließ. So und nicht anders wird der Kreislauf mal etwas auf Trab gebracht! 

Saunahitze mit voller Freiheit!

Die Nacht verlief ruhig und ohne Geräusche etwaiger kleiner Mitbewohner. Der Rückweg am nächsten Tag verlief durch die verringerte Holzlast etwas einfacher und wir erreichten nach kurzer Zeit das Auto. 

Durch den nächtlichen Schneefall mussten wir jedoch feststellen, dass nicht nur Peperoni komplett zugeschneit war, sondern auch die ohnehin schon schneevolle Straße nochmal eine dicke Schicht dazubekommen hatte. Wir schaufelten eine kurzer Rollbahn zum Anlauf nehmen frei und machten uns bereit für die Fahrt. Jede falsche Bewegung des Lenkrads hätte zum sofortigen Abrutschen in einen der seitlichen Gräben hätte führen können. Nicht zu langsam zu sein, um voranzukommen und nicht zu schnell zu sein, um die Kontrolle zu behalten war ein sehr anspruchsvoller Akt. Zu Beginn jedoch wurden wir alle 30 Meter von dem Schneeberg gebremst, den die Motorhaube vor sich anhäufte. Diese musste immer erstmal weggeschaufelt werden. Nach 4 dieser Schaufelaktionen war der Waldpfad schließlich steil genug, dass wir in Fahrt bleiben konnten. Jedoch mit einem kleinen Nachteil. Der zuvor angehäufte Schnee musste nun ja auch irgendwo hin. Dadurch dass wir nun Fahrt aufgenommen hatten, ergaben sich enorme Schneewellen, die auf die Motorhaube und über die Windschutzscheibe hinwegstoben. Die Sicht wurde dadurch mitunter ganz verdeckt und es brachte nicht wenig Nervenkitzel. Ich schaffte es trotzdem uns auf der Straße zu halten so dass wir endlich wieder geräumtere Gebiete erreichten. Alles in allem ein pompöser Abschluss für einen gelungenen Ausflug.

Die nächsten Tage verbrachten wir noch in Trondheim. Meine Besucher konnten noch etwas Urlaub genießen und ich bereitete noch ein paar Uniaufgaben vor, bevor wir am 27.12 an die Westküste fuhren. Thomas und Anne hatten dort mit Freunden dieses Silvester in einem großen Haus feiern wollen, welches diesen gehört. Durch Corona ließen sie die Reise leider ausfallen, so dass nur wir drei uns aufmachten, um auf der Insel Averøy die nächsten Tage zu verbringen. Die Fahrt zu der Insel war herausfordernd, die Straßen verschneit und teilweise sehr glatt. Aus einem beinahe Unglück, bei dem ich einen Teil von dem am Straßenrand aufgeschobenen Schnee mitnahm, lernte ich trotz intensiver Gespräche mehr Verantwortung für die Straße zu übernehmen. Wir erreichten das Haus gegen Abend und ein freundlicher, gebürtig aus Dresden stammender Nachbar übergab uns den Schlüssel und ein angenehm vorgewärmtes Haus. Es war sofort ersichtlich, dass die Gegend für ihre Angelmöglichkeiten bekannt war. Das Haus hatte einen ganzen Raum mit Angelausstattung bestehend aus unendlich vielen Ködern, Haken, Wirbeln und vielem mehr. Der Freund, welcher das Haus besitzt, betreibt ebenfalls einen Outdoorladen in Chemnitz, weshalb er auch immer darauf achtet, selbst genügend Ausrüstung vor Ort zu haben. 

Angelraum
Köderwand
Was der wohl fängt??

