Veröffentlicht: 09.05.2021
Liebes Reisetagebuch
Samstag, 8. Mai 2021
Heute hatten Chantal und ich erneut ein straffes Programm und standen entsprechend früh auf. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle und anschliessend zum Ala Moana Center. Dort nämlich war unser heutiges Auto deponiert. Weiter also zum Ho'omaluhia Botanical Garden, eine ca. 30 minütige Autofahrt. Punkt neun Uhr, als der Park öffnete, fuhren wir durch den Eingang hinein und fühlten uns allmählich wie in einem Zauberwald.
Rundherum alles grün. Abgesehen von den unzähligen Schilder "Fotoverbot auf der Strasse bzw. am Strassenrand". Das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, ging es zu Fuss weiter. Aber wie um Himmels Willen soll man da ein Foto machen, wenn man nicht stehen bleiben darf aber so oder so auf der Strasse gehen muss? Sechs Feet Abstand vom Asphalt muss man haben, wenn man ein Foto schiessen möchte aber gleichzeitig darf man nicht in die Natur stehen. Am Besten ist man ein Superhero und fliegt durch den Garten, dass man ja alles befolgen kann. Aber auch dann wäre wohl etwas nicht konform. Wir auf alle Fälle sind x-mal angehalten worden, weil wir auf einer weit und breit leeren Strasse zu Fuss angehalten sind und Fotos von der Landschaft machten. Ebenfalls haben wir uns gefühlt 100 mal anhören müssen, dass dies kein Freizeitpark sei und man nicht skateboarden darf. Dies so lange bis uns sogar einer der Ranger tatsächlich unterstellt hat, mit dem Skateboard gefahren zu sein. Nicht nur diese Unterstellung, sondern auch die unlogische Regelung mit den Fotos machte uns ein wenig stinkig und wir konnten den Aufenthalt im Garten gar nicht wirklich geniessen.
Nach einem kurzen Zmittagshalt an einem See im Garten, bei welchem die Mücken ebenfalls mitgespiesen haben, machten wir uns auf den Weiterweg. Unser nächstes Etappenziel war der Byodo-in-temple, welcher vor mehr als 950 Jahren als Gedenken zum 100-Jährigen Jubiläum der ersten Japaner in Hawaii gebaut wurde.
Dieser Tempel befand sich im sogenannten Valley of the Temples. Ebenfalls waren auf der weiten Wiese tausende von Gräber im Boden vorzufinden, welche alle wunderschön mit Blumen geschmückt waren.
Da wir schon viel früher alles gesehen haben, als geplant, suchten wir uns den nächsten Saftladen, und gönnten uns einen frischen Juice. Mit diesem fuhren wir anschliessend auf der berühmten Highway 3 Richtung Pearl Harbor und genossen die Fahrt auf dem sehr fotogenen Abschnitt. Einfach traumhaft schön, um sich herum nur grün zu sehen.
In dieser Richtung befand sich ebenfalls das Aloha Stadium in Aiea, welches Base- und Footballspiele austragen kann. Riesig war es! Es erinnerte mich schon fast an das Stadium von der Quiddich-WM bei Harry Potter.
Weiter fuhren wir auf einer schönen und vorallem friedlichen Strasse wieder etwas ins Inselinnere, um dann auf der Autobahn wieder zurück ins Zentrum zu fahren. Dort luden wir wieder unser Auto ab und kamen mit dem Bus nach Hause.
Sonntag, 9. Mai 2021
Nach dem Frühstück machten wir uns um ca. 9:00 Uhr auf den Weg zur Bushaltestelle und warteten dort geduldig auf den Bus. Kurz darauf sahen wir, wie Tony aus unserer Strasse fahren kam. Bei uns angekommen, hupte er, hielt an und bot uns an, Taxi zu spielen. Sagen wir natürlich nicht nein. Die Hanauma Bay, wo wir heute hin möchten, liegt auch ganz in unserer Nähe und somit einen Katzensprung mit dem Auto.
Bei der Einfahrt angekommen, meinte Tony zu der Security, er wolle uns nur kurz abliefern. Dieser fragte uns anschliessend, ob wir eine Reservation hätten. Nein, haben wir gesagt und hinzugefügt, dass wir nicht wussten eine solche zu benötigen. Kurz darauf meinte der Mann, er gebe uns eine. Bevor er uns diese in die Hand drückte, hat Tony gesagt, wir bräuchten zwei. Ich fügte jedoch noch hinzu, dass wir sogar drei bräuchten, denn Lisa kam auch noch mit. Nach einer kurzen Schluckpause übergab uns der nette Herr drei Tickets und wir konnten weiter. Ein richtig gutes Timing könnte man meinen.
Unten angekommen, warteten wir also auf Lisa. Unser Eintrittsticket war auf 12:00 Uhr ausgestellt und somit mussten wir sowieso noch bis zu diesem Zeitpunkt warten. Eine nette Angestellte kam nach einiger Zeit zu uns und meinte, wir können allenfalls auch schon früher rein. Wenn heute nicht unser Glückstag ist, haben wir uns gedacht.
Als Lisa kurz darauf mit Laura erschienen ist, befürchteten wir bereits, dass Laura wohl nicht eintreten kann ohne Reservation. Sie jedoch hatte kein Problem auch ohne Reservation einzutreten und war daher noch vor uns in der Hanauma Bay. Na toll, wir drei müssen noch warten bis 12:00 Uhr und Laura ist bereits schon drin.
