Veröffentlicht: 08.09.2023
Ein leckeres Frühstück lässt den Tag gut starten. Begleitet von schottischer Geigenmusik gespielt vom Herrn des Hauses, Alain. Danach erzählt Alain uns etwas über die Geschichte von Port Hood und was man in der Umgebung machen könnte.
Fakten
Die Miꞌkmaq nannten Port Hood Kekwiamkek, was „an der Stelle, an der sich der Sand langsam bewegt“ oder „Sandbank“ bedeutet. Port Hood Island war mal eine Halbinsel, die durch eine tiefliegende, sandige Landenge mit dem Festland verbunden war. Während des Baus der Festung Louisbourg betrieben die Franzosen einen Steinbruch auf der Westseite dieser Halbinsel. Um von Norden her einen direkten Zugang zum Hafen zu haben, gruben die Fischer einen kleinen Kanal durch die Landenge. Unglücklicherweise begannen Stürme und Erosion nach der Schaffung dieser Öffnung die Breite dieses Kanals zu vergrößern, und Mitte des 19. Jahrhunderts wurde diese Landenge schließlich weggespült.
Nachdem die Engländer die Macht in Kanada übernommen hatten, wurde es in Marinekommandant Samuel Hood umbenannt. 11.000 Franzosen mussten nach der Übernahme durch die Britten die Insel verlassen. Nun fehlten allerdings Arbeitskräfte und so warb man in Schottland Leute an. Vor 250 Jahren kam das erste Schiff mit 179 Schotten in Pictou an. Ein Großteil siedelte sich in Port Hood an. Der Ort war fest in keltischer Hand. Hauptsprache war Gälisch. Nachdem die kanadische Regierung erlassen hatte, das in Schulen nur Englisch unterrichtet werden durfte, verschwand über 3 Generationen die gälische Sprache fast ganz. Die Älteren konnten es noch sprechen, aber weder lesen noch schreiben. Mittlerweile wird es vom Kindergarten ab gelehrt.
Alain hat ein Notebook im Frühstücksraum aufgebaut und zeigt darauf Fotos aus der Umgebung und von einigen Fischfängen wie Thunas mannshohe mit mehr als 1400 Pfund(635kg)!!
In den 70ern war das noch möglich. Durch die Überfischung hatten die Thunfische jedoch keine Change mehr gross zu werden und die Regierung beschloss, das jeder Fischer künftig nur eine Lizenz für einen Thunfisch pro Jahr bekommt. Und egal wie groß der Fisch ist, nur einer und nur mit der Angel gefangen. Seitdem erholen sich die Fischbestände. Port Hood ist ein Hotspot für den Blauflossen Thunfisch. Der ist bei den Japanern heiss begehrt und wird für grosse Geldsumme direkt vom Kutter aufgekauft.
Auch von riesigen Lobstern erzählt Alain, die mehr als 100 Jahre alt sind.
Die werden, so Alain, wieder ins Meer zurück geworfen.
Nun müssen wir aber aufbrechen, denn der Weg ist noch weit zum nächsten Ziel. Ertappenziel ist heute Pictou.
Ein letzter Blick auf Port Hood
und der Weg führt uns nach Cape George
mit seinen Leuchtturm. Hier lernt Schahaatz, dank Drohnie, Sylvie und Denis kennen.
Erst fachsimpeln sie über die Vorzüge der Mavic Air Mini 3 pro (die mit Ihren 249g weniger Restriktionen beim Fliegen unterliegt als Schahaatz’s Mavic Air) bis das Gespräch auf die Unternehmung der beiden fällt. Vor etwas mehr als sechzig Tagen haben Sie Ihre Reise, mit dem selbst ausgebauten Camper „Vanouk“, durch Nordamerika gestartet. Die beiden sind im Ruhestand, Ihr Haus ist verkauft und was sie besitzen ist in Ihrem Van. 2 Jahre wollen Sie unterwegs sein und haben nur die groben Umrisse für die Reise gesteckt. Wir dürfen uns den Camperausbau anschauen und unterhalten uns angeregt. Irgendwann müssen wir dann weiter und wünschen den beiden alles Gute für Ihre grosse Reise. Interessierte besuchen www.vanouk.com
Weiter gehts nach Pictou.
Auf der ganzen Halbinsel Cape Breton gibt es wenig Städte, so wie wir sie kennen. Zu 95% stehen die Häuser hier allein auf sehr großen Grundstücken. Gebaut sind die Häuser als Holzständerwerk, außen mit einer Folie und dann sind sie mit Kunststoffpaneelen verkleidet. Was auffällt ist, dass die Meisten neu aussehen. Holger (unser Gastgeber in North River) hat uns das erklärt: als Corona war, haben die Kanadier „Coronageld“ vom Staat bekommen. Das haben die meisten Kanadier im Baumarkt umgesetzt. Holger hat zu der Zeit in einem Baumarkt gejobbt und der Baumarkt hatte den besten Umsatz ever.
Um alle Häuser ist eine gepflegte riesengroße Rasenfläche. Mit Blumenbeeten sind sie sehr sparsam. Was man hier auf jeden Fall braucht sind: ein Pickup, ein Sommerauto, ein Motorrad oder Quad, ein Schneemobil, eine Schneefräse, ein Boot, einen Wohnwagen und nen Aufsitzrasenmäher. Bei der Hausgröße reichen 150 m2 - Garagengröße 300m2, damit der Fuhrpark auch rein passt 😂😂😂.
Wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, warum die hier so riesige Rasenflächen haben? Ich vermute es ist Brandschutz, im Falle eines Waldbrandes. Aber das ist nur eine Vermutung.
Wir erreichen Pictou.
Heute nächtigen wir im The Scotsman.
Ein schmales Haus und die Zimmer erstrecken sich über 3 Etagen und ihr könnt jetzt mal raten wo wir wohnen?
Ihr liegt bestimmt richtig.😄
Noch ein leckeres Essen
und einen Verdauungsspaziergang
und schon ist der Tag wieder rum.