Das Haus selbst war riesig und ähnelte mehr einem Gasthof als einem Ferienappartment. Wir bezogen somit separat zwei der vielen Schlafzimmer und richteten uns ein. Die Küche im Obergeschoss als Zentrum der Gemütlichkeit. Die nächsten Tage standen im Zeichen der Ruhe. Das in der Doppelgarage gelagerte 2-Sitzer-Paddelboot kam dazu wie gerufen. Von der geschützten Bucht paddelten ich und mein Vater ein paar Meter in das Nordmeer, wo man die Wellen fühlen kann und die Luft klar und salzig ist. Blasentang lässt sich hier und da bei Untiefen an der Oberfläche erblicken und erzeugt ein unheimliches Rauschen, fährt man mit dem Kajak hindurch. Vom Wasser aus lassen sich auch die Felsformationen an der Küste gut beobachten und man kann nach Belieben dem Entdeckergeist freien Lauf lassen. Auch ist die große Brücke, auf der man auf die Insel fährt vom Wasser aus äußerst beeindruckend. 

In einer kleinen Felsenbucht

Am selben Nachmittag packten wir dann auch schon die Angelsachen, um die örtlichen Ufer unsicher zu machen. Das Wetter war gut, die Köder angebunden und die Ruten zusammengebaut. Lediglich die Strömung war nicht auf unserer Seite. Die Ebbe zog zu dieser Zeit das Wasser in das Meer zurück und mit ihm die Nährstoffe, die die Fische anlocken. Wir versuchten unser Glück dennoch und konnten an einem nahegelegenen Ufer einen schönen Sonnenuntergang erleben. Gefangen haben wir an diesem Tag nichts, jedoch trotzdem die schöne Atmosphäre genossen. 

Die Abenden haben wir gleichermaßen entspannt verbracht. Egal ob bei einem Film oder schwelgen im heißen Badefass. 

Erstmal das Badefass enteisen
Badezuber mit Aussicht

Darf`s etwas Philosophie sein? Damit kann ich dienen. Freier oder deterministischer Wille? Stumpfen uns Identitäten, die wir uns gegenseitig zuweisen ab? Inwiefern könnten manche Drogen zu einer neuen Bewusstseinskultur verhelfen? Das Spektrum ist breit und mit dem Diskurs mit anderen bildet man sich weiter. Vorausgesetzt man hat eine gesunde Skepsis zur eigenen Meinung. Demut ist eine wichtige Eigenschaft, muss aber auch kultiviert werden. Da kam es mir sehr gelegen das mir die Gesprächspartner nicht weglaufen konnten und so ausgesprochen viel Gesprächszeit zusammenkam. Ein Angelausflug war dann doch noch erfolgreich so dass wir ein Abendessen hatten bei dem es einen frischen Kabeljau gab. Von der Frau des Hauses vorbereitet und im Ofen gegart. Den Fisch so zu Essen war mal etwas anderes und der Bezug war viel direkter, als ein tiefgekühltes Filet in die Pfanne zu schmeißen. Einen Abend nahm ich mir noch einmal Zeit, um selbst mit dem Kajak loszuziehen. Thomas und Anne liefen derzeit zum lokalen Supermarkt. Ich begleitete sie eine Zeit auf dem Wasser. Kopflampe war auch dabei, denn die Dämmerung senkte sich schon über die Inseln. Die letzten goldenen Sonnenstrahlen verklangen und lies mich mit dem tiefen und dunklen Wasser zurück. Zumindest so lange bis ich mit meiner Kopflampe am Boot hinab in das Wasser leuchte. Das vom Meer abgeschirmte Wasser in den Buchten bietet eine reiche Flora und Fauna, die sich im Lichtschein und durch die Klarheit des Wassers wunderbar beobachten lässt. Im komplett Dunklen alleine Kajak zu fahren ist schon etwas außergewöhnlich aber Rettungsweste hatte ich dabei und das Ufer war nie weit entfernt. Auch hier bei dieser Fahrt zischte mich allenzhalben der Blasentang an, durch den sich mein Boot im flachen Wasser schob und kleine Fische glotzten aufgrund der überraschenden Helligkeit.

