Veröffentlicht: 15.02.2025
Oh, was für eine sentimentale Songtext-Zeile für diesen Beitrag, in dem es unter anderem um eine Fährfahrt geht. Aber was soll ich sagen, ungefähr so sentimental habe ich mir auf selbiger gefühlt.
Aus unseren Plänen, den Hahn im Korb in Wellington mit einer Partynacht zu verabschieden, wurde nichts, weil wir um 07 Uhr am Fähranleger sein müssen. Alle sind wir müde und ich besonders emotional. Mein Herz fühlt sich an wie ein zentnerschwerer Stein: "warum??" frage ich mich schon wieder. Und auch wenn man solche Fragen nicht immer beantworten muss, erleichtert es mich, als ich feststellen, dass heute eben wieder so ein Tag ist, an dem ich feststelle: "Ich habe es geschafft, ich bin wirklich hier!" und dass das, auch wenn es von außen nach meiner großen Sache aussehen mag, genau das für mich und eben auch mein Herz ist. Da darf es auch mal schwer zu tragen haben, ob das der Müdigkeit geschuldet ist, dem langen Unterwegssein oder der Tatsache, dass wir nun auf die Südinsel übersetzen - ich weiß es nicht, vielleicht ist es auch die Mischung aus allem. Jedenfalls können mein Herz und ich den Blick nicht Abwenden von der aufgehenden Sonne, dem blauen Wasser, der sich verändernden Landschaft. Ich unterhalte mich lange mit einem Ehepaar, das auf der Nordinsel wohnt und im Süden Urlaub macht, frage mehrere Menschen nach Fotos und stehe atemlos an der Reling, weil manchmal die Welt viel zu schön ist, als dass man es aushalten kann. Und das macht mein Herz komischerweise wieder leichter.
In Picton angekommen warten wir lange auf unsere beiden neuen Teilnehmerinnen, jetzt sind wir eine reine Frauengruppe. Nachdem klar ist, dass das Büro uns unterschiedliche Treffpunkte genannt hat, finden wir die zwei und machen als allererstes eine kleine Weinprobe zusammen, ein wunderbarer Start für einen neuen Abschnitt.
Im Anschluss fahren wir nach Nelson, wo wir gemeinsam Abendessen kochen und ich dann noch mit einer anderen Teilnehmerin den Sonnenuntergang am zentralsten Punkt Neuseelands bestaune - und sich mein Herz und ich tatsächlich auch viel mehr in der eigenen Mitte fühlen, als zu Beginn des Tages. Schon wieder so ein sentimentaler Spruch! Aber, das darf auch mal sein...
Hallo du wunderschöne Südinsel! Mein Herz und ich freuen uns sehr auf dich!