Skyline, Whisky und beaches

Die Nacht war gut, nur mal wieder zu kurz. Da wir gestern den Skyline Trail nicht gemacht haben und wir ja auch noch ne halbe Stunde zurück fahren müssen, sind wir um 7:45 beim Frühstück. Ein mega Frühstück, mit frischem Obst und Joghurt, gefolgt von Ei Benedikt 

und zum Abschluss Heidelbeer-Scones frisch aus dem Ofen. Die beiden Gastgeber sind wirklich super nett.

Wir quatschen und quatschen, naja eigentlich eher Brenda und Schahaatz, Roger hält sich auch eher im Hintergrund und ich höre gespannt zu. Brenda und Roger sprechen ein sehr klares Englisch (im Gegensatz zu den meisten hier, die eher schnell und mit Dialekt sprechen), das man gut verstehen kann.

Schahaatz ist mittlerweile, dank seines leckeren Blutes zur Zielscheibe der Black fly’s (kleine schwarze Fliegen, die Mücken sind) geworden und hat unzählige dicke, juckende Stiche. Brenda gibt uns noch den Tipp welche Spray hilft, denn Antibrumm tut es nicht. Und was man gegen das Jucken nehmen kann.

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Eigentlich sind wir ja so früh aufgestanden, um auch früh bei der Skyline zu sein. Das hat ja mal wieder nur semi-optimal geklappt. 9:30 Uhr lenkt Schahaatz unser Yellow Car vom Hof des Yellow Sidecar. 😂

Der skyline Trail ein 8,2 km lander Rundgang auf dem Kamm eines Berges. 

Ein leichter Walk mit leichten auf und ab-Passagen. Und wenn ich schon leicht sage, dann ist es auch leicht. 

Gestern hat Schahaatz mich als Schnecke bezeichnet, heute wo der Weg eher eben ist, können wir richtig Tempo machen. So starten wir, bei feinem Nieselregen, im Nordic walking Schritt den tollen Schotterweg entlang. 

Ich hätte nicht gedacht das ein Bergkamm so plan und teilweise baumlos ist. Als wenn einer die Bergspitze abgetragen hat.

Highlight des walks ist der Holzsteg zur Skyline. Auf mehreren Plateaus kann man den Blick übers Meer schweifen lassen und nach Walen Ausschau halten. 

Wir gehen ganz schön viele Stufen bis zum letzten Plateau runter, denn wir brauchen zu unserem Oberschenkel-Training ja auch noch das Po-Muskel-Training. In unsere Regenjacken eingepackt, denn es ist mittlerweile nicht nur sonnig, sondern auch ganz schön windig geworden, genießen wir die frisch gebackenen Scones von Brenda und Roger und den tollen Ausblick. Wir beobachten fasziniert die kleinen Grindwale die sich unten am Fuße der Klippen tummeln. 

Und wie wir da so stehen, erblicken wir Tobias, den Hamburger von der Kajaktour. Und sofort sind wir wieder im Gespräch. Kennt ihr das, man hat gerade jemanden kennen gelernt und doch hat man das Gefühl einer Vertrautheit, als würde man sich schon ewig kennen?

So quatschen und lachen wir ne ganze Zeit, dann müssen wir uns verabschieden, denn heute wartet noch der Besuch der Glenora Destillerie auf uns.

Nach den vielen Stufen hoch, machen wir uns, durch den Lebensraum von Elchen, Weißkopfseeadlern, Bären, Coyoten und zahlreiche nördliche Vögel wieder auf den leicht ansteigenden Heimweg. Unsere Wildlife-Ausbeute eine Raupe, eine Blindschleiche, 3 Grashüpfer, mehrere Grindwale, 2 kleine braune Vögel und 2 uns anmeckernde Eichhörnchen.

Wir setzen unsere Fahrt fort zur Distillery.

Fakten

Die Glenora Distillery besteht seit 1990. Sie produzieren nur 3 Monate, Oktober-Dezember , im Jahr und erzeugen dabei 200 Barrel’s (Fässer). Den Rest des Jahres arbeiten die Whiskeys-Brauer im angrenzenden Restaurant und Hotel.

Die Tour war allerdings ihr Geld nicht wert, auch wenn es nur 7$ p.P. waren. 10 Minuten Film, gefolgt von 10 Minuten Führung eines unmotivierten Guide durch den Herstellungsbereich. 

Dann ein kleiner Schluck 10 jährigen Whiskey und noch schnell 3 Fragen beantworten und dann wurden uns gezeigt wo der Ausgang ist. Nix euphorisches und verkaufsanregendes, so dass man Lust hätte sich ne Flasche zu kaufen. Das haben wir in Schottland und Irland schon besser erlebt. Na ja Haken dran.

Weiter zur neuen Unterkunft, dem Fiddle and the Sea in Port Hood. 

Port Hood der Ort mit 5 Stränden, den besten von Nova Scotia.

Ein nettes B&B mit Blick auf Port Hood Island. Und das Beste - unser Zimmer liegt im Erdgeschoss. Nach einem leckeren Essen, wollen wir noch an einem der Strände den Sonnenuntergang genießen. 

Leider liegt eine Wolkenbank davor. Schade.