Mit dem Kajak unter einem Holzhaus
Blick ins klare Wasser
Durch das Tangdickicht

 Die letzten Meter auf meiner Runde um die Insel musste ich noch durch einen Abschnitt, der direkt an das offene Wasser grenzt. Da das Meer allerdings ruhig war lehnte ich mich zurück und genoss das sanfte Schwanken der Wellen. Der Himmel war zur Hälfte aufgezogen und legte einen Teil der Sterne frei. Wie man sich sicher denken kann, schon wieder so ein stereotypisch wundervoller Moment von denen ich hier ja gefühlt pausenlos schreibe. Nichtsdestotrotz. Im sanften Meeresschwanken im Boot und in der Dunkelheit allein in den Sternenhimmel zu schauen… was gibt es dazu noch zu sagen… 

Zwischendurch hatten wir auch noch einen kurzen Angelabstecher an die Atlantikküste gemacht. Gefangen hatten wir leider wieder nichts, jedoch einfach noch einmal die Landschaft genossen und die Küstenfelsen begutachtet.

Ausflug an die Atlantikstraße
Keine Klettergelegenheit wird ausgelassen

Silvester haben wir auch im Badezuber draußen verbracht und ich war erstaunt zu sehen, dass die Inselbewohner mit den Feuerwerkskörpern doch nicht sparsam umgehen. Eher im Gegenteil. Die sonst so vorherrschende Ruhe der idyllischen Inseln wird zum Jahreswechsel wohl mit ordentlichem Getöse einmal ausgeglichen. 

Feuerwerk über der Brücke

Am 02.01.2022 hieß es dann wieder den Heimweg anzutreten. Das feuchtmilde Wetter hatte mittlerweile einen Großteil des Eises auf den Straßen aufgelöst. Im Landinneren fuhren wir dann aber doch wieder durch verschneite Täler. 

Auf dem Rückweg auf der Fähre

Zum Abschied speisten wir noch nobel am Pizzabuffet im Tyholt Turm. Egal ob bei Nacht oder Tag, das rotierende Restaurant in 80 Metern Höhe ist jedes Mal wieder ein schönes Erlebnis. Auch kann man sehr gut Norweger von oben ausspionieren. Manche lassen wohl augenscheinlich ihre Elektroautos mit Licht über Nacht an… Sowas gibt’s wohl nur in Norwegen. Der Abschied verlief gelassen. Ich bin ja ebenfalls bald wieder zurück. Nachdem ich sie im Flughafenhotel abgesetzt hatte, überkam mich auf der Rückfahrt trotzdem ein mulmiges Gefühl.

Da hilft nur eins – in die Arbeit vertiefen. Und für diese habe ich jetzt auch mal eine Phase, wo ich mich ausschließlich darauf konzentrieren kann. In Kürze reiche ich ein Mini-Studie für eine Wärmepumpen-Konferenz ein, die hier in Trondheim stattfindet. Dafür müssen noch ein paar Ergebnisse ran. Am besten lässt es sich arbeiten, wenn draußen vor dem Fenster der Wind rauscht. Und dank dem Sturm Gyda, welcher am 12. Und 13.01 vom Nordmeer her warme und feuchte Luft über Trondheim fegte, gab es auch ordentlich Wind. Bei einer Session in unserer guten alten Bunkersauna am Fjord konnten wir uns diesmal nur gegen den nassen Wind lehnen. In den Fjord zu gehen, daran war im Leben nicht zu denken. Ein sehr cooles Erlebnis, den Fjord mit so hohen Wellen in Aufruhr zu erleben.

Die Sauna in einem alten deutschen Bunker
Abkühlung im stürmischen Fjord gefällig?

Viel werde ich jetzt wohl nicht mehr erleben. Die meiste Zeit werde ich an meiner Arbeit schreiben. Der nächste Eintrag wird wohl dann hauptsächlich dem Revue gewidmet sein. Kann wohl langsam schonmal die ersten Sachen packen…

Na dann meine Lieben. Haltet die Ohren steif. Wir sehen uns bald.

Antworten (1)

Thomas
Grosser, danke für die wunderbaren Tage bei dir - und auch wenn du bald schon wieder daheim bist, hätten wir nicht wenig Lust, Trondheim nochmal zu besuchen. Eine grandiose Uni-Stadt hast Du gewählt!

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