Veröffentlicht: 17.07.2022
Die Nacht ist vorbei, Schahaatz ist wieder zu nachtschlafender Zeit aufgestanden um den Sonnenaufgang in den Bergen zu fotografieren und ich hab einfach weitergeschlafen. Heute gabs zum Frühstück
Heute geht es die kurze Strecke nach Revelstoke. Geplant sind 4 Stops mit kleinen Walks. Erster Stop:Rockgarden.
Ein Haufen wahllos gestapelte Felsen, dazwischen liebevoll kleinere Steine drapiert um im Steingarten rum Laufen zu können. Eigentlich sollte der kleine Weg noch weiter gehen, aber 3 übereinander liegende Baumstämme versperren den Weg. 😭
Stop 2 (Giants Cedar Trail) und 3 (Skunk Cabbage Boardwalk Trail) sind leider geschlossen, Bäume haben die Zuwege (Brücken) zerstört.
Also auf nach Revelstoke. Irgendwann auf dem Highway bei 100 km/h hat sich plötzlich eine Dichtung vom Camperaufbau an der Fahrerseite gelöst und schlackert so rum.
Von hinten drängelt ein Laster und keine Parkbucht in Sicht. Wir halten kurz auf dem Seitenstreifen an, aber aussteigen kann man hier nicht, das wäre lebensgefährlich. Also klemmt Schahaatz die Dichtung im Fahrerfenster fest. Bis Revelstoke sind es ja nur noch 12 km.
Frei nach dem Motto - Bastl mit Wastl, quetschen wir die Dichtung wieder an ihren Platz. Auf der Beifahrerseite wurde die Dichtung mit zwei Schrauben fixiert, auf der Fahrerseite nicht. Wir scheinen ein Montagsauto zu haben. Mit dem teuren Gorilla-Tape-Klebeband fixieren wir das Ganze. Wir sind ja beide von Fach, irgendwann muss sich das ja mal auszahlen.
Revelstoke eine Kleinstadt die so ein bisschen mit den Häusern an den Wilden Westen erinnert.
Beim Reinfahren nach Revelstoke haben wir gesehen das heute Markt ist. Gute Gelegenheit nach Souvenirs zu schauen. Durch das Bastln mit Wastl war die Zeit soweit fortgeschritten, dass die Leute schon zusammengepackt haben. Nix Souvenirs, dafür einen kühlen Ginger Wazz. Ingwer-Zitronen-Apfel Limonade, sehr lecker und scharf.
Das Campingplatzproblem ereilt uns natürlich auch heute, somit wollten wir heute mal schlauer sein und sind zur Touristeninformation. Das Infosystem ist allerdings noch Verbesserungswürdig. Die nette Dame hat uns einige Plätze auf der Karte gezeigt, konnte aber nicht sagen ob da was frei ist bzw. hat sich auch nicht , durch dort anrufen, schlau gemacht.
Auf die Frage ob der Parkplatz am Revelstoke Viewpoint (unser 4. Stop) voll ist und wir mit dem Camper da hoch kommen, sagte sie nur das was wir nicht hören wollten. Für die Serpentinen ist unser Haus zu lang. Alternativprogramm - Tankstelle suchen.
Und das Problem mit dem Übernachtungsplatz ist auch noch nicht gelöst.
Alle uns vorgeschlagenen Campingplätze hatten wir im Vorfeld schon im Internet abgegrast, da war aber nix. Also losfahren und einfach fragen.
Beim ersten hätten wir auf dem Anmeldeparkplatz stehen können, mit Stromanschluss, beim zweiten waren wir zu schnell und haben die Ausfahrt verpasst. Der Dritte war uns zu suspekt (hieß Noahs arc und hatte ein Riesen Boot - Halt die Arche - als Anmeldung da stehen. Vorteil - wäre Canada überflutet worden hätten wir einchecken können, als Exemplar: coole deutsche Mittfünfziger im fast noch fortpflanzungsfähigem Alter, dafür gut im Improvisieren und Klugscheissen. Solche Exemplare braucht die Neue Welt auf jeden Fall.
Also weiter zum 4. Versuch und Punktlandung. Zwischen Highway und Bahnschiene ist noch ein Flecken frei. Das Schöne ist, das sich die Züge mit 4 langen Signalen aus dem Makrofon (übersetzt Signalhorn, für die Unwissenden unter Euch) ankündigen, frei nach dem Motto: Mutter/Vater/Divers (wegen der Gleichberechtigung) hol die Kinder von den Bahngleisen, wir sind gleich da. Man gut das wir Ohropax haben.
Das erste mal in diesem Urlaub das wir etwas Kontakt zu unseren Camping-Nachbarn, Liz und Doug mit Hund Luna, bekommen. Und Dank unserer Moskito-Spiralen auch noch zu Matthias, einem Deutsch-Kanadier der 2009 mit seinen Eltern nach Kanada ausgewandert ist. Nach einem köstlichen Grillmahl sitzen wir nun bei 28 Grad Außentemperatur am Lagerfeuer
und lassen uns von den Mücken ärgern.