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Ionische Küste

Veröffentlicht: 29.09.2022

24. September: Pescoluse - Ugento - Gallipoli 45 km
Auf der Küstenstraße, die die meiste Zeit auch direkt am Meer entlang führt, radeln wir gemütlich Richtung Norden. Anfangs geht es noch entlang den Sandstränden von Maldives di Salento. Ab Torre Palli wird es felsiger, doch zwischendurch gibt es immer wieder wunderschöne Sandstrände. Danach mischen sich Dünen, Felsen und Macchia bevor man die südlich von Gallipoli gelegenen Sandstrände von Baia Verde erreicht. Auf einem Radweg und der Küstenstraße erreichen wir Gallipoli mit beeindruckender Altstadt auf einer Felseninsel. Nach einem ersten Rundgang legen wir uns am Stadtstrand direkt an der Altstadtmauer in die Sonne.
25. September: Gallipoli
Wir legen wieder einen Ruhetag mit Strandbesuch ein. Gallipoli, was schöne Stadt bedeutet, bietet im Süden mit Baia Verde in einer sichelförmigen Bucht einen schönen, 8 km langen Sandstrand. Wir radeln noch ein Stück weiter zur Punta della Suina, wo uns kleine Buchten und kristallklares Wasser erwarten. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt von Gallipoli. In unserer Unterkunft haben wir uns noch mit Patricia, die dort aufräumt und putzt,  unterhalten. In fehlerfreiem Deutsch, denn sie ist in Deutschland geboren. Ihre Eltern wanderten in den 70-ern nach Deutschland aus, da es in Apulien keine Arbeit gab. Patricia wurde in Deutschland geboren, besuchte Kindergarten und die 1. Klasse in der Grundschule, bevor die Eltern beschlossen, wieder in die Heimat zurückzukehren. 20 Jahre später ging sie mit ihrem Mann nach Deutschland, auch wegen fehlender Perspektive. Doch ihr Mann fand sich in Deutschland zurecht, war häufig krank und sehnte sich zurück ins warme Apulien. Patricia blieb noch sechs Monate, bis ihr Mann Arbeit gefunden hatte. Dann kehrte auch sie mit den beiden Kindern zurück. Die Geschichte setzt sich bei ihren Kindern fort, die Tochter arbeitet in Genua, der Sohn als Seemann. Die Urlaubsmonate Juli und August reichen nicht, damit große Teile der Bevölkerung dauerhaft ihren Lebensunterhalt verdienen. 
26. September: Gallipoli - Porto Cesareo - San Pietro in Bevagne 55 km
Italien hat gewählt, die Postfaschistin Giorga Meloni und ihre Fratelli d‘Italia haben die Wahl gewonnen. Auch Italien rückt nach rechts wie schon Schweden vor wenigen Wochen. Und mit ihr taucht wieder die Fratze von Berlusconi auf. Kein guter Tag für Europa!
Passend dazu das Wetter heute: Wolkenverhangen hängt der Himmel über der Bucht nördlich von Gallipoli. Auf der Küstenstraße verlassen wir zügig die Stadt, denn der Wind bläst von hinten. Wir passieren alteingesessene Badeorte wie Santa Maria al Bagno und Santa Caterina mit Sandbuchten. Dazwischen ist die Küste zumeist felsig und das Meer heute rauh. Vom schön beschriebenen Naturschutzgebiet mit spektakulären Buchten und Klippen bekommen wir nichts mit, denn da erwischt uns ein Gewitter, der Himmel öffnet die Schleusen und wir kämpfen uns durch Starkregen bis Sant‘ Isidoro. Dort sind die Straßen zu kleinen Bächen geworden, und wir fahren durch kniehohes Wasser. Auch im fünf Kilometer entfernten Porto Cesaro steht das Wasser noch in den Straßen. An langen Sandstränden geht es weiter nach Norden, vorbei an Punta Prosciutto (welch ein Name) bis zum Hotel in San Pietro Bevagne. Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen, was uns aber nicht von einem ausgiebigen Strandspaziergang abhält. 
27. September:  Strandtag in San Pietro 
Direkt am Hotel hinter den Dünen ist ein schöner Sandstrand, an dem wir lesend, liegend und badend den Tag verbringen. 
28. September: San Pietro - Taranto 50 km
Die Straße führt wieder an der Küste entlang, wo es größtenteils schöne Sandstrände hat. Kurz vor Taranto verlassen wir die Küste, und der Verkehr nimmt deutlich zu. Die Geschichte dieser bedeutenden Hafenstadt geht zurück bis 2600 v. Chr., als Taras eine bedeutende griechisch-spartanische Handelsmetropole war. Davon zeugt das MATRA, das archäologische Museum, das sagenhafte Schätze wie Statuen, Vasen, Mosaikböden, Münzen und vor allem besonders schönen Goldschmuck zu bieten hat. Die auf einer Insel gelegene Altstadt ist heruntergekommen und verwahrlost, es ist beschämend, in welchen verfallenen Häusern dort Menschen leben (müssen). 
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