Veröffentlicht: 03.03.2019
Der Nachmittag hatte dagegen eine etwas nachdenklichere Note. Wir besuchten Kabaka's Palace - den Palast des Königs der Buganda - und tauchten in die jüngere Geschichte Ugandas ein. In Uganda gibt es bis heute verschiedene Stämme. Der größte davon ist der Stamm der Buganda, dem das Land auch seinen Namen schuldet. Jinja gehört übrigens zum Land der Busoga. Jeder Stamm hat auch seinen eigenen Dialekt. Der König der Buganda herrscht über alle Stämme in Uganda. Er lebt jedoch selbst nicht mehr in dem Palast. Dieser wird lediglich für repräsentative Zwecke genutzt. Dies liegt zum einen daran, dass sich jeder König einen neuen Palast baut und zum anderen möchte in diesem Palast niemand mehr leben, doch dazu später mehr.
Der heutige König der Buganda ist Sohn des ersten Präsidenten des unabhängigen Ugandas, König Muteesa II. Dieser wurde vom damaligen Premierminister Milton Obote entmachtet, der sich 1966 nach einer Änderung der Verfassung selbst zum Präsidenten erklärte und fünf Jahre lang als Diktator in Uganda herrschte. 1971 wurde Obote wiederum durch einen unblutigen Militärputsch Idi Amins entmachtet. Danach begann die achtjährige Herrschaft des brutalen Diktators. Auch von dieser Zeit findet man in Kabaka's Palace Spuren. Der eigentliche Palast, der auf einem der Hügel Kampalas liegt, ist umgeben von einem großen Park. Läuft man wenige Minuten vom Palast bergab durch den Park, vorbei an ein paar wenigen Baracken und zahlreichen Bäumen und blühenden Büschen gelangt man zu den Folterkammern Idi Amins. Am Eingang prangt ein großes Schild, das dem Besucher mitteilt, die Folterkammern, die zunächst als Waffenkammer geplant waren, seien mit Israelischer Unterstützung gebaut. Ein langer Gang führt zu den drei Kammern. In den Wänden des Gangs erkennt man einige Stellen, die anscheinend nachträglich ausgebessert wurden. Man erzählt sich, dass vor der Mauer die Schießkommandos gegen Gefangene durchgeführt wurden und die Einschusslöcher nachträglich verschlossen wurden.
Die eigentlichen Folterkammern bestehen aus drei etwa 30 qm großen Kammern, deren Eingang auf etwas mehr als einem Meter Höhe liegt. Ursprünglich konnten die Waffen aus den Kammern so leichter auf LKWs geladen werden. Später wurde der Gang unterhalb der Eingänge zu den Kammern mit Wasser geflutet und unter Strom gesetzt, um die Gefangenen, die auf engstem Raum dort eingepfercht wurden, von der Flucht abzuhalten. Die Leichen der Ermordeten wurden oft unweit der Foltekammer rund um den Palast verscharrt. Dies ist auch der Grund, warum die Baracken lange nicht bewohnt wurden und auch heute nur einige Angehörige der Garde des Königs, d.h. Soldaten, dort hausen. Laut der Dame, die uns über das Gelände führte, haben alle anderen zu große Angst vor diesem Ort, wegen der vielen grausamen Dinge die hier passiert sind. Nur die Soldaten und ihre Familien scheinen mutig genug zu sein. Doch auch sie betreiben im Gegensatz zu anderen Familien, die das Gelände früher bewohnten, nur wenig Landwirtschaft, aus Angst beim Umgraben der Erde auf Leichen zu stoßen. Aber auch für mich waren die Grausamkeiten, die sich dort nur wenige Jahrzehnte zuvor zugetragen hatten, spürbar und ich war froh, als wir die dunklen Kammern wieder verließen und uns auf den Weg zum hellen Palastgebäude machten. Das Gebäude selbst ist nicht für Besucher geöffnet und so konnten wir es nur von außen ansehen. Am Ende unserer Tour besahen wir noch einige Bilder des aktuellen Königs und seiner Familie in einem kleinen Ausstellungsraum am Eingang des Geländes.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Entdeckungstour Kampalas mit einer geführten Tour fort. Eine junge Ugandaerin zeigte uns drei Stunden lang verschiedene Gegenden der Innenstadt. Wir begannen mit einigen wichtigen Plätzen und Denkmalen, wie dem Denkmal zur Unabhängigkeit Ugandas, schlenderten über einen Künstlermarkt und durch die Haupteinkaufstraßen. In Kampala hat jede Produktgruppe seine eigene Straße. In einer der Straßen wird hauptsächlich Elektronik verkauft, in der nächsten Kleidung, und in der übernächsten alles, was man in einem gut sortierten Baumarkt in Deutschland findet. Wir bekamen auch einen Einblick in die religiöse Vielfalt Kampalas als wir einen hinduistischen Tempel besuchten, der sich direkt neben einem Tempel der Sikh befindet.
