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oh, Joey

Veröffentlicht: 23.05.2021

Liebes Reisetagebuch

Samstag, 22. Mai 2021

Bis ca. 8:00 Uhr konnte ich schlafen, ein richtiges Wunder für mich. Anschliessend machten wir uns langsam fürs Frühstück bereit und sassen zusammen mit Debbie am Tisch. Sie erzählte uns wieder Geschichten und wir hörten gespannt zu. Gleichzeitig sassen Grandma und ihre Freundin (weiss leider ihr Name nicht, deshalb K genannt, da beginnend mit K) draussen. K predigte und Grandma filmte sie dabei. Sie ist nämlich Pfarrerin und macht nun in Zeiten von Corona jeden Samstag eine Predigt online auf Facebook.

Als wir später aus dem Haus schlichen, da die beiden Damen immer noch in ihrer Aufgabe vertieft waren, unterbrach K in Mitte ihrer Predigt, um uns einen schönen Tag zu wünschen und ihrer Gemeinde erklären, dass wir von der Schweiz kommen. K ist wirklich eine liebevolle und herzliche Frau. Ich habe sie bereits in mein Herz geschlossen, auch wenn sie morgen bereits wieder abreist.

Chantal, Jasmin und ich wollten an den Swap Meet oder auch Aloha Market genannt. Dieser befindet sich beim Aloha Stadium, welches wir bereits einmal kurz gesehen haben. Eigentlich hätten wir Jasmin an einer Bushaltestelle in der Stadt treffen sollen, schlussendlich trafen wir sie jedoch auf dem Marktplatz. Es waren zig Stände, hauptsächlich mit Schmuck, Holzschnitzereien oder Kleidung. An jedem Stand gab es wieder der gleiche Ramsch und trotzdem schauten wir es uns an, in der Hoffnung, ein passendes Souvenir zu finden.

Da wir erst gegen Mittag am Markt waren, konnten wir langsam einen Hunger verspüren. Einzelne Stände waren zum Glück noch geöffnet und so holten wir uns Tacos. Gesättigt liefen wir zur Bushaltestelle und fuhren zurück nach Waikiki.

Da dieser Bus an den Flughafen fährt, war er vollgestopft - neben mir ein junger Mann. Kaum sass er neben mir, leuchtete mein Handy auf, eine Nachricht von Jasmin, zwei Reihen hinter mir: "chöimer platz tüschle diane dä isch no hübsch" Naja... aber nun ist leider schon zu spät. Als er mich kurz darauf ansprach und mit mir plauderte, musste ich mein Lachen ziemlich verkneifen, da ich bereits Chantal und Jasmin hinter mir kichern hörte. "frag fürs nummero für mi", war nun die nächste Reaktion von ihr. Während fast der ganzen Busfahrt habe ich mich mit ihm unterhalten und er erzählte von Big Island, wo er nun her kommt und zeigte sogar diverse Fotos. Anschliessend erklärte ich ihm, wo wir uns momentan befinden (Chinatown, Arts District, Downtown etc) und fühlte mich dabei schon fast als Touristenführerin. Durch die Konversation habe ich viel über ihn erfahren und es war interessant, mich mit ihm zu unterhalten. Er hat polnische Wurzeln und wuchs in Chicago auf, welches anscheinend eines der grössten polnischen Auswanderungsziele ist. Nun wohnt er jedoch in San Diego und vorhin für 6 Monate in Sacramento, wo es ihm jedoch nicht wirklich gefallen hat. Lustig, dass ich Sacramento sogar kenne und weiss, wie es dort aussieht. Und dann plötzlich befanden wir uns schon schier in Waikiki und er musste aussteigen. Ich wünschte ihm einen schönen Aufenthalt in Oahu aber Moment, wie heisst er überhaupt? So fragte ich Jasmin, wie wir ihn nennen sollen, damit er wenigstens in meinem Blog einen Namen besitzt. Wir einigten uns auf Joey. Nun weiss ich also vieles über Joey's Leben und seine vorherige Reise, habe jedoch keine Ahnung, wie er tatsächlich heisst, wie alt er ist und geschweige dann, wie seine Telefonnummer lautet... Eine reine Enttäuschung für Jasmin ;).

