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Ubud

Veröffentlicht: 01.09.2024

Als ich endlich in der Nähe meiner Unterkunft angekommen war und vom Moped steigen konnte, musste ich nur noch 20 Minuten nach dem richtigen Hauseingang suchen. Und das, obwohl ich nur 100m entfernt war. Das lag daran, dass das Homestay nicht bei GoogleMaps eingezeichnet und die Navigationshilfe von Booking.com noch nicht besonders ausgereift ist. Das nächste Problem war dann, dass in der Unterkunft niemand Englisch und ich nicht Indonesisch konnte. Aber auf Google Translate ist ja Verlass.


Nach diesem etwas komplizierteren Check-In bin ich auf der Suche nach einem netten Warung ein bisschen durch die Stadt gelaufen und habe es zu meinem eigenen Erstaunen sogar noch geschafft für den nächsten Tag eine Wanderung auf den Gunung Batur zu buchen. Dafür wird man nämlich nachts um 2 Uhr von der Unterkunft abgeholt, damit man die Anfahrt und Wanderung vor Sonnenaufgang schafft. Nach dem Abendessen stand mir also eine kurze Nacht bevor.


Als mein Wecker um 1.45 Uhr anging, habe ich mich kurz selbst verflucht, dann aber trotzdem auf den bevorstehenden Sonnenaufgang gefreut. Nach 1,5 Stunden im Minivan waren wir am Frühstücksspot angelangt, wo es ein etwas fragwürdiges Frühstück bestehend aus Kaffee oder Tee und frittierten Bananen gab. Und nach dem Frühstückssnack saßen wir nochmal eine halbe Stunde lang im Minivan, bis wir den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht hatten. Dort gab es ein kurzes Briefing und jeder hat sein - etwas enttäuschendes - Frühstückspaket bekommen: eine Flasche Wasser, ein Ei, zwei Scheiben ungetoastete Toast und eine Banane. Dann gings los.


Die ersten 2km ungefähr konnte man gut laufen, es war nicht anstrengend und auch nicht so viele Menschen da. Das änderte sich aber zügig an der ersten größeren Steigung und meine Gruppe stand beim Wandern im Stau. Man konnte immer zwei oder drei Schritte vorwärts gehen, dann musste man warten, dann wieder ein paar Schritte vorwärts, warten usw. Erstens hat das total genervt und zweitens konnte ich mir nicht vorstellen, dass wir so bis zum Sonnenaufgang am Kraterrand sind. Deshalb habe ich mich mit Kashi, einem anderen aus meiner Gruppe, von der Gruppe getrennt, wir sind etwas schneller gelaufen und haben immer wieder Leute überholt. Gegen 5:30 Uhr, kurz nach Beginn der Dämmerung, hatten wir so den Kraterrand erreicht, einen Platz mit guter Aussicht auf den Gunung Agung ergattert und konnten gespannt auf den Sonnenaufgang warten. Und allein für diesen Ausblick hat sich die Wanderung gelohnt!


Zum Gunung-Batur-Wanderpaket hat außerdem noch der Besuch einer Kaffeeplantage gehört, für die wir auf dem Rückweg nach Ubud einen Stopp eingelegt haben. Auf dieser Plantage gab es unter anderem Kopi Luwak. Das ist dieser "besondere" Kaffee, dessen Bohnen zunächst durch den Darm einer Katze gewandert sind. Allerdings kann ich keine Auskunft zu diesem Kaffee geben, ich habe ihn nämlich nicht probiert.


Am nächsten Tag habe ich mit Kashi, Cecilia und Nicola von der Wanderung einen Scooterausflug gemacht. Wir waren zuerst beim Nungnung Wasserfall, anschließend beim Ulun Danu Bratan Tempel und zum Schluss noch bei den Jatiluwih Reisterrassen. Drei wirklich tolle Ziele, für die ich die etwas weitere Anfahrt immer wieder in Kauf nehmen würde.


Mit Kashi habe ich auch am nächsten Tag nochmal einen Ausflug gemacht. Zuerst sind wir zur Goa Gaja Cave, einem Höhlentempel, gefahren. Einerseits sieht der Tempel ziemlich beeindruckend aus, andererseits gibt es auf dem Gelände auch noch einen Wasserfall und eine Brücke, die darüber führt. Ein wirklich schöner Ort.


Anschließend sind wir zum Suwat Wasserfall gefahren, wo man baden und auf einen kleinen Felsen mitten im fallenden Wasser klettern kann. Und von dort aus kann man dann ins Wasser springen, das dort 7m tief ist. Eine sehr willkommene Abkühlung.


Die letzten zwei Stationen waren die Tegallalang Reisterrassen, die im Vergleich zu Jatiluwih am Vortag eher ein Reinfall waren, obwohl es die Touristenattraktion schlechthin ist. Und in Petulu sollte man ab 16 Uhr Scharen von Reihern sehen können, die sich auf den Reisfeldern verteilen. Wir waren gegen 17 Uhr da, dort gab es keine Reisfelder und die Reiher sollten anscheinend erst 18 Uhr kommen. Düdüm.


Am letzten Tag habe ich es etwas entspannter angehen lassen. Ich bin durch die Innenstadt geschlendert, habe Holzschnitzern bei ihrer Arbeit zugesehen und einige Hauseingänge bestaunt. Hier hat nämlich fast jede Familie ihren eigenen kleinen Schrein. Nachmittags habe ich einen Spaziergang durch die wirklich schönen Reisfelder gemacht und konnte dabei doch noch einige Reiher erspähen, die einem Reisbauern bei der Arbeit gefolgt sind. Und bevor ich zurück zur Unterkunft gegangen bin, habe ich mir noch für den nächsten Tag einen Transport nach Lombok organisiert.

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