Nach einer erneuten Wartezeit durfen wir nun endlich auch rein und mussten erneut warten. Warten, bis die vorherige Gruppe aus dem Inforaum draussen ist. Nach einer ganzen Weile durften wir nun endlich wieder weiter und mussten uns einen Film über die Hanauma Bay anschauen, worin erklärt wird, wie man mit dem Wasser und dem Unterwasserleben umzugehen hat. Die Hanauma Bay ist nämlich für ihr Korallenriff und den vielen Fischen bekannt. Aus diesem Grund haben wir heute Morgen auch zwei Schnorchelsets von der Familie ausgeliehen. Nun endlich am Strand unten angekommen, wollten wir gleich die Unterwasserwelt erkunden. Mit Taucherbrille und Schnorchel ausgerüstet, machten wir uns ins kühle Nass und schwammen an der Oberfläche entlang.
Bereits nach kurzer Zeit habe ich mir meinen Fussrücken an einer Koralle angeschlagen und etwas aufgeschürft, da diese unmittelbar unter mir waren. Ich getraute mich kaum mehr zu paddeln und trotzdem wollte ich mehr erkunden. Als ich anschliessend an einen Ort kam, an welchem ich noch näher an den Korallen war, gerat ich für einen kurzen Moment in Panik. Wie Nemo, sagte ich mir: „Einfach weiter schwimmen, einfach weiter schwimmen.“ Da der Himmel ziemlich bewölkt war, konnten wir leider auch fast nichts im Wasser sehen. Es war zu dunkel. Ein paar wenige Fische konnte ich erkennen aber das war es dann auch schon.
Wenigstens kamen wir mit unserem Schulausweis gratis in die Hanauma Bay, denn sonst hätten mich die 12 Dollar ziemlich gereut. Von überall her hörte man nur fantastisches von der Bucht aber wir hatten wohl doch nicht unser Glückstag.
Am späteren Nachmittag machten wir uns dann auch wieder auf den Heimweg, da der Strand bald schloss und wir ohnehin hätten gehen müssen.
Easy, mit dem Bus schnell von A nach B, hatten wir uns gedacht. Ja genau, schön wärs... Der Bus, welcher beim Parkplatz gefahren wäre, gibt es nicht mehr und so mussten wir eine knappe Stunde auf dem heissen Asphalt der gut befahrenen Strasse runter an die Hauptstrasse marschieren. Wenigstens mussten wir dort nicht mehr all zu lange auf den passenden Bus warten.
Im Bus eingestiegen, wurden wir vom Busfahrer mit „Hello Ladies“ freundlich begrüsst und nach der Losfahrt gefragt, ob wir einen schönen Mother‘s Day hatten. Mir ist aufgefallen, dass dieser Tag in Amerika eine viel grössere Bedeutung hat, als in der Schweiz.
Beim Aussteigen, haben wir uns wie immer bedankt und er wünschte uns noch einen wunderschönen Tag. Die meisten Buschauffeure in der Schweiz könnten sich also ruhig ein Stück von den hawaiianischen abschneiden.
Zuhause angekommen, genoss ich einige freie Minuten in meinem neuen Zimmer, welches sich bis jetz als sehr gemütlich herausstellt. Es war schön, einmal etwas früher Zuhause zu sein und nicht gerade an den Znachttisch hocken zu dürfen.
Montag, 10. Mai 2021
7:00 Uhr. Erstaunt über die für mich hier in Hawaii späte Uhrzeit zu erwachen, kuschelte ich mich weiter in mein Bett und freute mich auf den heutigen Tag. Einfach liegen bleiben, den Tag geniessen und nichts machen. Wer sich jetzt denkt, es ist doch Montag und daher Schule, hat völlig Recht. Wir jedoch haben ausgerechnet, dass wir seit letztem Montag, jeden kommenden Montag nicht zur Schule gehen können, um trotzdem die 80% Anwesenheitspflicht zu erreichen.
So assen wir gemütlich Frühstück und erschracken Debbie mit unserer Anwesenheit Zuhause um diese Zeit. Sie meinte anschliessend: „Ah ja genau, ihr habt ja keine Montage mehr.“ Natürlich haben wir diese noch, einfach auf eine andere Art und Weise wie bis anhin ;)
Gesättigt fuhren wir mit dem Bus nach Honolulu an den Kapiolani Beach. Diesen haben wir ausgewählt, damit wir wie zwei faule Robben am Strand liegen können und beim Verspüren von Hunger kurz über die Strasse etwas Essen holen können und wieder zurück an den Strand. Ein reiner Strandtag, wie dieser, ist unser erster, haben wir festgestellt. So genossen wir den Strand, das Wasser und die Sonne, welche heute zum Glück immer wieder durch Wolken verdeckt wurde. Andernfalls wäre es viel zu heiss gewesen.
Am Abend buchten wir unsere Flüge für die verschiedenen Inseln (Big Island, Maui, Kauai) und ebenfalls einen Teil der Unterkünfte. Für Big Island sassen wir eine ganze Weile mit der Familie zusammen und suchten nach einer guten und gleichzeitig günstigen Lösung. Grandma hat sogar diverse Bekannte angerufen, damit wir allenfalls ein Zimmer bei ihnen erhalten können. Leider ohne Erfolg. Man merkt, dass die Touristen wieder kommen und die Preise somit ansteigen. Sogar Debbie und Tony konnten diese Preise kaum glauben. Wie auch immer, weiter geht es mit der Suche für die restlichen Unterkünfte und Mietautos...