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Tentena

Veröffentlicht: 07.10.2024

Wenn es eine Strecke auf Sulawesi gibt, bei der man an den Fahrtkosten nicht sparen sollte, dann ist es die Strecke von Tana Toraja nach Tentena. Zumindest hatte ich das von mehreren Reisenden gehört, deshalb haben Melany, Etienne und ich uns ein Auto mit Fahrer gemietet, statt mit dem Bus zu fahren. Oberste Priorität war die Grenze zwischen Süd- und Zentral-Sulawesi vor 12 Uhr zu erreichen, weil diese dann für mehrere Stunden wegen Bauarbeiten gesperrt wird. Statt um 8 Uhr, wie der Bus, sind wir deshalb bereits um 6 Uhr losgefahren und haben die Grenze trotz mehrerer Stopps vor der Schließung passiert. Der Fahrer hat seinen Job sehr gut gemacht (obwohl er ein Faible dafür hatte in Kurven oder vor Bergkuppen zu überholen) und war nach dieser 10-stündigen Monsterfahrt natürlich entsprechend fertig und meinte, dass sein Hintern ziemlich weh tut. Damit war er aber nicht allein.


Noni, die Besitzerin des Hotel Victory, hat uns nach unserer Ankunft herzlich begrüßt und gleich einige Tipps gegeben, was wir am nächsten Tag unternehmen könnten. Am nächsten Morgen habe ich mir nach dem Frühstück einen Scooter ausgeliehen und einige Empfehlungen von Noni abgeklappert. Dazu gehörten ein Aussichtsturm, ein Markt, der Saluopa Wasserfall und der Siuri Beach. Der Siuri Beach gehört zwar zu einer Unterkunft und ist entsprechend gut gepflegt, aber trotzdem ist dort jeder herzlich willkommen auch ohne Eintrittsgeld am Strand zu entspannen oder zu schnorcheln. Davon könnte sich Europa mal eine Scheibe abschneiden!


Mein Highlight war aber die familiengeführte Tofu- und Tempehfabrik. Ich habe dem Mitarbeiter bestimmt eine halbe Stunde lang zugeschaut und dabei etliche Arbeitsschritte von der Sojabohne bis zum fertigen Tofu gesehen. Allerdings wäre die Fabrik wahrscheinlich sofort geschlossen, wenn da mal jemand vom deutschen Gesundheitsamt durchgehen würde... Der Mitarbeiter konnte mir zwar nichts erklären, weil er kein Englisch und ich kein Bahasa spreche, aber trotzdem fand ich es faszinierend.


Irgendwann kam ein älterer Herr dazu und hat mich in sehr rudimentärem Englisch gefragt, ob ich eine Pomelo essen möchte. Kurz darauf hatte er auch schon eine Pomelo vom Baum geholt, mit einem riesigen Messer geschält und mir zum Essen gegeben. Das war die leckerste Pomelo, die ich je hatte! Außerdem hatte sie statt der vielen kleinen Kerne, wie die Pomelos, die man in Deutschland kaufen kann, nur wenige große Kerne, die man dafür deutlich besser entfernen konnte. Kurz darauf war noch eine zweite Pomelo geschält und in eine Plastiktüte gewandert, die ich für später mitnehmen sollte. Bezahlen durfte ich dafür nicht.


Cool war auch die Tarsir-Tour, die ich abends mit William gemacht habe. Zu zweit sind wir durch den Dschungel gelaufen und haben Kobold-Makis gesucht. Außer einer Schlange hatten wir an den ersten drei Stellen leider keinen Erfolg, obwohl William meinte, dass er immer wieder Makis sieht, die dann aber sofort wegspringen. Deshalb haben wir erstmal eine Pause gemacht, in der ich im Warung seiner Frau etwas gegessen habe. Beim vierten Anlauf nach dem Abendessen waren wir dann endlich doch noch erfolgreich und William hat ein paar Makis gefunden, die sich haben fotografieren lassen.


Nach dieser Tour musste ich noch eine halbe Stunde im Dunklen mit dem Scooter zurück zur Unterkunft fahren, aber mittlerweile bin ich ja geübt.

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