Don Curry on Tour 4
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Don Curry auf Kur

Veröffentlicht: 20.06.2023

Don Curry wählte sich bewusst eine Ferienwohnung für vier Nächte am gleichen Ort, um sich ein paar geruhsamere Tage zu gönnen. Vor allem der Straßenverkehr in Georgien mit seinen tierischen Beteiligten, den vielen Schlaglöchern und Bodenwellen, sowie den oft unvorhersehbaren Manövern der anderen Verkehrsteilnehmern forderten stets höchste Konzentration. So kam es Don Curry durchaus gelegen, in einem einst weltberühmten Kurbad zu wohnen, wenn auch nur auf Zeit.

Fast wie eine Kur gestaltete er sein heutiges Tagesprogramm. Zu nächst begann es mit Ausschlafen, denn heute wurde ihm kein Frühstück serviert. Er konnte in den Tag starten, wann er wollte. Doch lockte die strahlende Sonne draußen viel zu sehr, um wirklich lange im Bett zu bleiben. So machte sich Don Curry mit Xerra bald auf den Weg, um das eigentliche Zentrum Borjomis kennenzulernen: den historischen Kurpark mit den Mineralwasserquellen. Trotz des frühen Vormittags ließ sich allerdings kein Parkplatz in der Nähe finden, also fuhr Don Curry spontan in die Umgebung des Kurortes.

Hoch im Wald über Borjomi liegt die kleine Kapelle des Hl. Seraphim von Sarow. Die letzten 200 m muss man zu Fuß zur ihr aufsteigen. Das kompakte Kirchlein ist innen komplett mit goldenen Fresken vor blauem Hintergrund ausgemalt; außerdem geben ihr Ketten von Öllämpchen ein ganz eigenes Gepräge.

Etwas weiter entfernt von Borjomi befindet sich das Kloster Timotessubani, mitten in herrlich bewaldeter Gebirgslandschaft. Hier sollte Don Curry tatsächlich der einzige Besucher sein, der Parkplatz war komplett leer. Leider zeigte sich die Klosterkirche zum größten Teil eingerüstet, doch ihren eigentlichen Schatz findet man im Inneren: erstaunlich gut erhaltene Fresken aus dem 11. bis 13. Jhdt., die auf vielen Wänden und Säulen gut zu erkennen sind. Kaum verließ Don Curry die Kirche, fuhr gerade ein Kleinbus auf den Parkplatz, aus dem zahlreiche Klosterbesucher strömten...

Nach diesem kleinen Ausflug mit Kunstgenuss kehrte Don Curry wieder nach Borjomi zurück, fand in der weiteren Umgebung des Kurparks einen Parkplatz und suchte sich ein Restaurant für's Mittagessen: Es war schließlich schon 12:00 Uhr. In einem gut beschatteten Garten fand er einen freien Tisch und eine englische Speisekarte. Wieder konnte er seinen Horizont georgischer Kulinarik erweitern: er bestellte die klassische Hühnersuppe Chikhirtma und eine Khachapuri megrelischer Art; diese Teigfladen sind nicht nur mit Käse üppig gefüllt, sondern auch noch mit Käse überbacken. Eigentlich wollte er ein Glas Rotwein dazu trinken, doch der Kellner eröffnete ihm, dass es die Rotweine nur abends gäbe. Dann orderte Don Curry eben einen Weißwein, einen Tsitska - und natürlich eine Flasche Borjomi, das berühmte sprudelnde Mineralwasser aus dem Ort. Jahrzehntelang hatte es als bestes Mineralwasser in der Sowjetunion gegolten, und auch in Russland und den anderen Nachfolgestaaten blieb es lange Zeit sehr beliebt, bis Putin vor einigen Jahren als Reaktion auf  russlandkritische Äußerungen der georgischen Regierung das Borjomi-Wasser plötzlich als gesundheitlich bedenklich erklärte, genauso wie den georgischen Wein. Don Curry fand es nicht bedenklich, auch wenn er den relativ salzigen Geschmack des Wassers nicht besonders mag. Erfrischend ist es auf jeden Fall.

Zu einer Kur gehören sebstverständlich lange Spaziergänge und so genehmigte sich Don Curry ein langsames Wandeln durch den langgezogenen Park in der Schlucht des Borjomula-Flusses. Der obere Teil hatte sich allerdings eher zu einem Freizeitpark für Kinder entwickelt, mit vielen Karussells, Trampolinen, Mini-Eisenbahn und sogar einer Achterbahn. Im unteren Teil fand Don Curry dagegen die ehemalige Kurhalle und auch das Gebäude der ersten Abfüllfabrik des Borjomi-Wassers. Mitten im Park liegt die Jekaterinen-Quelle, wo zwei Frauen im Dauereinsatz das Mineralwasser in Trinkflaschen oder Trinkbecher abzapfen und den Passanten bzw. Kurgästen reichen. Es schmeckt genauso salzig wie das abgefüllte Borjomi-Wasser, hat aber eine Temperatur von ca. 30 ° C.

Danach wurde es Zeit für einen Mittagsschlaf, auch das gehört zu einer ordentlichen Kur. Don Curry fuhr die kurze Strecke zu seiner Ferienwohnung zurück und entschlummerte tatsächlich recht schnell, bis laut prasselnder Regen ihn wieder wach werden ließ. Diesmal blieb es nicht bei einem kurzen, heftigen Schauer, sondern dehnte sich zu einem langen, heftigen Dauerregen aus. Don Curry hatte keine Lust, bei diesem Unwetter aus dem Haus zu gehen. So verzichtete er auf den üblichen Restaurantbesuch und begnügte sich mit seinen Vorräten, der er bereits in Tbilisi für Notsituationen eingekauft hatte.

Heute war er zwar nicht in Not, aber auf Kur - und da musste man sich schonen...

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