Lip & Bürsti - Balkan Roadtrip
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Pristina - Unejambeni Tattoo

Veröffentlicht: 24.07.2023

21.03.23

Für den heutigen Tag habe ich einen Termin bei Benjamin, einem Tattoowierer aus Pristina. 

Ich habe Benjamin ein paar Tage zuvor eine Mail geschrieben und die Infos im Vorfeld einfach im Internet gesucht. Eine größere Stadt bietet sich für sowas bestens an... 

Bevor ich mich dann morgens auf mein Radel schwinge, schaue ich natürlich noch kurz bei Feim, im Cafe neben an vorbei. Da ich nur 10m weiter auf dem Parkplatz stehe und mittlerweile Stammkunde bin, kennt man sich natürlich mittlerweile. Er spricht wenig überraschend auch deutsch. Sein Bruder wohnt in Esslingen und er selbst hat auch in BaWü gelebt. Vor ein paar Jahren kam er zurück eröffnete hier ein kleines Café. Er wohnt gleich oben drüber und selbst seine Geschwister, die eigentlich in Deutschland leben haben hier eine Wohnung. Nächste Woche kommen sie ihn besuchen. So läuft da hier... Lecker Milchkaffee und bisschen tratschen, dann geht's wieder in die City. 

Am zweiten Tag mit dem Fahrrad, fühle ich mich wieder einmal ein wenig so, als ob ich in der Stadt leben würde. Das Bike dabei zu haben macht auf jeden Fall, vieles wesentlich einfacher. Gerade in den Städten ist man super flexibel und unabhängig. Und ich fühle mich manchmal ein wenig wie zu Hause, wenn ich so durch die Straßen cruise. 

Man weiß ja nie so genau, was einen erwartet, wenn man nur aufgrund von ein paar Infos aus dem Internet, ein Tattoo plant....

Beni ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer und smarter Typ, mit dem ich mich von Beginn an bestens verstand. Auch er ist sehr offen und interessiert und so reden wir ersteinmal über alles mögliche. Unter anderem ging es auch um die vielen "Touris" die gerade alle von der Schweiz und Deutschland zu besuch kommen. Er und seine Freunde nennen diese Zeit liebevoll: "Schatzi Zeit". Zum einen weil man die Familie besucht, zum anderen aber auch weil "Geld reinkommt". Und selbstverständlich auf deutsch... Für ihn auch eine Zeit, in der er besonders viel arbeitet. Beni meinte außerdem, dass alleine heute 37 Flugzeuge im Kosovo angekommen sind. Für so ein kleines Land ist das schon eine Menge. 

Was seinen Job angeht, ist er richtig professionell und er macht wirklich gute Arbeit. 

Der 27 jährige, kommt gebürtig aus Pristina und hat hier Kunst Studiert. Mittlerweile tattoowiert er Vollzeit. Davor arbeitete er als Grafikdesigner. 

Nach der ersten Session am Morgen vereinbarten wir dann direkt eine zweite am Nachmittag. 

Ich würde jederzeit wieder hingehen. Hatte eine richtig gute Zeit mit Beni in seinem Studio. 

Am Ende fragte er mich, ob ich auch mal Lust hätte selbst das Tattoowieren auszuprobieren... Darauf hatte ich tatsächlich schon lange Lust. Er zeigte mir alles und ich stach mir mein erstes Tattoo selbst. Megaaaa. Ein kleiner Traum ging in Erfüllung. Hat auch ziemlich gut geklappt. 

Beni meinte ab und zu bietet er das Kund*innen an, bei denen ihm sein Gefühl sagt, dass könnte passen. Beni ist nicht nur ein feiner Typ, sondern auch ein kreativer Künstler. Sein ganzes Studio und die Art und Weise, wie er arbeitet und was ihm wichtig ist, machen den Laden zu mehr als nur einem Standard Tattoo Shop. Das Studio soll am Ende des Tages ein Raum für Kreative Entfaltung sein und den natürlichen underground Charakter nicht verlieren. Passend dazu dürfen sich auch alle seine Kund*innen mit Spraydose oder anderen Utensilien, auf einer der Wände verewigen. Rauchen, Trinken Essen, alles kein Problem, Hauptsache man fühlt sich wohl. Und das tat ich. War ein wunderschöner und einzigartiger Tag. 





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