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Time to say Goodbye

Veröffentlicht: 10.06.2021

Liebes Reisetagebuch

Dienstag, 8. Juni 2021

Für die letzten drei Schultage habe ich entschieden, jeweils einen Bus später zu nehmen. Dies bedeutet, alles verschiebt sich um mindestens 45 Minuten (je nach Pünktlichkeit des Buses). Dreiviertelstunde später als sonst bedeutet wiederum auch, mindestens 15 Minuten zu spät zu kommen. Doch da wir Hawaiiantime gross geschrieben wird und ich letzte Woche bereits Mike vorgewarnt habe, sehe ich da kein Problem. Luca war schliesslich auch immer ca. 20 Minuten zu spät.

So ass ich alleine Frühstück, lief zum Bus und fuhr zur Schule. Auf dem Weg hatte ich das Gefühl, bei jeder Ampel angehalten zu sein und weiss ich wie spät in der Stadt anzukommen. Doch eigentlich waren es nur 20 Minuten später plus noch zur Schule laufen. Mit also 25 Minuten betrat ich die Schule, sagte freundlich und voller gespielter Motivation „Good morning“ und erntete dafür ein harsches „Hi“ von Fabienne. Dies ist mir jedoch ziemlich egal, da sie mich sowieso schon auf dem Kicker hat. Mike jedoch freute sich riesig über mein Erscheinen und zauberte mir so ein kleines Lächeln ins Gesicht.

Trotzdem ist die Schule ohne die „alt gebackenen“ Schüler nicht mehr das Gleiche und es ist ziemlich fad. Nach langweiligen Grammatikthemen und Diskussionen, bei welchen ich die Wände hätte hochgehen, war mein drittletzter Schultag endlich vorbei.

Jasmin kam uns in der Schule fürs Mittagessen abholen, da sie bereits letzte Woche die Schule beendete. Zusammen liefen wir zur Cheesecake Factory, da das Bedürfnis nach Teigwaren wieder hoch kam. Auf dem Weg dort hin, legte ich einmal mehr einen Stopp im Applestore ein, da mein Ladekabel plözlich den Geist aufgab.

Die Pasta waren einmal mehr fein und genug, doch ohne Cheesecake zum Dessert konnten die anderen beiden das Restaurant nicht verlassen. So assen sie noch einen Zimtcheesecake.

Bereits nach dem Essen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Hale‘iwa. Erneut eine zweistündige Fahrt mit Zwischenhalt und Umsteigen. Jeden Dienstag führt das Bistro „Surf n Salsa“ am Abend den Taco Tuesday durch. So können fünf Tacos für acht Dollar bestellt werden. Begleitet wird man von einer Liveband in einem gemütlichen Garten mit vielen Lichterketten und herziger Deko. Da dies der Running Gag unserer Schule ist und deshalb ein Must-Do, bevor wir Oahu verlassen.

Dort angekommen nach einer langen Fahrt und einem erneuten Mittagsschlaf meinerseits (habe gedacht, sei nun endlich ausgeschlafen), kamen wir an unserem Zielort an und setzten uns mit einem Getränk an einen Tisch. Einige Minuten später standen Jasmin und ich in der Schlange für die Tacos an, da sich das Lokal langsam füllte. Mit Chicken-, Shredded Beef- und Porktacos kehrten wir zurück und genossen sie beziehungsweise ich. Sie waren für den Geschmack von Chantal und Jasmin etwas zu scharf. Dies hiess mehr für mich, obwohl ich eigentlich auch bereits genug hatte.

Der Plan war es, ein Uber für den Rückweg zu bestellen, da wir nicht noch einmal so lange Bus fahren wollen. Natürlich, wie kann es auch anders sein, blieb es bei einem Plan, denn es waren keine Uber für die gewünschte Zeit zur Verfügung. So mussten wir uns in spätestens 20 Minuten auf den Bus begeben, da wir andernfalls einen Heimweg von fünf Stunden Fahrt und drei Stunden Laufen gehabt hätten. Leider verpassten wir somit genau das schöne Ambiente der Lichterketten und Liveband. 

