Veröffentlicht: 24.10.2024
Beim Ausflug waren neben Jendry und mir noch ein Kumpel von Jendry und der Kapitän des Bootes dabei. Ungefähr eine Stunde haben wir zum Spearfishing-Spot vor Bangka gebraucht, dort habe ich eine kurze Einweisung in die Bedienung der Harpune und ein paar Tipps fürs Free Diving bekommen und schon gings los. Während Jendry und sein Kumpel einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser geholt haben, war ich nicht besonders erfolgreich (und ehrlich gesagt, hatte ich auch erstmal ziemlich Hemmungen davor auf ein Lebewesen zu schießen und es zu töten). Nach etlichen Versuchen, bei denen ich zugegebenermaßen teilweise auch absichtlich ungenau oder eher daneben gezielt hatte, habe ich aber tatsächlich einen Fisch getroffen... und dann konnte er entwischen, weil meine Harpune keinen Widerhaken hatte! Aber kurze Zeit später habe ich einen weiteren Fisch gefangen und das war das Signal für die Mittagspause.
Jendrys Kumpel und ich haben noch kurz mit den Fischen posiert und dann brannte auch schon das Lagerfeuer und fünf der vielen gefangenen Fische wurden gegrillt. Das war der beste Fisch, den ich je gegessen habe!
Nach der Mittagspause haben wir noch eine kurze Spearfishing-Session gemacht, bis wir den Platz leider für Taucher räumen mussten. Dafür hatte ich dann noch die Gelegenheit ein bisschen zu schnorcheln, bevor wir wieder zurück nach Pulisan gefahren sind. Dort habe ich am Strand mit Jendry und seinen Kumpels den Tag ausklingen lassen und zum ersten Mal Bananenpommes mit scharfer Fischsoße gegessen - hört sich eklig an, schmeckt aber mega lecker!
Ich habe mich viel mit Jendry unterhalten und er ist der erste Indonesier, von dem ich den Eindruck habe, dass er verstanden hat, wie Tourismus funktioniert. Dass man Touristinnen nicht ständig irgendwelches Zeug (am besten noch auf Bahasa) hinterherruft, dass man sie nicht fragt, wie alt sie sind, ob sie verheiratet sind und Kinder haben usw. Offenbar hatte Jendry mal eine deutsche Sponsorin, die ihm in diesen Belangen viel beigebracht hat. Er engagiert sich als Rettungsschwimmer am Strand von Pulisan und weist die Locals zurecht, wenn er mitbekommt, dass sie sich gegenüber Touristinnen nicht angemessen verhalten (das habe ich sogar mitbekommen).
Zumindest ansatzweise hat Jendry auch verstanden, dass man die Natur schützen muss, damit der Tourismus langfristig erhalten bleibt, z.B. hat er an einem Projekt mitgearbeitet, bei dem ein künstliches Korallenriff angelegt wurde. Als ich ihn bei unserer Mittagspause allerdings gefragt habe, warum zwar der Strand sauber ist, im Gebüsch aber so viel Müll liegt, sagte er nur, dass der Müll wohl von den Menschen kommt. Da hat er ja nicht Unrecht...
Ich bin jedenfalls sehr froh diesem Geheimtipp gefolgt zu sein, denn das war ein wirklich super schöner Tag!
Fun Fact: Der Name "Jenifer Homestay" ist eine Komposition aus dem Namen JEndry, dem Namen seiner Frau LaNI und dem Wort ForevER. Deshalb heißt auch die gemeinsame Tochter Jenifer - fand ich sehr süß, als Jendry mir erzählt hat, das er sich das ausgedacht hat!