Tag 29 Armenien - Jerewan mit Levon´s Devine Underground

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es erstmal zu meinen armenischen Bekannten. Dort hatte ich ja den Transporter im Juni abgeparkt. Tatsächlich stand er noch immer in der gleichen Ecke und zündete sehr gut. Soweit für mich erkennbar, hatte man ihn aber zwischenzeitlich auch mal laufenlassen, der schwarze Fleck unter dem Auspuff deutete auf äußerst "professionelle" Zünd-/Warmlaufversuche hin. Wie sich später herausstellte, durfte der Transporter in meiner Abwesenheit die ein und andere Transportmission erfüllen.

Nach einem kleinen Schwatz im Innenhof meiner Bekannten und einer Geländebesichtigung haben wir dann den Transporter zum Hotel gebracht und sind wir dann zum Levon´s Devine Underground gefahren. Das ist ein kleines privates Museum am Rande von Jerewan.

Levon war ein Mann, der für seine Frau einen kleinen Kartoffelkeller bauen sollte. Als er einmal angefangen hatte, konnte er nicht mehr aufhören. Und so entstand in 23 Jahren Bauzeit ein etwa 21m tiefes Höhlensystem, was er ohne jegliche Hilfe mit Hammer und Meisel selbst geschaffen hat. Nach Feierabend arbeitete er teils sieben Stunden täglich daran, häufig hatte er nur drei Stunden Schlaf.

Er war der Meinung, dass eines Tages viele Besucher kommen werden um sein Bauwerk zu bestaunen und dafür Eintritt bezahlen werden. 2000 eröffnete er, 2009 starb er mit nur 67 Jahren. Er hat bis zu seinem Lebensende daran gearbeitet.

Seine Familie hat nie an seine Idee geglaubt und daher gar nicht geholfen, was uns die anwesende Tochter freimütig erzählte. Heute verdient seine Familie mit den Eintrittsgeldern und dem Verkauf von allerlei Handarbeiten usw. gutes Geld. Täglich kommen viele Besucher. Was ist jetzt die Moral aus der Geschichte?

Abends gingen wir wieder in Jerewan Abendessen und verbrachten dann mit meinen armenischen Bekannten noch einen schönen Abend. Dabei gab es allerlei leckeren Fingerfood und dazu Wodka aus klassischen Weinflaschen. Sehr unauffällig, gute Idee...

War ein wunderschöner Abend...

Selbstgefahrene Kilometer waren es heute nur neun, aber auch mal ok.