Veröffentlicht: 03.11.2023
Ich weiß, dass ihr alle schon ungeduldig auf Zappas Tipps und Kniffe aus der wohlschmeckenden Campingküche wartet.
Und ich weiß, dass auch ich meinen, wenn auch sehr geringen Anteil zum Gelingen der Mahlzeiten leisten muss. Dieser besteht vor allem darin, für das Vorhandensein bester Zutaten zu sorgen, insbesondere jener, die für die asiatische Outdoorwokküche unerlässlich, zu Hause reichlich vorhanden sind und einfach mit auf die Reise genommen werden müssen.
Meine Aufgabe ist es, an all die unverzichtbaren, wichtigen, unabdingbaren und schmackhaften Ingredentien zu denken.
Nun, im Prinzip bin ich willig! Ich habe an die scharfen Messer gedacht, an die japanischen Messerschleifsteine, an Sojasauce, an Sambal Oelek, ich habe zwei Dosen Kokosmilch eingepackt, die in französischen Discountern einfach nicht aufzutreiben sind. Ja, ich habe sogar an den Limettensaft gedacht, damit wir nicht das fünfte Unterwegsfläschchen kaufen müssen!
Doch oh Schreck und auch oh Graus! Beim finalen Ausräumen des heimischen Kühlschranks habe ich die Dosen mit der gelben Currypaste und der fertigen Würzmischung für die köstliche Tom-Ka-Gai-Suppe in den Tiefen des Selben übersehen!
Ja, ebenso das Sonnenblumenöl, das zehn Minuten vor Abfahrt noch Thema war, habe ich zwar bereit gestellt, es aber dann dabei belassen. Das ist nicht das Problem, die Pflanzenölkrise ist mittlerweile auch in Frankreich überwunden. Doch auf die kostbaren, höchstwichtigen und unglaublich köstlichen asiatischen Würzpasten kann der Meister in den nächsten vier Wochen auf gar keinen Fall verzichten!
Glücklicherweise findet Google in der Multikulti- und Universitätsstadt Besançon einen Asiafood-Shop. Im Tang-Marché gibt es alles, was für die hochwertige Wokküche im heimischen Vorratsschrank geblieben ist. Also machen wir uns auf die aufregende Fahrt in die große Stadt.
Na ja, das größte Abenteuer ist die Suche nach einem Parkplatz für unser langes Vehikel. Doch der Parc stationnement Chamars direkt am Ufer des Doubs und nah am Zentrum und der Zitadelle bietet großzügige Parkflächen und für uns sind sogar noch zwei Plätze frei, die wir der Länge nach belegen und die am frühen Abend auch nichts mehr kosten.
Nach wenigen Gehminuten stehen wir im Asialaden und Madame Tang führt im Großen und Ganzen das Gleiche Sortiment wie Mister Phung in Braunschweig: hunderte Sorten Fertignudelsuppen, verschiedenste süß-scharfe Chillisaucen, säckeweise Reis, noch mehr Nudeln, Sojasaucen, bunte Gewürze und hurra! Currypasten aller Schärfen.
Schnell werden wir fündig, der geglückten Campingküche steht nun eigentlich nichts mehr im Wege und das Bombay-Fischcurry schmeckt endlich auch wieder.
Wenn ich nicht vergessen hätte, das Gläschen mit Austernsauce für die Drunken Noodles zu Hause wieder aufzufüllen, was wir leider erst bemerken, als es an die Zubereitung in der Outdoorküche am Caravan gehen soll. Tja, in Dijon gibts wohl noch einen Tang-Marché...
Eine thailändische Tom-Ka-Gai-Suppe ist wirklich köstlich und empfehlenswert und gar nicht so schwierig zuzubereiten, allerdings weder vegetarisch noch vegan, denn das Huhn kann man nicht weglassen. Hier einen kurze Anleitung:
Ihr braucht Hühnerbrühe (kein Maggifix oder Ähnliches und im Idealfall selbst zubereitet), zartestes Hühnchenfleisch, am besten aus der Keule ausgelöst, Kokosmilch, Galgant oder Ingwer, Zitronengras, Chilis, Zwiebeln, Korianderwurzeln (geht auch ohne), Austernpilze (Champignons tun es notfalls auch) und vor allem Limettensaft. Oder ihr habt die Tom-Ka-Gai-Paste von Mister Phung bzw. Madame Tang, da stecken schon fast all die guten Sachen drin. Das Geheimnis besteht nun darin, das Huhn möglichst zart zu braten, damit es nicht trocken und faserig wird und die richtige Würze zu treffen.
Und den Spritzer Limettensaft passgenau zu dosieren.
Im Original ist die Suppe sehr thailändisch scharf, hot und spicy. Das könnt ihr nach Gusto mit Chilli oder Peperoni dosieren. Wir bevorzugen Sambal Oelek, das ist nicht klassisch, bringt aber eine fruchtige Note mit.
Bon appetit!