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Kolumbien - Zona Cafetera und Medellin

Veröffentlicht: 10.01.2019

Salento

Zona Cafetera - Wie der Name schon sagt, ist das das Hauptkaffeeanbaugebiet. Unser Ziel war das kleine Salento, das inzwischen aber auch sehr viele Besucher hat und dementsprechend hübsch hergerichtet wurde. Aber alles noch in vertretbarem Rahmen. Es gibt viele hübsche Cafés und Restaurants, hauptsächlich von Ausländern geführt. Aber auch bei den Einheimischen kann man gut und vor allem günstig speisen. Und was macht man sonst so in der Kaffeeregion? Genau, eine Kaffeetour bei der man mehrere Farmen besucht. Viele bieten geführte Touren an. Und zu den einzelnen Farmen kann man durch die schöne Landschaft laufen. Kaffee braucht ja schon ein spezielles Klima. Also warm, feucht, sonnig, gute Böden und die richtige Höhe so zwischen 1500 und 3000 Meter. Da fühlt sich der Mensch ja bekanntlich auch ganz wohl. Das war also Tag eins.

Bei der Anreise aus Armenia hab ich schon kurz gezweifelt. Wo geht es hin? Filandia?
Wir sind dann doch gut in Salente angekommen. Und gleich mal auf den Aussichtshügel gestiegen.
Alles schön heruasgeputzt.
Die nächtliche Weihnachtsbeleuchtung ist auch am Tage gut zu sehen.
Nachts aber natürlich noch ein bisschen besser.

Am nachsten Morgen haben wir uns in dieser herrlichen Kulisse auf unsere Kaffeetour begeben.
Von Weitem sehen die Kaffeeplantage fast wie Weinberge aus.
Aber die Früchte unterscheiden sich schon. Regelmässig werden die roten Kaffeekirschen von Hand abgesammelt. Der Rest bleibt hängen bis er reif ist. Es gibt zwei Haupterntezeiten im Jahr. Aber eigentlich wird das gesamte Jahr über Kaffee produziert.
So sehen dann die reifen Kirschen aus.
Und jede von ihnen enthält zwei Bohnen. Diese werden auch für die Aussaat benutzt. Es dauert ca. 3 Jahre bis die Pflanzen die ersten Früchte tragen. Danach können sie dann bis zu 10 Jahre geerntet werden bis sie durch neue Pflanzen ersetzt werden.
Zwischen den Kaffeepflanzen werden auch Bananen und Orangen gepflanzt. Vom Boden her verträgt sich das. Gleichzeitig spenden die Pflanzen ein wenig Schatten und die süssen Früchte ziehen die Schädlinge an, sodass sie die Kaffeeflanzen nicht angehen.
Mit dieser Maschine wird die Haut von den Bohnen getrennt. In grösseren Betrieben gibts das natürlich auch in anderen Dimensionen.
Aber schön anzuschauen allemal.
Dann werden die Bohnen getrocknet und in der Form dann auch verkauft - grösstenteils exportiert. Beim Abnehmer wird der Kaffee dann je nach Geschmack geröstet. Die Note und die Qualität liegt zwar schon in der Bohne, aber das Rösten hat dann noch sehr grossen Einfluss auf Geschmack und die Aromen.
Danach wird die Bohne dann gemahlen - der Meister bei der Arbeit. Umso dunkler der Kaffee, desto stärker wurde er geröstet und desto schwächer ist der Kaffee.
Das hier war dann bei einem grösseren Betrieb. Das mutet schon fast an wie auf einem Pfälzer Weingut mit repräsentativer Kaffeelounge.
Und so sieht dann das köstliche Endprodukt aus.


Am zweiten Tag wollten wir dann eine der schönsten Wanderungen Kolumbiens machen. Da gab's zwar keine Kaffeeplantagen, dafür aber Kolibris, Wasserfälle und Wachspalmen. Wie der Name schon sagt werden daraus tatsächlich Kerzen hergestellt und die Blätter werden auch für Prozessionen zu Ostern genutzt. Dadurch ist die Palme nun leider vom aussterben bedroht. Und dazu auch ein Vogel, der eben nur genau in diesen Palmen nistet. Sie werden bis zu 60m hoch. Das sieht dann so aus, als ob jemand überdimensionale Glitzer Party Stäbchen in den Boden gerammt hätte. Mittlerweile sind die Palmen zwar geschützt, aber bis sich der Bestand wirklich erholt dauert es natürlich ein paar Jahre. Das war wirklich eine sehr schöne Wanderung, aber ob es wirklich eine der schönsten war... Ich war aus den vorherigen Ländern wandertechnisch aber auch schon sehr verwöhnt. Aber endlich mal wieder ein bisschen Anstrengung nach den letzten Faulenzertagen. Dann ist Schluss mit der ländlichen Idylle. Nächster Stopp Medellín.

