Der Vierwaldstättersee & mit der Cabriobahn aufs Stanserhorn

05.09.22 

Gibt es Erlebnisse, die man hat, aber nicht beschreiben kann, weil sie so groß sind, dass man vergeblich nach passenden Worten sucht? Wohl schon, denn heute war ein Tag nicht mit einem, sondern mit einer Aneinanderreihung solcher Erlebnisse. 

Aber mal von Anfang an...Wir treffen uns um 11h mit Ekkehard am Pier 1 und "entern" die historische "Stadt Luzern". Das Schiff, Baujahr 1928, wurde drei Jahre für über 13 Millionen Franken komplett saniert und fährt nun aufgehübscht täglich über den Vierwaldstättersee. Das Besondere an diesem Schiff und seinen Fahrten ist, dass es zum Öffentlichen Nahverkehr zählt und wir somit mit unserem Swiss Travel Pass hier einfach einsteigen können, weil es in Linienverkehr über den See schippert. Wie es sich gehört, hat dieses altehrwürdige Schiff eine 1. Klasse und eine 2. Klasse. 

Die 1. Klasse findet sich auf dem oberen Deck. Auf beiden Decks sind Restaurants, im Queens Salon haben wir sogar einen Tisch für die gesamte Fahrt und können hier Platz nehmen, wann immer wir es möchten.Bevor wir dies tun, sitzen wir draußen und schauen mehr und mehr staunend auf die sich vor uns entfaltende Szenerie und die immer besser werdende Wetterlage.

Der Vierwaldstättersee liegt auf über 400 m.ü.M und ist über 210m tief und aktuell 23 Grad warm. Sein Ursprung liegt in der letzten Eiszeit. Die Farbe des Sees ist heute in der Sonne fast unreal und von einem tiefen Grün-Blau.Abgesehen von kleineren Orten mit teils schönen, Belle Epoque Bauten und echten Bausünden ist der Zauber die ihn umgebende Bergwelt der vier Kantone, die an ihn grenzen. 

Man fühlt sich eben noch an Norwegen erinnert und auf dem nächsten Teilstück wähnt man sich in den neuseeländischen Fjorden der Südinsel. Es ist unmöglich, die Schönheit, die majestätische Natur und die vielen Perspektiven richtig zu beschreiben. 

Abgesehen von den Geschichten und Hintergründe, die wir erfahren und die das Erlebnis abrunden. Also Bilder ansehen - und einfach hier herfahren und selbst erleben.Unser Tisch im Restaurant wartet auf uns, kurz nachdem wir die Rütliwiese passiert haben. 

Wir sehen auf unserer Fahrt, die um 15.30h in Beckenried endet, viele Berge, wie den Pilatus, den Hausberg Luzerns, den Fronalpstock, die Rigi und den Bürgenstock, jenen Berg, der eine senkrechte Seilbahn hat, die man gut sehen kann.Wir sind völlig geflasht, als wir das Schiff schlussendlich nach gut 4 Stunden verlassen, um ein weiteres Highlight des Tages zu erleben...

Vom Bahnhof Stans ist es ein kleiner Spaziergang zur Talstation der Standseilbahn zum Stanserhorn. Hiermit fährt man knapp 1/3 der gesamten Strecke, die auf diesem Segment nur 17%-25% Steigung hat. 

Dann steigt man von dieser historischen Bahn um in ein technisches Wunderwerk der Neuzeit: Die Cabriobahn.Ab einer Höhe von 710m ü.M. bis 1850m ü.M. verkehren gegenläufige Luftseilbahnen mit einem doppelstöckigen Fahrkorb, der 60 Personen befördern kann, davon bis zu 30 auf dem Dach im Freien. Die gesamte Fahrt mit etwa 8m/sek. dauert leider nur gut 6 Minuten. 

Auf einer mittleren Station können sogar noch Wanderer zusteigen. Jede Minute, jeder Meter wird die Aussicht atemberaubender. Unter uns liegen mehrere Seen und wir schauen endlos weit über Berge, sehen Gletscher und blicken auf mehrere Kantone. Das Stanserhorn selbst liegt im Kanton Nidwalden an der Grenze zum Kanton Obwalden. 

Wir erreichen den höchsten Punkt auf knapp 1900m um kurz vor fünf und haben nun 20min Zeit, die Aussicht zu bestaunen, da um 17.15h die letzte Bahn ins Tal fährt. Das wussten wir vorher und gucken nun sprachlos auf die Szenerie. 

Bei klarer Sicht wie heute, kann man etwa 100km der Alpen und 10 schweizer Seen erblicken.Während Ekkehard uns dreien Cabriomützen besorgt, läuft die Kamera heiß. 

Selbst das Jungfraumassiv kann man von hier sehen, aber auch die spitzen Gipfel des Kantons Uri. Wir sehen unzählige Berge, Alpenwiesen, Seen, Almwiesen, hören Kuhglocken - und über allem scheint die Sonne für uns. 

Das Leben - es ist so schön, wenn man so etwas erleben darf!Mit unseren Cabriomützen sind wir natürlich die Größten 😀. 

Wir nehmen um 18h die Bahn nach Luzern und während Ekkehard nun nochmals vier Stunden mit der Bahn nach Hause fährt, sitzen Jutta und ich erstmal geflasht vom Tag in der Rooftop Bar des Hotel Monopol am Hauptbahnhof. 

Dann gibt's noch einen kleinen Bummel durch das dämmrige Luzern, ein kleiner Abendsnack. 

Und so geht dieser unvergleichliche Tag mit einer Fülle von Highlights vorbei. Aber nur im Kalender. Im Kopf und im Herz ❤️ bleiben solche Tage für immer. Unglaublich, unbeschreiblich!