Angekommen in Waikiki, kauften wir Spaghetti und Sauce, um ein verfrühtes Abendessen in der WG zu kochen. Die Tacos waren nämlich nicht all zu gross und wir wollten noch für den Sonnenuntergang an den Strand. Aus diesem Grund kochte ich uns kurz vor halb sechs einen Topf Spaghetti und freute mich riesig zum einen übers Kochen und zum anderen über Teigwaren. Dies hatte ich nämlich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gemacht/gegessen.

Anschliessend liefen wir an den Strand und machten es uns an der Poleposition auf einem Badetuch bequem. Da kam Austin, ein von Texas in Frankfurt, aufgrund eines Militäreinsatzes seines Vaters, geborener Amerikaner und fragte, ob er von uns ein Foto machen soll. Sagen wir nicht nein, und nahmen sein Angebot dankend an. Nach der Fotosession liessen mich Chantal und Jasmin allein mit ihm und erneut sprach ich mit einem Fremdling über alles Mögliche. Nun wollten wir noch ein Foto mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund und wir beauftragten noch einmal Austin dafür. Da er uns aus irgendeinem Grund so fest zum Lachen brachte, wurden die Bilder erstaunlich gut. Und da "picky vicky", wie er Jasmin nannte, mit den Bildern noch nicht zufrieden war, gleich noch eine Runde Fotos. Als Andenken anschliessend noch ein Foto mit Austin darauf, damit er die Schweizergirls, worauf er nun ganz stolz ist, solche kennengelernt zu haben, nicht vergessen wird. 

Nun jedoch ab nach Hause, da wir nicht schon wieder unseren letzten Bus verpassen wollen. Kaum waren wir Zuhause, hörten und sahen wir noch ein Feuerwerk, aufgrund des Graduation Days heute. 

Sonntag, 23. Mai 2021

Gegen 10:00 Uhr machten wir uns in die Küche und Tony hatte bereits Frühstück für uns vorbereitet. Wieder einmal Fried Rice mit Rührei. Am Tisch plauderten wir alle zusammen unter anderem über die Wichtigkeit des eigenen Geburtstages und wir merkten ziemlich schnell, dass sich an diesem Tisch zwei Gruppen bildeten.

Tony und ich als Antigeburtstage gegen Debbie und Chantal als Befürworter solcher. Es war richtig lustig mit den beiden über dieses Thema zu sprechen und Geschichten zu hören, wie Debbie und ihre Kinder die Geburtstage jeweils voneinander feierten.

Anschliessend wurde ich wieder so müde, dass ich mich nochmals ins Bett legte und ein Mittagsschlaf machte. Gegen den Nachmittag kam mich Chantal anschliessend wecken und meinte, sie habe Hunger. Nun also wieder aufstehen und etwas essen, kurz unsere Zimmer staubsaugen und wieder ins Bett. Das Staubsaugen erwies sich jedoch als anstrengender, als gedacht. Das Teil war richtig schwer und unbequem in der Hand. Zum Glück musste ich nicht das ganze Haus damit putzen. 

Erneut ein letztes Mal aufstehen für das Abendessen und wieder ins Bett. Definitiv ein langweiliger Tag für mein Reisetagebuch aber für mich war er herrlich. 

Montag, 24. Mai 2021

Nachdem ich bereits um 5:30 Uhr aufgewacht bin, konnte ich nur noch mässig schlafen. Die Hunde bellten anschliessend auch irgendwann, was sich für normale Verhältnisse eher früh anfühlte. Gegen 8:30 Uhr standen wir schliesslich auf und machten uns Frühstück, um kurz vor halb Zehn aus dem Haus zu gehen. Wir möchten heute nämlich noch einmal unser Glück mit den Lulumahu Falls versuchen. Jasmin war auch wieder mit von der Partie, Lisa jedoch nicht und so machten wir uns auf den Weg dort hin. 

