Veröffentlicht: 20.01.2019
Schon lange bevor wir auf Zanzibar eintrafen, hatte Maria für uns einige Aktivitäten herausgesucht und gebucht. Es war ein Mischung aus Aktivitäten, die ihr bei ihrem letzten Besuch auf Zanzibar vor einem Jahr besonders gut gefallen hatten und die sie noch einmal machen wollte und solchen, die sie beim letzten Mal nicht geschafft hatte. Und ich durfte von ihrer akribischen Planung profitieren und mich einfach treiben lassen...
An Tag drei auf der Insel stand ein Besuch beim Kiditchi Spice and Heritage Center auf dem Programm. Schon die Fahrt dorthin war ein Erlebnis. Da wir uns entschieden hatten ein Dalla Dalla zu nehmen. Das sind Transporter auf deren Ladefläche niedrige Bänke und ein Sonnen-/Regenschutz geschraubt sind (ähnlich wie die Taxis auf Koh Chang nur etwas größer). Sie sind das günstigste lokale Transportmittel und werden auch Hühnerbusse genannt, da man, wenn man Pech hat, eingepfercht wie bei einem Hühnertransport sitzt.
Für mich war die Erfahrung trotzdem oder gerade deshalb eine tolle Erfahrung. Ich hatte das Gefühl mittendrin zu sein. Mit uns im Dalla fuhren Familien mit Kindern jeden Alters. Gerade bei den kleineren Kindern bis zu ungefähr drei Jahren beoachteten wir, dass ihre Augen schwarz geschminkt wurden. Diese Tradition kommt wohl aus Indien, wo der Glaube besteht, dass die Farbe aus Ruß und Öl um die Augen die Kinder besser schlafen lässt. Neben den Passagieren fuhren noch ein paar tote Fische und jede Menge anderer Waren, die sowohl im kaum vorhandenen Fußraum und auf dem Dach verstaut wurden, im Dalla Dalla mit. Aber obwohl man sich auf der Fahrt sehr nah kam, war die Stimmung sehr ähnlich wie in einer S-Bahn in Deutschland. Kaum einer redete ein Wort, alle starrten vor sich hin oder schliefen. Wie genau die Bezahlung für die Einheimischen funktioniert, habe ich allerdings bis zum Ende nicht herausgefunden. Während der gesamten Fahrt wurden immer wieder Geldscheine zwischen dem "Fahrtbegleiter" und den Fahrgästen hin und her gereicht.
Die Gewürzfarm ansich ist ein großes Gelände auf dem ein Wald verschiedener Pflanzen und Bäume wächst. Mit unserem Guide schlenderten wir etwa eine Stunde lang über das Gelände, während er uns erklärte, wie die Gewürzpflanzen wachsen bzw. aus welchen Teilen der Gewürzpflanzen die Gewürze gewonnen werden. Maria war besonders daran interessiert, wie sich die Pflanzen vermehren, denn in ihrem Garten in Uganda, hat sie schon die ein oder andere Chilli und Pfefferpflanze selbst gezogen und bereits einiges geerntet.
Und ich lernte eine ganze Menge über die Gewürze, die ich im Alltag in Deutschland benutze. Ich lernte zum Beispiel, das die Vanillepflanze sich an anderen Bäumen emporrankt und deshalb an recht robusten Bäumen ausgesetzt wird, wie zum Beispiel Mangobäumen. Auch erfuhr ich, dass die Zimtwurzel ganz anders riecht als die Rinde des Baums. Während die Rinde den klassischen Zimtgeruch verströmt, riecht die Wurzel nach Erkältungsbad und wird auch zum kurieren von Erkältungen und anderen Erkrankungen verwendet.
Am Ende unserer Tour bekamen wir noch eine aus Blättern geflichtene Krone und eine frische Kokosnuss, die einer der jungen Männer unter Einsatz seines Lebens von einem der meterhohen Palmen pflückte, während er ein traditionelles Lied auf Tswahili sang (was wohl zum Akt des Kokosnusserntens dazugehört, angeblich um die Umstehenden vor herunterfallenden Kokosnüssen zu warnen). Dann ging es auch schon mit dem Dalla Dalla, was wir allerdings erst einmal finden mussten, zurück nach Zanziar City.
Und am nächsten Tag war er da, der 24. Dezember - Heiligabend! Aber trotz der vielen weihnachtlichen Gewürze am Vortag, hatte sich auch jetzt noch keine Weihnachtsstimmung bei mir eingestellt und das sollte auch so bleien (selbst nach zig Wiederholungen von "Last Christmas" von Wham).
Am Vormittag machten wir einen Ausflug nach Prison Island. Tatsächlich war auf der Insel einige Kilometer vor Zanziar City von einem britischen Gouvaneur im 19. Jahrundert ein Gefängnis gebaut worden, es war aber nie als solches genutzt worden. Stattdessen diente als Quarantäne Station für Gelbfieber, um eine Epedemie in Ostafrika zu verhindern. Heute befinden sich auf der Insel ein Hotel, ein Restaurant und ein Park oder Streichelzoo, in dem Touristen riesige Landschildkröten bewundern können. Diese Schildkröten sind jedoch nicht einheimisch sondern waren ein Geschenk von den Seychellen, wo die Schildkröten ursprünglich herkommen. Der Zoo trägt unter anderem zum Erhalt der Spezies bei. Und tatsächlich vermehren sich die Schildkröten fröhlich und scheinen sich dabei kaum an den hunderten Touristen zu stören, die jeden Tag durch ihr Gehege laufen und sie am Hals kraulen.
