californiacation
californiacation
vakantio.de/californiacation

Nocheinmal an die Küste

Veröffentlicht: 04.09.2023

Von Yosemite fuhren wir für die letzten 4 Tage nochmals an die Pazifikküste.

In den USA ist am ersten Montag im September Laborday, der die Massen aus den Städten in die Nationalparks und an die Küsten treibt.

Ich glaube wir waren abends die Einzigen, die von Yosemite wegfuhren. 

Leider hatte das auch Auswirkungen auf die Lage der Campingplätze. Wir dachten, es wäre kein Problem später am Abend einen Platz entlang unserer Route zu bekommen - falsch gedacht. Einerseits war es schon recht spät als wir zu suchen begannen, und andererseits war tatsächlich alles was vier Räder hatte auf den Straßen und den Campingplätzen unterwegs.

Wir dachten schon darüber nach einfach am Straßenran stehen zu bleiben, bevor wir einen letzten Versuch starteten. Leider war der Platz schon zu, Anita sprach aber einen Betrunkenen an, der am Parkplatz vor der Campinganlage eine Bibel aus seinem Truck holte. Er war Gast am Campingplatz und öffnete uns dankenswerterweise den Eingang mit seiner Karte und sagte, dass neben ihm eh ein Platz frei wäre, bevor er wieder im Pub verschwand.

Überglücklich stellten wir uns auf den Platz, richteten uns schnell zum Schlafen ein und wenige Augenblicke später waren wir auch schon im Land der Träume. Es war ca. 23:00.

Plötzlich rumpelte das Wohnmobil. Zuerst dachte ich, dass ich nur träume als es nochmals pumperte. Nach und nach realisierte ich, dass draußen jemand gegen die Scheibe klopfte. Schlaftrunken öffnete ich in Unterhose die Beifahrertür als mich ein Mann und eine Frau grantig ansahen. "You are on our spot", sagte der Mann mit versteinerter Miene. Verdammt!, da ist tatsächlich noch jemand um 1 Uhr morgens angekommen und wir stehen auf deren Campingplatz. Ich weckte schnell Anita und Julius auf, die im Dachzelt schliefen, damit sie runterkommen. Konstantin ließ ich im Heck schlafen. Mit offenen Dachzelt fuhren wir wie in Trance den Campingplatz ab, ob vielleicht nicht nicht noch etwas frei wäre. Es war ein Platz frei, aber bevor wir nochmals geweckt werden, dachten wir, bleiben wir besser am "Overflow" Parkplatz stehen. Das war eine gute Idee, wir konnten bis am nächsten Tag um 8 gut schlafen und zahlten schließlich $35 für "Dry Camping".

Die Lehre aus der Geschichte. Vertraue keinem Betrunkenen, der spät abends eine Bibel aus seinem Truck holt 😉.

Nach weiteren 3 Stunden Fahrt verschlug es uns an die Bodago Bay, ca. 70 Meilen nördlich von San Francisco, wo wir wieder durch Anitas Überredungskünste einen Platz für 2 Tage auf einem LBQT-freundlichen Campingplatz bekamen. Überall wehen die Regenbogenfahnen und abends schallte laut YMCA aus dem Clubhaus. Eine total entspannte Atmosphäre und sehr nette Leute hier. 

Julius bekam gleich Mal ein Vogelkundebuch von einem Camper geschenkt, als dieser bemerkte, dass er Fotos von wachtelähnlichen Vögeln am Campingplatz machte.

Übrigens wurde in Bodega (Stadt) auch ein Teil des Films "Die Vögel" von Alfred Hitchcock gedreht.

Morgen geht es weiter entlang der Küste südlich von San Francisco ins Sillicon Valley.

Antworten

USA
Reiseberichte USA