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Tetebatu

Veröffentlicht: 04.09.2024

Hier hatte ich für drei Nächte ein kleines Bungalow auf einer ehemaligen Bananenplantage, das sogar erst zwei Monate zuvor eröffnet wurde. Imir, der Besitzer, hatte mir angeboten mir zwei Tage lang als Local Guide die Umgebung zu zeigen und mich am selben Nachmittag noch zu verschiedenen befreundeten Familien gebracht. Eine dieser Familien hat Kunst aus Bambus hergestellt, eine andere hatte eine Kaffee- und Kakaoplantage, die nächste eine Kokosfarm, die letzte hat Reiscracker hergestellt.


Dabei wurde mir mal wieder vor Augen geführt, wie wenig ich weiß: Ananas ist rot, wenn sie blüht?! Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich den Beweis nicht vor meiner Nase gehabt hätte. Und welcher Aufwand wird betrieben, um diese Reiscracker herzustellen! Erstmal Reismehlsuppe machen, diese in Plastikwürste füllen und kochen, abkühlen lassen, mit einer "Harfe" in Scheiben schneiden, mehrere Tage in der Sonne trocknen lassen, frittieren. Wow.


Der krönende Abschluss war ein kleines Dorffest im Zuge des Independence Days am nächsten Tag. Dort waren vor allem Jugendliche zusammengekommen und haben Tauziehen veranstaltet.


Am nächsten Tag haben wir einen größeren Spaziergang in der Umgebung gemacht. Die erste Station war der Black Monkey Forest, auf den ich eigentlich keine so große Lust hatte, weil ich immer noch an die Affen im Uluwatu-Tempel denken musste. In Tetebatu war es aber tatsächlich einfach nur ein Wald, in dem es hoch oben in den Bäumen ein paar schwarze Affen gab. Diese werden nicht gefüttert und sind wirklich noch scheu.


Der anschließende Spaziergang durch die Reisfelder war wirklich schön. Dabei habe ich gelernt, dass Reis erstmal relativ dicht ausgesät wird und wachsen darf, bis er ca. 10cm groß ist, dann wird er vereinzelt und in kleinen Büscheln wieder eingepflanzt. Und zwar alles von Hand. Cool war, dass ich beim Einpflanzen helfen durfte, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich eher eine Hilfe war oder noch mehr Arbeit gemacht habe...


Nachmittags sind Imir und ich nach Kecamaran Masbagik gefahren, wo auf einem Sportplatz der Independence Day gefeiert wurde. Ein Haufen Schulklassen hatte in den letzten Monaten eine Choreographie eingeübt und auf dem Sportplatz endlich eine Bühne für die Aufführung. Echt toll, was sie sich teilweise haben einfallen lassen. Ungewollt wurde auch ich zur Attraktion, denn etliche Leute wollten Fotos mit mir machen oder haben mir einfach ihr Kind in die Hände gedrückt, damit sie ein Foto von mir mit ihrem Kind machen können.


Zum Abendessen sind dann quasi alle Touristinnen und Touristen und auch einige Locals aus dem Großeinzugsgebiet Tetebatu beim Sama Sama Homestay zusammengekommen. Es gab Buffet mit lokalem Essen, Musik und nette Gespräche. Dort habe ich mehrere Europäer kennen gelernt, die bereits seit 2-5 Jahren reisen und bisher noch nicht planen nach Hause zurück zu kehren.


Am letzten Tag haben Imir und ich einen Scooterausflug gemacht. Gleich morgens waren wir bei dem Wasserfall, zu dem wir eigentlich am Tag zuvor schon wollten. Da hatte Imir mir aber vom Besuch abgeraten, weil er nachmittags erfahrungsgemäß wohl voller Touristinnen und Touristen aus Kuta Lombok ist. Morgens waren jedenfalls nur wenig Besucherinnen und Besucher da. Anschließend sind wir zu drei Dörfern gefahren, von denen eines Ikatstoffe, ein anderes Töpferwaren und das letzte alle möglichen Utensilien aus Bambus herstellt.


Und am nächsten Morgen hieß es leider schon Abschied nehmen. Tetebatu ist wirklich ein schöner Ort - noch! Denn es wird schon kräftig gebaut, vor allem von Ausländern.

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