Korallen sind weiss, das Meer ist blau und Sand ist grün

Die Sonne strahlt vom Himmel und lässt den gestrigen Misttag vergessen. 

Wir müssen uns nun entscheiden, zum Volcano Park und durch den Krater laufen oder zum South Point fahren. Ein Blick auf die Uhr nimmt uns die Entscheidung ab - South Point.

Fakten

Ka Lae, auch bekannt als South Point ist die südlichste Landspitze von Big I. Damit ist es gleichzeitig der südlichste Punkt der 50 Bundesstaaten der USA. Ka Lae gilt als Standort einer der frühesten Siedlungen auf den Hawaii-Inseln und soll der Landeplatz der ersten Bewohner Hawaiis gewesen sein.

Ganz Verrückte wagen hier einen 12 Meter in die Tiefe gehenden Klippensprung, hinein ins türkisfarbende Meer. 

An der Stelle soll das Meer etwa 6 m tief sein.

Heute ist es ganz schön windig. 

Die tosende Brandung peitsch gegen die Felsen. 

Zwischen den schwarzen Felsen liegen weiße Korallen Reste. Ein farblich schöner Kontrast, wenn gleich auch traurig, das so viele abgebrochen sind.

Schahaatz wagt den Versuch Drohnie zu starten. Allerdings ist der Wind zu stark für den kleinen Racker, so muss er unverrichteter Dinge zurück in sein Case.

Nächster Halt der Papakōlea Beach oder auch Green Sands Beach genannt. Die Bucht liegt einen 6 km langen Marsch vom Parkplatz entfernt. Einheimische bieten auch einen Shuttle-Service mit Ihren Pickups an, aber wir wollen uns ja bewegen. Nachdem uns vorgestern die Füsse gequalmt haben, entscheiden wir uns diesmal für Turnschuhe und Stöcker. Es gibt keinen vorgegebenen, ausgeschilderten Weg, man sucht sich die beste Möglichkeit, Hauptsache am Meer entlang. Die Wanderstiefel wären heute wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Schahaatz im Stechschritt vorweg, 

ich im schleichgang hinterher. 

Immer vorsichtig, ja nicht umknicken. Sandpassagen wechseln sich mit Lavagesteinsfeldern ab. Leicht hüglig, aber nicht schwer. 

Die Sonne brennt im Nacken, der Wind bläst uns ins Gesicht. Die Strecke zieht sich wie ein Kaugummi. Ich kann garnicht die Aussicht genießen, weil ich ständig auf den unebenen Weg schauen muss. Und dann, einen kurzen Moment nicht aufgepasst, bleibt mein Stock hängen, mein Fuß knickt um und schon falle ich, wie eine deutsche Eiche, der Länge nach in den gelbfarbigen Sand. Schnell hoch, hoffentlich hat das keiner gesehen. Na dann weiter, Schahaatz ist schon wieder außer Sichtweite.

Nach gut anderthalb Stunden erreichen wir endlich den Strand. Das ist nicht ganz korrekt, denn der eigentliche Strand liegt weit unten.

Fakten

Der Green Sand Beach ist einer von 4 Stränden mit grünem Sand weltweit. Er liegt in einer Bucht, die zur Hälfte von einem Tuffring umgeben ist, der vor ca. 50.000 Jahren entstand und mit dem südwestlichen Graben des Mauna Loa in Verbindung steht. Tuffringe bestehen größtenteils aus Vulkanasche, die durch heftige Wechselwirkungen von Magma mit Grundwasser entsteht. Das vulkanische Material des Tuffrings enthält Olivin, ein Silikatmineral, das Eisen und Magnesium enthält und bei Edelsteinqualität auch als Peridot bekannt ist. 

Olivin ist ein häufiger mineralischer Bestandteil von Lava und einer der ersten Kristalle, die sich beim Abkühlen von Magma bilden.

Schahaatz wagt den Abstieg, 

mir tut der Fuß und das Knie weh, außerdem ist die Aussicht von hier oben auch toll.

Schahaatz organisiert den Rückweg mit dem Pickup-Shuttle, 

damit ich die geschundenen Knochen schonen kann und ist selber froh den Kaugummi Parcours nicht zurück zu müssen. Ich auf dem Beifahrersitz, Schahaatz hinten auf der Ladefläche. 

Die 25 minütige Rückfahrt hatte es passagenweise echt in sich. Schahaatz meinte die Strecke ähnelte sehr dem Offroadpark Südheide bei Wesendorf (https://reifen-4x4.de/blog/offroadpark/offroadpark-suedheide). Es war alles dabei, knietief durchs Wasser waten, Seitenneigungsstrecke mit 30 Grad Neigung, tiefe Löcher und starke Gefälle. Ich hätte da hinten nicht sitzen wollen. Ich war nur so froh, das ich die Strecke nicht laufen musste.

Ich brauche jetzt ne Dusche, Betaisodona und nen Pflaster. Schahaatz gönnt sich ein Bud und kühlt sich im Pool ab. Jeff und Sheri samt Cousine mit Ehemann sind auch da. Die waren Im Hochseilgarten und beim Ziplining oberhalb von Kona. Schahaatz braucht 2h zum Abkühlen, bevor er mit unserem Abendessen zum BBQ marschiert. Hat sich verquatscht…