Eastward
Eastward
vakantio.de/eastward

12. Etappe "Alat, Aserbaidschan"

Veröffentlicht: 31.05.2024

Der Wecker klingelte heute um 6 Uhr, ich war allerdings schon wach. In aller Ruhe die Sachen gepackt und aufs Moped geladen. Leider gab es noch keinen Tee, so daß ich ersteinmal so los musste. Ich wollte dem morgendlichen Berufsverkehr in Baku entgehen und rechtzeitig an der Fähre sein, für den Fall, dass sie planmäßig Abfahrt. Die Fahrt nach Alat war unproblematisch und der Tausch meiner E-Tickets gegen Papiertickets im Hafen auch. Danach hieß es warten. Gegen Mittag stieß Anton, ein Franzose aus Tours, dazu. Anton ist ähnlich wie Ben auf dem Weg nach Japan und bereits 11 Monate unterwegs. Inzwischen komme ich mir mit meiner Asientour schon fast wie auf einem verlängerten Wochenende vor. Inzwischen ist es 21.20 Uhr und lt Aussage eines Beamten wird es noch etwa 4 Std. dauer, bis wir auf die Fähre können. Soweit so gut. Alles besser, als tagelang auf die Fähre warten. Hier im Hafen gibt auch so gut wie nichts zu tun.

Bilder gibt es ggf. später. Hier im Hafen ist filmen und fotografieren verboten.

Es ist jetzt.1.30 Uhr und wir -Adam und ich- haben endlich unsere Kajüte bezogen. Wir teilen uns das Etablisement mit zwei Truckern aus Ungarn. Nette Typen, wie die meisten hier.

01.06.2024: Die Nacht war angenehm, wenn auch kurz. Zum Frühstueck gab es, wie zuletzt häufig, trockenes Brot, Wurst und Käse. Diesmal aber auch etwas Marmelade und Honig. Es ist jetzt 14:00 Uhr und die Fähre ist irgendwo vor der Aserbaidschanischen Küste vor Anker gegangen. Es geht jetzt schon mehrere Stunden nicht weiter. Mal schauen, was als nächstes kommt.

02.06.2024: Die Situation ist unverändert. Die Fähre ankert vor Baku und bewegt sich nicht vom Fleck. Bei einem Gang zum Motorrad fragte ich ein Crewmitglied, wann es weiter geht? Wenn ich ihn richtig verstanden habe, lautete die Antwort: Morgen

Abgesehen von einigen Unterhaltungen mit verschiedenen Truckern gab es nur ein Highlight. Einer der Trucker hat mit der Angel einen Fisch gefangen. Seit gestern tauchen überall Angeln auf, mit denen sich Trucker und Crewmitglieder die Zeit vertreiben. Mir bleibt die Rolle des Zuschauers. Zum Frühstück werden übrigens alle mit ein paar kräftigen schlägen an die Kabinentür erinnert. Mal schauen, wie es morgen weitergeht. 😜

03.06.2024: Irgendwann in der Nacht oder am frühen Morgen hat sich die Fähre unbemerkt wieder in Bewegung gesetzt. Sie hat jetzt richtig Fahrt aufgenommen. Über Tag gibt es nicht viel zu tun. Leben kommt erst wieder auf, als sich am Horizont eine schmaler, winziger Streifen Land zu erkennen gibt. Auf einmal geht alles ganz schnell und wir stehen im Hafen von Kyryk. Adam und ich haben entschieden uns in Aqtau eine Zimmer zu teilen. Wir bekommen nach einer Kontrolle durch den Zoll an Bord unsere Pässe zurück und dürfen zu den Motorrädern. Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis wir von der Fähre dürfen. Wir fahren zum ersten Kontrollpunkt und warten darauf, dass er öffnet. Inzwischen ist es 20.00 Uhr. Irgendwann kommen die Beamten und nehmen ihre Arbeit auf. Als Motorradfahrer werden wir bevorzugt und kommen als erste an die Reihe. Nachdem wir diese Hürde überwunden haben, geht es Richtung Ausgang. Hier macht man uns deutlich, dass wir zurück an die Rezeption müssen, um ein bestimtes Dokument zu bekommen. Was die Rezeption ist, kann ich nur ahnen. Ich habe aber Glück. Ein zufällig vorbeikommender Mann spricht eine wenig Englisch und gibt mir den entscheidenden Tipp. Inzwischen ist auch Adam eingetroffen, der wiedereinmal seine Gepäckrolle aufmachen muss. Ich bin bisher von alledem verschont geblieben, was wohl mit meinem zarten Alter zu tun hat. Bei den nachfolgend zu nehmenden bürokratischen Hürden, werden wir erneut bevorzugt behandelt und bekommen so etwas wie einen VIP Service. Nachdem wir etwa 110€ an Gebühren gezahlt und alle möglichen Formulare und Stempel bekommen haben, haben wir es geschafft. Ohne dass wir es gemerkt hätten, ist es inzwischen 2.00 Uhr morgens. Jetzt heißt es noch einmal Geld ziehen, etwas zu Abend essen und die 70km nach Aqtau hinter uns bringen. Glücklicher Weise befindet sich die Straße in einem sehr guten Zustand, so dass wir weniger Angst haben müssen und zügig vorankommen. Sowohl Adam als auch ich, wollen keine Nachtfahrten. Das Hotel ist glücklicherweise noch geöffnet und hat ein für uns passendes Zimmer. Ende gut, alles gut. Zumindest vorerst.

Antworten

Aserbaidschan
Reiseberichte Aserbaidschan
#12.etappe