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Tag 21 - Biketour, Museo del Oro und der Versuch zu Shoppen

Veröffentlicht: 09.12.2017

Gestartet haben wir den Tag mit einer 4-stündigen Biketour. Wie in jeder Großstadt aus meiner Sicht die beste Variante, um sich in kurzer Zeit einen überblick zu verschaffen. Die Tour war sehr gut geleitet und bis auf eine völlig nervige Teilnehmerin aus der Schweiz, hat es Spaß gemacht (der Schweizerin hätten übrigens auch 400 Stunden Radfahrern nicht geschadet).

Da heute Feiertag war, hielt sich der Verkehr in Grenzen, sehr angenehm. Zudem waren noch einige Hauptverkehrsstraßen bis 14 Uhr für Autos gesperrt. Das machen die hier jeden Sonntag (Rheinradeln auf kolumbianisch) 🚲

Es ging zuerst durch das Problemviertel Santa Fe (nicht das einzige Problemviertel). Ein nettes Dreierlei aus Prostitution, Drogenhandel und sonstiger Kriminalität. Mein Vorschlag an Julia hier heute Abend Bummeln zu gehen wurde abgelehnt - und ganz ehrlich war ich selbst am hellsten Tag froh, dass ich ein Fahrrad unter mir hatte.

Nach diversen Stopps und der Besichtigung einer kleinen Kaffeerösterei, haben wir am Markt angehalten, um Früchte zu probieren. Die meisten kannte ich schon durch Julia und weil ich sowieso alles probiere, was ich sehe. Aber selbst für Julia waren Neuigkeiten dabei - es gibt wirklich eine unglaubliche Auswahl. Und man kauft nicht einfach Avocados 🥑, sondern man wählt zwischen 8 verschiedenen Sorten.

Danach ging es in eine kolumbianische Spelunke, wo schon zur Mittagszeit ordentlich Bier floss. Im hinteren Bereich war eine Art Halle mit mehreren Tejo-Spielfeldern. Tejo ist ein traditionelles kolumbianisches Spiel. Im Groben geht es darum, mit einem Stein aus etwa 20 m Entfernung kleine, mit Schießpulver gefüllte Säckchen zu treffen. Wenn man trifft, explodieren die Säckchen, tja wenn man trifft 😂. Es war natürlich schwieriger als es aussieht, aber der Wirt hat uns gezeigt, wie es geht - und die Explosionen sind wirklich laut.

Die Biketour bekommt die Note 1.

Danach sind wir ins Museo del Oro, in welchem Goldhandwerk der letzten 4000 Jahre ausgestellt wird. Kolumbien hat(te) reiche Goldvorkommen, das haben ja später alles die Spanier eingesackt. Die Vielfalt und die Masse waren beeindruckend, allerdings wurde uns nach dem 50sten Ohrring und der 100sten Maske dann doch schnell langweilig. In einem Raum war eine sehr gut gemachte Animation mit Licht- und Toneffekten. Aus den eingeplanten 2,5 Stunden wurde weniger als eine Stunde - was sind wir doch für Kunstbanausen 😜

Dennoch: Wer mal herkommt, es ist schon Pflichtprogramm, besonders bei einem Eintrittspreis von 1,10 €. Leck mich, was hab‘ ich in meinem Leben schon für Eintrittspreise ausgegeben, da war das hier ein echtes Schnäppchen.

Schnäppchen ist das Stichwort für den heutigen letzten Programmpunkt. Wir sind zur größten Einkaufsstraße und wurden leider enttäuscht 😔. Nur Ramsch, Kitsch und Billigware (wohlgemerkt aus unserer Sicht). Shopping abgebrochen! Später sind wir dann in ein Centro Comercial, eine klassische Shoppingmall, wie sie in jeder Stadt der Welt hätte stehen können. Alle Geschäfte, die wir auch aus Europa kennen, oberste Etage Foodcourt, fertig. Nix neues ... und auch die Preise: europäisch, teilweise noch teurer. Dennoch war die Mall gestopft voll von Menschen - ok es ist auch in Kolumbien Weihnachtsgeschöft. Trotzdem erstaunlich in einem Land, in dem das Durchschnittseinkommen SEHR weit unter unserem liegt und man ein Mittagessen selbst in der Hauptstadt für weniger als 3 Euro haben kann.

Apropos Essen: Bei uns gab es heute peruanisch 👍.

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#museodeloro#goldmuseum#biketour#shopping