Veröffentlicht: 27.08.2022
Naja, ein Schelm, der sich diesen Namen ausdachte. Da ist unsere Sächsische Schweiz aber deutlich schweizerischer. Für uns war es ein Ausflug ins beschauliche Hinterland. Hier gibt es weniger Touristen und mehr Ruhe. Auf unserer Campingwiese standen wir ganz allein; hatten einen herrlichen Blick über die abgeernteten, sonnengelben Stoppelfelder und alle Sterne der nördlichen Hemisphäre für uns alleine. Es gab ein Trockenklo und eine Solardusche. Ersteres hat mich wieder mal begeistert - egal, was das "Scheißerchen" vor dir gerade gemacht hat, es duftet total nach frischem Heu, welches die Wasserspülung ersetzte. Die Solardusche hatte von lauwarm bis heiß alles zu bieten, war sauber und gut gelüftet. Wir sprangen wie Adam & Eva umher. Aber man kann auch einiges unternehmen. So waren wir viel radeln (auf einer alten Bahnstrecke moderat, wie in Brandenburg und über die Dörfer auf und ab, meinem daheim gebliebenen E-Bike nachheulend), Kanu fahren (aufgrund des Wasserstandes nur eine gut 2-stündige Tour) und ... klettern. Das sogar mit einem Hightlight: Runter ging es verdammt fix mit der Zippline. Das hat Spaß gemacht! Am liebsten wäre ich gleich noch einmal hoch gekraxelt, um runter zu sausen. An unserem einen trüben Regentag wurde gefaulenzt und gelesen und ... wir lernten unsere Wirtsfamilie etwas näher kennen. Wir haben uns der Frau mit ihren 4 Söhnen zum Spaziergang angeschlossen und "viel" geplaudert (bis das Handy leer war und der Google Translater nicht mehr half). Dann wurde die Runde etwas ruhiger. Meine Sprachkenntnisse reichen, um durchs Land zu kommen (und da bin ich schon sehr stolz), aber mit Kommunikation hat das noch nicht viel zu tun.
Das ist sowieso so ein Ding mit der Kommunikation. Ich hege den Verdacht, dass Wohnmobilisten sowas wie Eremiten auf Rädern sind. Da stehen sie - oft dicht gedrängt - nebeneinander, versteckt hinter ihren Autos und außer Bonjour sieht und hört man nichts (egal ob Belgier, Nierderländer, Engländer, Deutsche, Franzosen, Amis - bekommt man ja anhand der Kennzeichen gleich raus, praktisch). So werde ich wohl auch in den nächsten Monaten mein 10.000 Worte nicht los.
Morgen Vormittag stürzen wir uns noch in eine Schlucht und dann geht es zurück ans Meer. Die Ferien enden für die Franzosen und wir hoffen auf einen leeren Mt. Saint-Michel. ,-)