Veröffentlicht: 23.10.2019
Tja, was soll ich sagen oder vielmehr schreiben... Eigentlich hatte ich meine Blogs ja nur auf dem Jakobsweg schreiben wollen, damit 1. alle wissen das ich wohlauf bin und 2. jeder ein bisserl mitbekommt was man dort jeden Tag so erlebt (da hat man eben auch jeden Tag was zum Schreiben). Nach den vielen positiven und lieben Reaktionen auf meine bisherigen Beiträge habe ich mir nun aber überlegt, ob ich mich diesmal nicht an einem ganz normalen Reiseblog versuchen könnte🤦🏻♀️😬 Also liege ich jetzt hier in Salala im Hotelzimmer und schreibe an diesem ersten Beitrag eines hoffentlich für Euch trotzdem wieder lesenswerten Blogs🙈😇 Punkt 1 meiner obigen Ausführung gilt ja weiterhin, bei 2. bin ich mir nicht sicher, aber das werden wir ja bald sehen...
Meine Reise beginnt wie meist am Münchner Flughafen und doch ist es diesmal irgendwie anders. Meine Reise führt mich in einen mir bis jetzt fremden Kulturkreis und ich bin wirklich aufgeregt was mich erwartet. Damit ich auf dem Nachtflug trotzdem gut schlafen kann gibt es zu meinem Abendessen zwei Gläschen Weißwein und meine Stimmung wird durch das Essen mit Weinbegleitung nochmal deutlich gehoben😊 Am Flughafen finde ich die Stimmung eh schon immer besonders, aber beim Weg zur Sicherheitskontrolle wird es mir doch nochmal mehr bewusst - ich werde die nächsten 10Tage alleine im Oman verbringen😶 Ich denke nicht, dass ich hier wie auf dem Jakobsweg so schnell Anschluss finden werde und auch wenn ich früher schon alleine unterwegs war, so ist das jetzt ein komisches Gefühl... mal schauen was mich so erwarten wird die nächste Tage...
Im Flieger nehme ich meinen Gangplatz ein und als meine beiden Sitznachbarinnen eintreffen ist das mit dem alleine sein aber auch schon wieder (zumindest temporär) vorbei. Die 4er-Reihe infernale ist vollständig und der Flug nimmt seinen Lauf😝 Yamila und Sam sind zwei Freundinnen die auf die Philippinen weiterfliegen und bei Ebi geht‘s weiter in seine Heimat nach Indien - wir vier kommen sofort ins Gespräch und verstehen uns super! Mit Khalid haben wir dann auch noch einen unglaublich netten Steward und so sollte sich der wohl kurzweiligste Nachtflug meines Lebens entwickeln🤩
Wie schon geschrieben hatte ich mir zwei Gläschen Wein als Schlafunterstützung gegönnt, im Flieger ist davon aber nichts mehr zu spüren🤓 Nachdem die anderen einem Schlummertrunk ebenfalls nicht abgeneigt sind, bekommt Khalid die Order von 4 Gintonic, die postwendend mit dem augenzwinkernden Versprechen auf regelmäßigen Nachschub serviert werden🍸 eigentlich werden maximal zwei alkoholische Getränke serviert, aber wie immer gibt es da wohl Mittel und Wege🤫😉 Khalid hat dem Versprechen dann auch wirklich Taten folgen lassen und so entwickelte sich eine muntere Runde - sehr zum (verständlichen) Leidwesen der um uns herum sitzenden Passagiere. Was folgt ist ein Wechsel der Lokalität, was im Flugzeug nur bedeuten kann, dass man in den Crewbereich umsiedelt🤓 So geht es also in den hinteren Bereich des Flugzeugs, wo wir neben weiteren Getränken auch nochmal essen und Snacks bekommen (am Ende bekommt jeder noch eine ganze Tüte mit Softdrinks, belegten Semmeln, Chips usw. als Wegzehrung für den Weiterflug in die Hand gedrückt). Kurz ausgedrückt - der Flug verging wirklich wie im Flug und ich habe gar nicht geschlafen bis zur Landung in Mascat🙈 Ebi ist erst seit 2015 in Bayern, spricht aber super deutsch mit etwas bayerischem Einschlag (was man gleich merken wird) muss leider sehr schnell aus dem Flieger, denn ihm ist „a bisserl schlecht“ und ihn werde ich auch nicht mehr sehen. Mit Sam und Yamila mache ich mich dann auf den Weg zu den Gates für die Anschlussflüge, wo auch wir uns dann verabschieden.
Jetzt bin ich also tatsächlich alleine unterwegs und auf dem Flug von Mascat nach Salala gönne ich mir etwas Schlaf😴 In Salala angekommen geht zur Gepäckausgabe, meinen Koffer sehe ich aber erstmal nicht - das darf doch nicht wahr sein! nicht schon wieder😠 Zu früh aufgeregt - der Koffer steht (da internationaler Flug) nur ganz wo anders und der nette Mann vom Flughafen bringt mich hin.
Mit einem eigenen Wagen (👸🏻) werde ich zum Hotel gebracht, wo ich sogar gleich auf mein Zimmer kann. Ich packe gar nicht groß aus und falle sofort ins Bett🤫 Nach 3 Stunden Schlaf mache ich mich daran das im Hotel befindliche Shoppingcenter zu erkunden - ich muss Geld abheben, Wasser kaufen und vielleicht gönne ich mir auch noch einen Kaffee. Langer Rock, T-Shirt, leichte Strickjacke und einen Schal wähle ich als Outfit- nicht um alles zu verdecken sondern um nicht zu frieren😉 Aber zumindest aus meiner Sicht falle doch etwas auf in der Mall - außer mir ist keine Frau alleine unterwegs und natürlich trage ich nicht das typische schwarze Gewand (Abaya) das die einheimischen Frauen tragen. Ich fühle mich aber überhaupt nicht unwohl - die Menschen schauen zwar, aber eher zurückhaltend freundlich und alle sind sehr höflich. Ich entdecke sogar ein Geschäft mit den schwarzen Übergewändern und bin von der Auswahl sowie der Unterschiedlichkeit der Muster, Stoffe, Applikationen etc. sehr beeindruckt!🙂 Damit hatte ich mich bisher noch nie beschäftigt und so habe ich heute schon was gelernt.
Das Abendessen im Hotel ist sehr gut und auch wenn ich alleine esse fühle ich mich doch gar nicht so unwohl. Auch hier sind alle sehr zuvorkommend und sogar einheimische Gäste geben mir Tips was ich probieren sollte.
Alles in allem war es also ein wirklich schöner Start in mein Abenteuer „Oman“ und morgen geht es dann auf zum Sightseeing in die Stadt. Ich hatte mir im Vorfeld keine großen Gedanken oder Erwartungen gemacht, aber nach dem heutigen Tag bin ich bereits positiv „überrascht“, insbesondere auch was die Offenheit und der Umgang mit mir Alleinreisender Frau angeht. Insofern freue ich mich auf einen tollen ersten Tag in Salala😊
Gute Nacht Euch allen & bis morgen😘