Am nächsten Tag ging es dann auf die Wanderung zu den Wachspalmen. Links ist der Trampelpfad für die Menschen, rechts der für die Pferde. Nicht verwechseln!
Auf dem Weg dahin sind wir den Fluss entlang. Und ab und zu mussten wir ihn auch überqueren.
Schöne Pausenplätze gab es auch zu Genüge.
Und dann sind wir am Kolibrihaus angekommen. Dort leben acht verschiedene Arten in einer Art Reservat und werden dort auch gut versorgt. Somit fliegen sie auch nicht weg und lassen sich in aller Ruhe von den Besuchern fotografieren.
Kurze Zeit später waren wir auch am höchsten Punkt unserer Tour angekommen und haben die Aussicht genossen.
Dann sind wir den Wachspalmen auch bald sehr nach gekommen.
Dieser kleine Cliffhanger muss noch eingebaut werden.
Schon witzig der Anblick von Weitem. Wie in den Boden gerammte Bleistifte.

Und mit so einem schönen Gefährt sollte es dann weiter nach Medellin gehen.
Mitten in der Pampa war dann erstmal Schluss. Irgendwas war mit dem Reifen und so haben wir dann da gut ne Stunde auf den nächten grossen Bus gewartet.

Medellín

Die Stadt des ewigen Frühlings - ist hauptsächlich für seine Drogenvergangenheit rund um Pablo Escobar bekannt. Heutzutage aber eher wegen des Künstlers Botero, sowie für viele Museen, Mode, die Metro und die Fiestas. Allgemein für Kunst und Kultur und nur noch wenig für das berüchtigte Drogenkartell rund um Escobar. Zu seiner Herrschaftszeit sind jährlich Tausende Menschen erschossen worden. Gewalt und Chaos haben regiert. Im Casa de la Memoria berichten viele Zeitzeugen wie die Stadt damals gelitten hat. Von vielen Armen wird Escobar noch heute bewundert, da er die arme Bevölkerung durch ein paar Zuwendungen stets auf seine Seite gezogen hat. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis wurde er Anfang der 90er erschossen. Und damit endete dieses Kapitel mehr oder weniger. Heute ist Medellín sehr bunt. Überall sind Wände und öffentliche Plätze angemalt. Auch das hängt mit der Bewältigung der Vergangenheit zusammen. Zahlreiche Projekte aus Kunst und Kultur wurden mit dem Ziel gestartet Waffen gegen Pinsel und Farbe einzutauschen - und das sogar ziemlich erfolgreich.

Wir haben uns mit Hilfe der Metro die wichtigsten Plätze, Skulpturen und Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Stadtteile angeschaut, sind mit der Seilbahn auf den Hausberg zum Park Arví gefahren und haben uns die nächtliche Beleuchtung der Parks angeschaut. Dazu immer gut gegessen und getrunken. Und dann waren die zwei Tage in Medellín auch schon wieder rum.

Der Palacio Nacional wurde zu einem Einkaufszentrum umgebaut.
Danach ging´s ins Museum um einige Werke von Botero zu sehen.
Pablo Escobar war natürlich auch dabei. Hier wie er nach seiner Flucht aus dem Gefängnis erschossen wird.
Es gab auch andere Werke zu bestaunen.

Draussen auf dem Platz sind die berühmten Figuren von Botero zu sehen.
Immer ein beliebtes Fotomotiv.
Dann ging es mit der Seilbahn hoch zum Parque Arvi. Dabei sind wir über die einfachen Hütten hingweggeschwebt und hatten einen tollen Blick auf die Stadt.
Oben gabs dann vor allem Ruhe und einen köstlichen Markt mit vielen lokalen Produkten und natürlich auch Kaffee.
Wieder zurück in der Stadt sind wir abends noch in den hell erleuchteten Park gegangen. Also da stehen die Kolumbianer wiklich drauf. Da stehen die Kolumbianer wirklich drauf. Hell, blinkend, bunt und am besten noch laut. Dazu leiss sich auch noch der Mond blicken.


Über Nacht ging es in 16 Stunden weiter nach Cartagena. So langsam ging der Urlaubswahnsinn der Kolumbianer los. Weihnachten stand vor der Tür und das bedeutet, dass das ganze Land zur selben Zeit in diesen zwei Wochen unterwegs ist! Nur mit viel Glück konnten wir noch ein Busticket ergattern. Der Busbahnhof ist aus allen Nähten geplatzt, überall mehrere Stunden Verspätung. Und so sollte es dann auch bei unseren weiteren Stationen aussehen. Ziemlich übervölkert, dazu heftige Preisaufschläge und viel Chaos. Und alles voll mit kolumbianischen Urlaubern, deren Hauptziel ebenfalls die Strände der Karibikküste waren. Einheimische Urlauber trifft man sonst eher selten, dafür aber nun gleich alle auf einmal.

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