Bevor wir zur letzten Station unserer Tour kamen, der Uganda National Mosqe (Moschee), zogen wir über den Owino Markt. Es war etwas beengt, da die Gänge zwischen den Ständen ohnehin eng waren und man immer wieder schwer beladenen Männern ausweichen musste - so gut das ging. Auch wenn mich das Gedränge etwas nervös machte, war ich froh diesen Ort, an den ich mich sicherlich alleine nicht getraut hätte, gesehen zu haben. Insbesondere den Teil des Marktes, in dem Erdnüsse geröstet und in jeglicher Form verkauft wurden. Dort standen riesige Mühlen, in denen die Nüsse gemahlen wurden, es roch überall nach gerösteten Erdnüssen und rechts und links türmten sich riesige Dosen mit Erdnussbutter.
Nach diesem persönlichen Highlight gelangten wir zum Höhepunkt der Tour, dem Besuch der Ugandischen Nationalmoschee. Das von innen prunkvoll ausgestattete Gebäude wurde bis 2006 mit finanzieller Unterstützung des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi errichtet und wird deshalb auf Gaddafi Moschee genannt. Den Gebetsraum darf man nur entsprechend verhüllt betreten und so ließen wir uns am Eingang mit Tüchern für Kopf und Hüfte ausstatten. Vom etwa 50 Meter hohen Minarett der Moschee auf dem Kampala Hill hat man einen tollen Blick über die Stadt.
Am Abend fand in unserem Hostel noch eine "femnistische" Party statt. Da ich einiges über das Nachtleben in Kampala gehört hatte, war ich gespannt darauf und die Dachterasse unseres Hostels bot eine tolle Kulisse für eine Party. Wie sich herausstellte hadelte es sich um eine Party für die LGBT Community Kampalas. Doch konnte die Veranstalterin aus Sicherheitsgründen nicht als solche deklarieren, da Homosexualität in Uganda alles andere als akzeptiert ist. Und so bewegte sich ein ganz bunter Haufen an jungen Ugandaern und Expats zu einer Mischung aus elektronischer Musik mit afrikanischen Rhythmen.
Den nächsten Tag ließen wir ganz entspannt mit einem Spa-Tag in einem der Hotels in Kampala und einem asiatischen Mittagessen angehen. Die letzte Nacht in Kampala verbrachten wir bei Marias Kollegin und am nächsten Tag hieß es dann für mich, nach vier Wochen von Maria, Kampala und Uganda Abschied zu nehmen. Nachdem ich noch ein paar Einkäufe getätigt und meinen Rucksack ordentlich gepackt hatte, ließ ich mich vom gleichen Fahrer, der uns vier Wochen zuvor vom Flughafen abgeholt hatte, wieder zum Flughafen in Entebbe fahren. Auf dem Weg dorthin zeigte sich Uganda noch einmal von seiner schönsten Seite mit einem Sonnenuntergang, der die Landschaft um den Viktoriasee in ein romantisches Licht tauchte...
Kampala - Ugandan History and lots of peanuts
I could not have started any better into my first day in Kampala: With a glas of Champagne and a great view over Kampala and Lake Victoria. I met with Maria and one of her collegues, who is building a new house in Kampala. At the construction site we had a glas of champagne, which Maria had brought from the Chapagne region on one of her last trips to Europe. We drank to the new house and my last days in Kampala.
