Veröffentlicht: 26.10.2024
Kaum waren wir im Nationalpark, hatte Stefen schon einen Bärenkuskus entdeckt, der in einer Baumkrone umhergewandert ist. Bärenkuskus sind ein bisschen mit Faultieren oder Koalas vergleichbar. Sie fressen ca. 10kg Blätter pro Tag, können davon aber nur rund 10% in Energie umwandeln. Deshalb schlafen oder ruhen sie die meiste Zeit und bewegen sich wenn dann nur sehr langsam fort.
Nur ein kleines Stück weiter sind wir Rambo 2 begegnet. So wird eine der drei Schopfaffen-Gruppen des Nationalparks bezeichnet. Offenbar haben alle drei Gruppen ca. 70 Mitglieder und zwischen den Gruppen gibt es ständig Kämpfe um das Revier, die auch mal blutig ausgehen können. Etwas fassungslos über die Brutalität zwischen den Affen war ich, als wir einem Affen begegnet sind, dem ein Bein gefehlt hat. Laut Stefen hatte er das Bein allerdings verloren, als er in die Falle eines Wilderers getreten war.
Bevor die fünfstündige Morning Tour zu Ende war, waren wir noch am Strand und haben verschiedene Kingfisher, einen Specht, ein Hornbill-Pärchen und einen Gecko gesehen. Obwohl wir die Hornbills immer wieder haben fliegen hören, war es gar nicht so einfach sie auch zu sehen, geschweige denn sie zu fotografieren. Denn es gab eine Rangerin, die sich mit ihren Gästen immer extrem laut unterhalten und die Hornbills damit verjagt hat. Da musste Stefen sein ganzes Talent als Ranger aufbringen und war am Ende erfolgreich :)
Der Strand des Tangkoko Nationalparks hat ganz außergewöhnliche Farben. Ein Teil des Strandes ist schwarz, ein Teil ist weiß und dann gibt es noch einen Abschnitt, auf dem sich Schwarz und Weiß mischen. Das Schwarz kommt übrigens vom Vulkangestein, das Weiß von Korallen.
Die Mittagspause habe ich mit Gloria verbracht und anders als auf Bunaken war nun auch ihr Freund dabei. Zwei Tage vor dem eigentlich gemeinsam geplanten Abflug musste er seinen Flug nochmal verschieben, um einen neuen Reisepass zu beantragen. Der alte war nämlich nur noch 5 Monate und 27 Tage statt der geforderten 6 Monate gültig. Bitter.
Die Night Tour haben wir auf meinen Wunsch hin nochmal mit der Suche nach Hornbills begonnen, waren aber leider nicht erfolgreich. Dafür haben wir aber etliche Koboldmakis in ihrem Sleeping Tree gesehen und Stefen hat sogar erfolgreich eine Eule angelockt. Diese hatten wir aus der Ferne rufen hören, woraufhin Stefen dem Rufen immer wieder mit dem gleichen Ruf von seinem Handy geantwortet hat. Irgendwann kam die Eule tatsächlich zu uns geflogen und hat sich fotografieren lassen.
Außerdem kennt Stefen noch einen Gelbseiten-Blütenspecht, der immer unter demselben großen Blatt schläft. Und das Versteck der Tarantel kennen dort alle Guides und zeigen sie ihren Gästen. Nur wollte sich die Tarantel ausgerechnet an diesem Abend einfach nicht zeigen. Deshalb hat Stefen uns das Versteck einer weiteren Tarantel gezeigt, das nur er kennt, und dort hatten wir Glück.
Stefen war ein richtig toller Guide: er weiß viel über die Tiere und Pflanzen im Nationalpark, kann die verschiedenen Tiere nicht nur entdecken, sondern auch aufspüren und anlocken, macht mit seinem Teleobjektiv tolle Fotos und hat kein Problem damit die Führungen um eine halbe oder ganze Stunde zu verlängern, um noch mehr Tiere zeigen zu können. Wer also Lust hat Sulawesi zu erkunden und dabei den Tangkoko Nationalpark besucht, sollte auf jeden Fall vorher Stefen kontaktieren (+6282349592940).