Veröffentlicht: 10.01.2019
Zona Cafetera - Wie der Name schon sagt, ist das das Hauptkaffeeanbaugebiet. Unser Ziel war das kleine Salento, das inzwischen aber auch sehr viele Besucher hat und dementsprechend hübsch hergerichtet wurde. Aber alles noch in vertretbarem Rahmen. Es gibt viele hübsche Cafés und Restaurants, hauptsächlich von Ausländern geführt. Aber auch bei den Einheimischen kann man gut und vor allem günstig speisen. Und was macht man sonst so in der Kaffeeregion? Genau, eine Kaffeetour bei der man mehrere Farmen besucht. Viele bieten geführte Touren an. Und zu den einzelnen Farmen kann man durch die schöne Landschaft laufen. Kaffee braucht ja schon ein spezielles Klima. Also warm, feucht, sonnig, gute Böden und die richtige Höhe so zwischen 1500 und 3000 Meter. Da fühlt sich der Mensch ja bekanntlich auch ganz wohl. Das war also Tag eins.
Am zweiten Tag wollten wir dann eine der schönsten Wanderungen Kolumbiens machen. Da gab's zwar keine Kaffeeplantagen, dafür aber Kolibris, Wasserfälle und Wachspalmen. Wie der Name schon sagt werden daraus tatsächlich Kerzen hergestellt und die Blätter werden auch für Prozessionen zu Ostern genutzt. Dadurch ist die Palme nun leider vom aussterben bedroht. Und dazu auch ein Vogel, der eben nur genau in diesen Palmen nistet. Sie werden bis zu 60m hoch. Das sieht dann so aus, als ob jemand überdimensionale Glitzer Party Stäbchen in den Boden gerammt hätte. Mittlerweile sind die Palmen zwar geschützt, aber bis sich der Bestand wirklich erholt dauert es natürlich ein paar Jahre. Das war wirklich eine sehr schöne Wanderung, aber ob es wirklich eine der schönsten war... Ich war aus den vorherigen Ländern wandertechnisch aber auch schon sehr verwöhnt. Aber endlich mal wieder ein bisschen Anstrengung nach den letzten Faulenzertagen. Dann ist Schluss mit der ländlichen Idylle. Nächster Stopp Medellín.
Die Stadt des ewigen Frühlings - ist hauptsächlich für seine Drogenvergangenheit rund um Pablo Escobar bekannt. Heutzutage aber eher wegen des Künstlers Botero, sowie für viele Museen, Mode, die Metro und die Fiestas. Allgemein für Kunst und Kultur und nur noch wenig für das berüchtigte Drogenkartell rund um Escobar. Zu seiner Herrschaftszeit sind jährlich Tausende Menschen erschossen worden. Gewalt und Chaos haben regiert. Im Casa de la Memoria berichten viele Zeitzeugen wie die Stadt damals gelitten hat. Von vielen Armen wird Escobar noch heute bewundert, da er die arme Bevölkerung durch ein paar Zuwendungen stets auf seine Seite gezogen hat. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis wurde er Anfang der 90er erschossen. Und damit endete dieses Kapitel mehr oder weniger. Heute ist Medellín sehr bunt. Überall sind Wände und öffentliche Plätze angemalt. Auch das hängt mit der Bewältigung der Vergangenheit zusammen. Zahlreiche Projekte aus Kunst und Kultur wurden mit dem Ziel gestartet Waffen gegen Pinsel und Farbe einzutauschen - und das sogar ziemlich erfolgreich.
Wir haben uns mit Hilfe der Metro die wichtigsten Plätze, Skulpturen und Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Stadtteile angeschaut, sind mit der Seilbahn auf den Hausberg zum Park Arví gefahren und haben uns die nächtliche Beleuchtung der Parks angeschaut. Dazu immer gut gegessen und getrunken. Und dann waren die zwei Tage in Medellín auch schon wieder rum.
Über Nacht ging es in 16 Stunden weiter nach Cartagena. So langsam ging der Urlaubswahnsinn der Kolumbianer los. Weihnachten stand vor der Tür und das bedeutet, dass das ganze Land zur selben Zeit in diesen zwei Wochen unterwegs ist! Nur mit viel Glück konnten wir noch ein Busticket ergattern. Der Busbahnhof ist aus allen Nähten geplatzt, überall mehrere Stunden Verspätung. Und so sollte es dann auch bei unseren weiteren Stationen aussehen. Ziemlich übervölkert, dazu heftige Preisaufschläge und viel Chaos. Und alles voll mit kolumbianischen Urlaubern, deren Hauptziel ebenfalls die Strände der Karibikküste waren. Einheimische Urlauber trifft man sonst eher selten, dafür aber nun gleich alle auf einmal.