Mit dem Bus am Start vorbei, landeten wir in einem Tal ähnlichen Gebiet und bestellten anschliessend ein Uber zurück an den Start. Es kam uns ein Opa abholen, welcher uns sogar noch M&M's schenkte. Endlich am Start, liefen wir diesmal mit Navigation auf dem Trail. Es war einmal mehr wieder rutschig und schlammig aber das ist wahrscheinlich jeder Weg hier in Hawaii. Langsam haben wir uns auch bereits daran gewohnt und uns ist egal, wie dreckig wir werden. 

Die erste Hürde war ein kleiner Fluss, welchen wir überqueren mussten. Wie ein eingespieltes Team, nahmen wir einander an die Hand und liefen vom einen Ufer zum anderen. Nun mussten wir über Wurzeln, Steine und weitere kleine Flüsschen steigen, bis wir nach einer guten halben Stunde den Wasserfall erreichten. Logischerweise waren wir noch lange nicht die einzigen, warteten jedoch geduldig, bis wir niemanden mehr vor der Linse hatten. Ebenfalls nahmen wir einen Schwum im kleinen See und eine Dusche unter dem Wasserfall. Nach etwas Überwindung, war die Wassertemperatur richtig angenehm, da es während dem Aufstieg tropisch warm war. 

Erfrischt, kehrten wir wieder um und kamen an einem anderen Ort, als gestartet, aus dem Wald heraus. Wenigstens kamen wir überhaupt wieder raus, denn auf einen weiteren Fehlgriff von inkorrekten Wanderwegen hatten wir keine Lust. Am Start/Ziel angelangt, mussten wir anschliessend die Strasse bis zur Bushaltestelle runter laufen, auf welcher wir bereits das erste Mal gelaufen sind. Heute haben wir es wenigstens geschafft! Ein drittes Mal wäre ich nicht noch mal dort hin. Auf dem Weg nach unten, fragte mich sogar ein Auto, wo der Start des Trails sei und ich konnte nun kompetent Auskunft geben.

Mit dem Bus fuhren wir anschliessend wieder nach Downtown, um dort umzusteigen. Als ich eine schnellere Verbindung von einer anderen Bushaltestelle sahen, entschieden wir uns, zu dieser zu gehen. Auf dem Weg dort hin passierten wir das Gerichtshaus, mit der goldenen Statue bei der Einfahrt und keine 200 Meter weiter, ca. fünf Personen, welche auf den Iolani Palace zeigten, welcher gegenüber liegt. Besonders eine Person ist mir dabei direkt ins Auge gestochen.

Kaum waren wir an ihnen vorbei gelaufen, fragte ich Chantal, mehr eine rhetorische Frage, ob dies nicht Gina Rodriguez war. Sie hatte keine Ahnung und so schaute ich noch einmal zurück und noch einmal und noch einmal und meine Füsse gleichzeitig immer noch am Laufen. Mit jedem Schritt wurde ich mir über diese Tatsache sicherer und erst als wir bei der Bushaltestelle waren, ärgerte ich mich höllisch darüber, dass ich nicht anhielt und sie angesprochen hatte. Ach Diane, weshalb bist du einfach weiter gelaufen? Das wäre DIE Chance gewesen! Es ärgerte mich so sehr (und immer noch).

Auf der Heimfahrt versuchte ich anschliessend über die Presse herauszufinden, ob sie sich momentan in Hawaii befindet, wie ihr nächster Film/Serie heisst und der Drehort. Leider war ich nicht wirklich erfolgreich, um ein Beweisstuck zu finden aber grundsätzlich bin ich mir so sicher, dass sie es war. Nun kann ich behaupten, ich bin in Hawaii an Gina Rodriguez vorbeigelaufen. 

Antworten (1)

Bernhard
Jetzt isch mir klar worde; das du nöd wägem Änglisch uf Hawaii bisch, sondern wägem Ässe und Schlafe!!!!

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