Auch wir mischten uns unter diese Touristen, nahmen uns aber ordentlich Zeit und beoachteten nicht nur die Tiere sondern auch die Besucher. Als wir schließlich genug hatten, sprangen wir noch einmal in das wunderschöne türkisblaue Wasser und ließen uns dann vom Kapitän der "One Way" wieder an den Strand von Stone Town bringen.
Für den Abend hatte der Wirt unserer Unterkunft für Gäste und Freunde ein Weihnachtsdinner organisiert, an dem auch wir teilnahmen. Es gab 12 verschiedene Gerichte; eine interessante Mischung aus deutsch-polnischer Küche (da unser Wirt Deutscher mit polnischen Wurzeln war) mit einem zanzibarischen Einfluss (wegen des Kochs). Dazu gab es Wein und selbstgemachten Honigvodka. Gegen 23 Uhr, nachdem ich noch mit meiner Familie geskypt hatte, fiehl ich pappsatt (wie sich das für Weihnachten gehört), aber glücklich ins Bett.
Christmas spices and Christmas on Prison Island.
Long before we arrived on Sansibar, Maria searched for and booked several activities for us to do. It was a mixture of activities she had already done the last time she visited the island the year before and other activities she did not get to do the last time. I profited from her detailed planning, just followed her arround, and enjoyed. (Thanks again, Maria, for your planning)
On day three on the Island we visited the Kiditchi Spice and Heritage Center. The journey (which only lasted less than an hour) was already an adventure, since we decided to take a "Dalla Dalla". Dallas are the cheap way of local transport. They are small trucks with benches and a sunroof built on the back (similar to the taxis on Koh Chang Chang but a little bigger). Dalla Dallas are also called "chicken buses" since they try to fit as many people as possile in the back, so the passengers feel like chickens in a cage.
I liked this way of transport, since I felt I was in the middle of their everyday lives. Whole families travelled with us on the bus and we noticed that some of the children below the age of three had black make-up (kayal) around their eyes. We found out later, that this tradition comes from India, where the elieve exists that the black make up around the eyes (which is traditionally made from soot and oil) helps the children sleep and eye infections
Besides the passengers, several dead fish and other goods travelled with us on the Dalla Dalla, either in the hardly existent space between our feet or on the roof. But even though people were literally sitting on top of each other, the atmosphere was similar to the one on a German (or probably any) subway. Most people minded their own business, stared in front of them or slept. There was hardly any conversation. Just the way of payment for the Dalla Dalla for the local people, I did not get: During the whole journey small amounts of money passed between the conductor and the passengers.
When we arrived at the spice farm, I was suprised to find, that it looked more like huge forest where plants and trees were growing - as it seemed - randomly. However, the whole farm seemed to be a perrfect example for permaculture. For more than an hour, our guide navigated us through the area, showing us how the different spices grew and how they procreate - something Maria was particularly interested in, since she already grows some spices like ginger, pepper, and chili in her garden in Uganda.
And I learnt a lot! For example I now know that Vanilla needs other trees to grow on, so you have to plant it next to resistent trees, like mango trees. Or that the root of the cinnamon tree smells different than its ark. While the ark has the typical cinnamon smell we all know, the root smells like a cold medicine - and is also used as such.
By the end of our tour we got a crown made out of leaves and a fresh coconut, which one of the young men harvested from a meter high palmtree while singing a traditional song in swahili. Apparently, you always sing this song when harvesting coconuts to warn the people below of falling nuts. After that we made our way back to Sansibar CIty on another Dalla Dalla.
The next day it was there - the 24th of Decemer, Christmas Eve! However, I never really got into the chistmas mood (not even after listening to Last Christmas y Wham for the thousands time). It had probably to do with the (what felt like) 40 degrees Celsius outside...
In the morning we took a boat to Prison Island. Indeed a british governor had built a prison on this island in the 19th century, but it was never used as such. Instead, it became a quarantine station for yellow fever to prevent an epidemic in East Afrika.
Today there is a hotel, a restaurant, and a small zoo, where tourists can admire huge turtoises and scratch their necks. They are not originally from the island but from the Seychelles. They were a gift and live in the Island since the beginning of the 20th century. Today the zoo protects the species from extinction. And indeed those turtoises procreate, unimpressed by the hundreds of tourists rushing through their home every day.
We also joined these hundreds and admired the animals, but also took some time to just observe the animals and humans in the zoo. After that we jumped into the iceblue water before we joined the captain of the "One way" on his boat and sailed back to Stone Town.
For Christmas Eve our host at the hostel had organised a 12 course christmas dinner for friends and guests, which we happily joined. The dishes were an interesting mixture of german-polish dishes (since the host was German with Polish roots) with a sansibarian touch (because of the cook). At 11pm, after I tried all 12 courses and talked to my family on the phone, I sank into my cushions, fat and happy as I was and as it should be after a proper chistmas dinner.