The day continued on a more serious note with a visit to Kabaka's Palace - the palace of the king of the Buganda - where we learned more about Uganda's history. Until today the Ugandan people is divided into different tribes. The biggest one is the Buganda, from which the country also got its name. Jinja, by the way, lies on the land of the Busoga. Every tribe also speaks its own dialect. The king of the Buganda, however, rules over all the people of Uganda. Even though, the current king does not live in Kabaka's palace anymore, it is still used for official receptions.
The current king is son of the previous king and the first president of independent Uganda King Muteesa II. King Muteesa was diesmpowered by then Prime Minister Milton Obote, who changed Uganda's constitution and declared himself President of Uganda. Thus began his dictatorship which ended after five years in 1971 with a military coup led by Idi Amin. And the remains of brutal Idi Amin's eight year dictatorship are still visible in Kabaka's palace today. The palace is located on one of Kampala's hills surrounded by a beautiful park. After a few minute descent through the park away from the palace one reaches the torture chambers of Idi Amin. At the entrance a big sign claims that the chambers were originally planned and built as an arsenal with support of the Israeli government. A long corridor leads up to three chambers. On the wall one can see spots, where bullet wholes were covered up - or at least that is what people say today. The entrances to the three about 30 square meter big chambers are little more than 1 meter above the ground. They were originally constructed like that to make loading weapons from the chambers onto trucks easier. Later, the corridor in front of the chambers was flooded and energized to prevent the hundreds of prisoners held there from escaping.
The bodies of those who died were burried in the park arround the palace. That is why today, contrary to the times before Idi Amin, only few people live on the grounds surrounding the palace. And those few people who live there today are soldiers - members of the king's guard - and their families. According to our guide they are the only ones brave enough to live on these haunted grounds. And even they don't grow crops anymore, since they are too afraid to find remains of the dead when they start to dig. And even I could feel the atmosphere of this place which is a reminder of so many cruelties during one of the darkest eras in Ugandan history. So I was glad when we left the chambers to take a closer look at the palace itself. However, we were not allowed to go in. Instead, we ended our visit by looking at pictures of the current king, his family and the previous kings in the gallery at the entrance to the park.
The next day we continued our exploration of Kampala with a guided walking tour. A young Ugandan women showed us the city on foot for three hours. We saw the monument commemorating Uganda's independence, did some window shopping on a craft market, and learned that in each street in downtown Kampala one can get different types of products: on one street they sell electronics, on another cloths, and on yet another hardware. We also experienced Kampalas religious diversity visiting a Hindu temple, which is right next to a Sikh temple. Before visiting Kamapalas biggest mosque, the Ugandan National Mosque, we walked across Owino Market, where one can get anything and everything. One has to squeeze through the narrow spaces between the stalls which form a huge layrinth. Even though, the tight space and the crowd made me a little nervous, I was glad I saw this place which I probably would not have visited on my own. My personal highlight was one row of stalls where big bags of roasted peanuts and huge pots of peanuts were stagged left and right and it smelled of peanuts everywhere!
Last stop of our tour was the Ugandan National Mosque, which is also called Gaddafi Mosque, since it was built and finished in 2006 with financial support of Lybia's former ruler Muammar Gaddafi. Before we could enter the prayer hall, we had to dress in headscarf and skirt provided at the entrance. The enterior of the mosque is decorated with expensive materials from all over the world: heavy carpets, marble, mahagony and huge chandeliers. From the 50 meter high minaret one has an amazing view of the whole city
That night there was a "feminist" party on the rooftop of our hostel. We had learnt that it was actually a party for the LGBT community of Kampala, however, it is not possible to advertise it as such since homosexuality is something which is far from being accepted in Uganda. I had heard a lot about Kampalas nightlife so I was excited to experience it. For this party a mixed group of young Ugandans and expats celebrated together on the rooftop high above the lights of Uganda's capital, dancing to electronic music mixed with African beats. Even though I did not stay long, I had a great time enjoying the joyful and relaxed atmosphere.
Before Maria had to leave for Jinja early on Monday morning, we spent a relaxed Sunday afternoon at a Spa in one of Kamapala's hotels and had a nice Asian lunch/dinner. On monday, it was time for me to say goodbye to Maria, Kampala and Uganda. After I had reorganized my bags and bought some last souvenirs, the driver picked me up in the late afternoon to bring me to the airport in Entebbe. On the drive there Uganda presented itself from its best side with beautiful sunset over Lake Victoria...