Regen bedeutet Freizeit

Über die Olivenernte habe ich als erstes gelernt, dass diese nicht bei Feuchtigkeit stattfinden sollte, da die Oliven dann ganz fix schimmeln und das will keiner, der wirklich auf Qualität achtet... und das tun meine Gastgeber! Die Schlussfolgerung daraus ist: Wir haben frei. Na toll!!! Das macht bei Regen ja auch nicht so viel Sinn. So ist Karl-Heinz nach dem Frühstück aufgebrochen, der Sonne entgegen und ich habe die Gegend ein wenig erkundet. Vor der Haustür liegt der Pilgerweg des Hl. Franziskus und eine Benediktiner-Abtei in der er wohl zuflucht als "Küchenjunge" fand. Ansonsten hügelt es so vor sich hin, ist rutschig uns alle verstecken sich  drin'. So blieb mir viel Zeit zum lesen, Bewerbungen schreiben, kochen, essen und die Seele baumeln lassen und dann schaute noch kurz vor Peng die Sonne um die Ecke und verzauberte die Landschaft.

Auch der nächste Morgen begann mit diesem Zauber. Aber die Wetterfrösche meinten es noch nicht so gut mit den Olivenbauern und so beschloss die Chefin mit der Helfer-Freundin nach Assisi zu fahren und bot mir die Mitfahrt an. Ach wie schön! Ich hatte ja keine Ahnung und dann stand ich in dieser schönen, so typisch italienischen, mittelalterlich Stadt. Ich möchte nicht wissen, was im Sommer hier los ist... Wir konnten entspannt durch die Straßen schlendern, einen Cappuccino genießen und natürlich die Basilika San Francesco besichtigen. Ich habe ja schon recht viele Kirchen gesehen und nur sehr wenige sind mir in besonderer Erinnerung geblieben. Diese wird es - gotische Oberkirche, spätromanische Unterkirche und die Krypta mit den Gebeinen des Heiligen - tolle Farben, ein beeindruckendes dunkles Blau, alles zwischen 1230 und 1239 erbaut und viel zu üppig für Jemanden, der sich der Armut verschrieben hatte, aber da hatte der gute Franziskus schon kein Mitspracherecht mehr. Er starb 1226 und ich ließ mich von der Farbenpracht beeindrucken.

Momentan funkeln die Sterne über mir und vielleicht suche ich gleich mal nach den Plejaden ,-) Gute Nacht!!!