Veröffentlicht: 22.03.2023
22.03.23
Mit Blick in die Sterne einzuschlafen und unter freiem Himmel aufzuwachen ist schon wirklich was besonderes und dann auch noch am Meer. I like.
Die Nacht war schon recht kalt und feucht, ist aber gar nicht so schlimm, denn das gehört auch irgendwie dazu und außerdem werde ich hier direkt mit dem Blick aufs Meer, der langsam aufgehenden Sonne, dem blauen Himmel und der angenehmen Ruhe belohnt.
Apropos Ruhe: Kaum ist man bzw bin ich auch nur einen Tag raus aus der Stadt und runter von den dortigen Straßen, merkt man plötzlich wieder den Unterschied in Sachen Lärm und Trubel. Heute fällt es mir wieder ganz besonders auf, welchen Einfluss das auf einen hat. Bevor ich nach einer Nacht, auf einem städtischen Parkplatz überhaupt aufgestanden bin, kann ich sie schon hören, die Autos und Lkws, die Menschen und irgendwelche Geräusche.
Heute Morgen am Strand kamen genau 2 Personen vorbei um sich Wasser von der Quelle zu holen. Aufgewacht bin ich nicht wegen irgendwelchen Geräuschen, sondern weil es hell wurde und ich zugegebenermaßen auch hart pinkeln musste.
Dann wenn die Sonne warm genug ist und ich meinen Tee beim auf und ablaufen am Strand getrunken habe, dann hat man hier die nette Gelegenheit erstmal noch ins Meer zu gehen, sich dann langsam von der Sonne trocken lassen, was zu frühstücken vllt noch kurz die Gliedmaßen stretche usw. Alles läuft dann plötzlich etwas langsamer, wenn um einen rum mehr Ruhe herrscht und die Dinge in natürlicher Geschwindigkeit passieren. Ich jedenfalls merke die Entschleunigung und freue mich darüber.
Langsam, also auch entschleunigt, dennoch anstrengend, führt der heute Weg wiedereinmal bergauf. Vorher nochmal kurz was einkaufen, im kleinen Supermarkt, an der Strandpromenade. Den selben Gedanken hatten wohl auch 98% aller Einwohner, nur so kann ich mir erklären warum in diesem mini Laden so viel los war. Aber das hat was. Die Leute kennen sich und es ist lebendig.
Die Tour fährt sich wieder wie fast von selbst, beim Ausblick auf die schöne Insellandschaft. Auch hier merkt man den Unterschied. Kaum Verkehr, viel Landschaft bzw das Meer und kleine Dörfer. Herrlich. Angenehm.
Rucavac heißt der Ort den ich angepeilt habe. Er liegt auf der anderen Seite der Insel und besteht hauptsächlich aus ein paar Ferienhäusern, die im Sommer vermietet werden. Sonst gibts hier eigentlich nichts. Kaum wer lebt hier. Das hat sich bei meiner Ankunft dann auch bestätigt.
Glücklicherwise finde ich in Rucavac, durch Zufall einen super Spot, um den Rest vom Tag und auch die Nacht zu verbringen.
Mir wird schnell klar, dass auch dieser Ort schon längere Zeit sich selbst überlassen wurde. Mit (vielen) Leuten ist hier nicht zu rechnen. Ein perfekter Ort, da es einiges zu entdecken gibt und man sich ohne Bedenken niederlassen kann. So hat man quasi eine Bucht für sich alleine. Zeit zum in der Sonne liegen, Schreiben, Lesen, die Gegend erkunden, dem Fischer beim Netze auswerfen zusehen, ins Wasser gehen, Nichts tun, Ruhe genießen. Einfach (für sich) sein zu können, ohne irgendwelche Regeln oder Leute um einen herum tut manchmal richtig gut.
So geht der Tag dann ganz entspannt zu Ende. Hakuna Matata.
Fast fertig, wäre hier nicht schon wieder so viel Müll
Leider kann man den ganzen Abfall nur schwer übersehen und daran gewöhnen kann ich mich auch nicht. Klar hat das wahrscheinlich auch was damit zu tun, wie gut es einem Land und den Menschen geht, aber auch mit dem Bewusstsein jedes Einzelnen. Wie auch immer... Ich möchte das das gar nicht werten, es ist nur immer wieder traurig anzuschauen.
Beim umherlaufen am Strand hab ich vorhin einfach mal genauer hingeschaut was denn so alles rumliegt:
Ketchupflaschen, Paletten(tatsächlich mehrere), Motorölflaschen, mindestens ein dutzend diverser PET Flaschen, Plastiktüten sowieso, Amazon Prime Verpackung(sieht man sogar öfter), mehrere Plastikeimer, Schuhe, Waschmittelflaschen, Becher, Blumenkasten, Styropor, Konserven-Blechdosen, Bierdosen, Fischernetze, einen Fußball, Shampoo Flaschen, Spielzeug, Kosmetikprodukte, Verpackungen und jede Menge Kleinkram.
Ziemlich abgefuckt.