Der Heimweg dauerte eine wieder einmal viel zu lange. Glücklicherweise kam jedoch kurz nach dem Aussteigen bereits unser Bus und wir verloren nicht viel Zeit beim Umsteigen. Im Bus selber waren sich zwei alte Männer am Streiten und irgendwann hielt der Bus grundlos für einige Minuten am Strassenrand. Dann kam noch die Baustelle dazu, bei welcher es anfing zu stauen und dann endlich waren wir Zuhause angekommen. Wir unterhielten uns noch mit Tony und Debbie aber danach musste ich sofort ins Bett. 

Mittwoch, 9. Juni 2021

Auch heute ging ich wieder später zur Schule, konnte jedoch aufgrund dem Gebelle und Gewinsle der Hunde nicht länger als sonst schlafen. Von 6:00 Uhr bis 7:00 Uhr machten diese nämlich durchgehend einen Mais und trieben mich bereits am Morgen früh auf die Palme. Am liebsten hätte ich sie in die weite Welt hinausgelassen, so fest ärgerte ich mich darüber. Aber auch die bin ich glücklicherweise bald los. 

In der Schule angekommen, meinte Fabienne, Griff suche mich wegen des Austrittstests. Er meinte anschliessend, dass die anderen bereits begannen und ich einfach dazustossen könne und das Listening im Anschluss machen. Also auch heute gar kein Problem, zu spät in die Schule zu kommen.

Ich erledigte den Austrittstest, welcher zum Teil wieder genau gleich war wie der Einstiegstest und ich gewisse Antworten sogar noch wusste und kehrte in meine reguläre Klasse zurück. Dort waren wir heute nicht sehr produktiv meiner Meinung nach und somit waren auch die Stunden extrem lang. 

Zum Mittagessen gönnten Chantal und ich uns einen Besuch beim Thailänder, was sehr fein war. Nun kam die Frage ihrerseits, ob wir einfach an den Strand liegen wollen. Ich meinte darauf hin, dass ich eigentlich gar nicht wirklich Lust darauf habe und mich am liebsten in meinem Bett verkriechen möchte. Sie war erleichtert über meine Antwort, denn hatte nämlich auch nicht wirklich Lust darauf.

Da wir sowieso noch Zeit vertreiben mussten, bis unser Bus kam, konnte Chantal noch einen Souvenireinkauf erledigen und ich nochmals nach meinen Schuhen im Footlocker fragen. Der Angestellte meinte, sie haben diesen Frauenschuh nicht mehr, lief dann jedoch trotzdem davon und bat mich zu warten. Zurück kam er mit dem gewünschten Schuh jedoch von der Kindersektion in Grösse 36. Zu klein. Er fragte nach meiner Grösse und streckte mir daraufhin genau den gesuchten Schuh hin und meinte, sie hätten genau noch diese beiden Grössen. Dies war ein voller Glückstreffer und ich war erstaunt darüber, dass doch noch etwas Glück in mir steckt ;)

Donnerstag, 10. Juni 2021

Ein letztes Mal für die Schule aufstehen, ein letztes Mal mit dem Bus nach Waikiki und ein letztes Mal das Klassenzimmer betreten. Irgendwann kommt immer der Tag vom letzten Mal, manchmal früher, manchmal später und zum Teil auch unbewusst. So erlebte ich heute wahrscheinlich ganz viele letzte Male, ohne es je zu merken.

Nun jedoch zu meinem Tag und weg von der Philosophie: Vor der Schule kaufte ich mir in der Apotheke unter der Schule Eisentabletten, um wieder einmal eine Eisenkur zu machen. Ich vermute nämlich, dass meine ständige Müdigkeit womöglich wieder mit meinem Eisenmangel zu tun hat und da man in Amerika fast alles rezeptfrei bekommt, war das eine gute Gelegenheit. Nun kann ich hoffentlich energiegeladen die nächsten sieben Wochen geniessen.

