Veröffentlicht: 25.07.2022
An dem heutigen Tag ging es bei angenehmen 20 Grad Celsius gegen 9 Uhr nach Garni. Armen, einer meiner armenischen Bekannten, hatte sich angeboten, uns Garni und Umland zu zeigen. Wir fuhren in seinem Auto mit, eine Wohltat nach all den chaotischen Taxifahrern mal mit einem vernünftigen Menschen mitzufahren, der sein Auto zum einen nicht als Waffe und zum anderen so benutzt, dass es morgen auch noch funktioniert. Für mich angenehm war, dass ich mir in Ruhe die Landschaft ansehen konnte ohne dabei auf die Straße zu schauen, bin ich doch bisher jeden Meter abgesehen von ein paar Innerortstaxifahrten selbst gefahren.
In Garni befindet sich ein alter Tempel, in dem der Gott des Feuers, zumindest hab ich es so verstanden, verehrt wurde. In diesem Tempel befand sich früher ein Wasserbecken, welches genau zweimal im Jahr durch die direkt darüber durch ein Loch in der Decke hereinscheinende Sonne derart angestrahlt wurde, dass es so aussah, als ob sich eine Statue im Hintergrund bewegen würde. Die außerhalb des Tempels stehenden Menschen dachten dann, dass sich die Gottheit bewegen würde.
Das Umland von Garni ist wunderschön, schon allein für den Ausblick lohnt die Anreise.
Anschließend sind wir zum Kloster Geghard weitergefahren. Die Hauptgebäude sind direkt aus dem Felsen herausgehauen, was für eine Leistung. Im Übrigen wurde die Farbe, mit der die Säulen in einem der Innenräume beschrieben waren, aus zerriebenen Regenwürmern gewonnen.
Draußen gab es die für Armenien üblichen religiösen Steinsäulen zu sehen. Was ich heute dazugelernt habe, war, dass keine der Säulen links zu rechts symetrisch gearbeitet ist. War mir bisher gar nicht aufgefallen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Armen, sein Bruder und dessen Sohn haben uns hier herzlich willkommen geheißen, haben uns viel über Land und Leute gelehrt, viel gezeigt und stark unterstützt. Ein bisschen traurig macht es schon, habe ich doch viel Zeit mit ihnen verbracht. Vielen Dank Euch für alles!
Nun ging es mit dem Transporter weiter Richtung Sewansee. Dort angekommen erschien es uns aber zum Baden zu kalt, sodass wir gleich weiter in Richtung Dilijan gefahren sind.
Irgendwann unterwegs tauchte mal wieder so ein grauweißer Kasten am rechten Straßenrand auf. Gesehen, die Geschwindigkeit von 71 für in Ordnung befunden und, genau, mal wieder leuchtete es kurz orange auf. Keine Ahnung, laut meiner fahrschulebesuchenden Tochter hätte sich dort irgendwo ein 50-Schild befunden. Aber woher soll ich das auch alles wissen, zu meiner Zeit war das noch anders...Hatte mich gerade noch so gefreut, dass der Motor so gut am Gas hing...
Naja, irgendwas ist ja immer. Hatte aber auch keine Lust, mir das alles nochmal anzusehen, man wird mir das schon irgendwann mitteilen. Vielleicht bei der Ausreise? Ich bin gespannt.
Wir sind dann nach Dilijan weitergefahren und wieder im Green Garden Hotel untergekommen. Dort hatte ich ja schon nach der Einreise Quartier bezogen. Arman, der Schmied und Betreiber hatte diesmal ein tolles Apartment für uns. Selbstverständlich gab es auch wieder den sicheren Parkplatz im Innenhof, obwohlich langsam das Gefühl habe, als ob man sich hier in Armenien keine Sorgen machen muss.
Leckeres Abendessen im Garten gab es auch, dann noch bissel rumsitzen, alles gut.