Da morgen ein Feiertag ist, war heute unser sogenannte Freitag und somit der wöchentliche Test. Ausnahmsweise erhielten wir sogar auch noch Hausaufgaben anstatt nur für den Test zu lernen. Gestern war ich noch der festen Überzeugung, die Hausaufgaben nicht zu machen und meinen Hausaufgaben-Freipass zu benutzen. Heute vor dem Stundenbeginn jedoch plagte mich bereits das schlechte Gewissen und ich erledigte sie trotzdem noch. Theoretisch wäre ich gar nicht mehr im Besitz eines solchen, da ihn Luca mir vor einer Woche entwendet hatte. Er meinte: „Oh, chani de ha? Du wirsch de eh nöd bruche.“ und schon war er weg. Tja schlussendlich benötigte ich ihn ja doch nicht.

Vor Schulschluss kam die traditionelle Ehrung der gehenden SchülerInnen und somit Dominik's und meine goldene Stunde. Wir erhielten unser Zertifikat zusammen mit einer Muschel Lei und posten für unser Abschlussfoto. Nach weiteren Fotoshoots im Klassenzimmer kam noch das Foto mit allen Absolventen dieser Woche. Als wir bereits fast fertig waren und gehen wollten, kam Mike mit einem Plastiksack zu mir und nahm etwas orangen farbenes heraus. Ich konnte es kaum glauben, denn er drückte mir sein Charmender in die Hand und meinte, ich soll dieses Plüschtier für meine zukünftige Klasse brauchen und dabei an ihn denken. Ui, da musste ich allmählich Tränen verdrücken, da ich niemals mit einer solchen Geste gerechnet hätte. 

Vor dem Gebäude verabschiedete ich mich dann noch von Luca, Yuno und weiteren Mitschülern und wir machten uns auf den Weg zum Mittagessen. Für dieses mussten wir eine ganze Weile anstehen, doch die Udonnudeln lohnten sich einmal mehr.

Als wir fertig waren, begleiteten wir Jasmin zu einem Coronatest Anbieter, da sie für Big Island ein negatives Ergebnis vorweisen muss. Anders wie in der Schweiz oder Los Angeles, muss man sich hier selbstständig mit dem Stäbchen in der Nase rumgrübeln. Ob dies eine effektive Testvariante ist, bezweifle ich aber das ist ja nicht mein Problem.

Anschliessend liefen wir noch ein letztes Mal in die WG und warteten dort auf unseren Bus, denn wie schon gestern, hatten wir auch heute irgendwie keine Lust auf Wasser und Sonne. So fuhren wir mit einem wieder einmal schlechten Busfahrer nach Hause und warfen unsere erste Wäsche in die Trommel. 

Freitag, 11. Juni 2021

Heute schliefen wir so gut es ging aus, da gestern spät Uncle Randy wieder von Alaska einflog und es deshalb etwas laut wurde. Irgendwann standen wir auf und assen Frühstück. Für mich gab es Resten von Gestern (Schwertfisch), da ich diesen so sehr mag.

Später wuschen wir noch unsere restlichen Kleider, während wir zusammen in meinem Bett Serie schauten. Erst Mitte Nachmittag machte ich mich dann endlich ans Packen. Eigentlich ist es ja keine grosse Sache, da einfach alles wieder in den Koffer muss, doch trotzdem schob ich es hinaus. Nun habe ich meinen Koffer und Rucksack, welche mit mir mitkommen und meine Tasche mit Übergebliebsel, die ich hier lassen werde.

Am Abend assen wir leider ohne Debbie, da sie noch etwas zu tun hatte und machten anschliessend noch ein Erinnerungsfoto mit Lehua und Daniel, welche per Zufall kurz vorbeischauten. 

Tony servierte uns nach dem Abendessen noch ein letztes Mal Glace zum Dessert und nach der Schlüsselabgabe gingen wir ins Bett für unseren Schönheitsschlaf. 

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