Veröffentlicht: 22.07.2023
19.07.23
Ich melde mich erneut zurück...
Auch wenn meine Motivation noch immer irgendwo in Shokdra verloren gegangen und nicht wieder aufgetaucht ist, fasse ich mir hier ein Blogger - Herz....
Diesmal aus dem schönen, mir bislang noch gänzlich unbekannten Kosovo.
Nach nun insgesamt fast 2 Monaten in Albanien, dem Peaks of the Balkans, Workaway in einem Hostel in Shkodra, einem Festival und vieler anderer wunderbarer Erlebnisse, bin ich nun auch wieder alleine unterwegs - back on the Road. Für all die schönen Momente und Begegnungen in Albanien fehlen mir am Ende fast die Worte. Ein Land, dass einen ganz besonderenPlatz in meinem Reise-Herz eingenommen hat. Doch nicht nur das Land an sich hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es sind vor allem die Menschen denen man begegnet. Einige wurden sogar zu Freunden. Das macht mich wirklich glücklich.
Ähnlich wie bei Albanien hat mich der Kosovo bereits im Vorfeld besonders interessiert. Gerade weil es (noch) nicht zu den typischen Urlaubsländern gehört und im Vergleich zu anderen Balkan Ländern weniger touristisch, dafür aber einzigartig und spannend ist.
Alleine im Hinblick auf die Geschichte des kleinen, zwei Millionen Einwohner Landes, gibt es jede Menge zu berichten. Ohne mich damit bisher intensiver beschäftigt zu haben, begegnet einem diese dennoch nicht gerade selten im Alltag, besonders in Gesprächen mit den Menschen hier. So auch an meinen ersten Morgen, an irgendeiner Tankstelle bei Prizren. Man fragt mich direkt ob ich aus Deutschland komme, als hätte ich diese schwarz-rot-goldenen Streifen im Gesicht und eine dieser coolen Fahnen an meinen Autofenstern.
Eigentlich freue ich mich immer sehr darüber, wenn ich mit Leuten ins Gespräch kommen und diese interessiert sind. Ich bin es nämlich auch und so ist es immer wieder eine Freude irgendwie miteinander zu kommunizieren.
Man lud mich auf jeden Fall direkt auf einen Kaffee ein und der ehemalige Soldat erzählte über die Spaltung Albaniens. Letztendlich war es gar nicht so leicht ihm zu folgen, was aber weniger an der Sprache lag. Sein Deutsch war gut. Die Serben kamen auf jeden Fall nicht gut davon, so viel ist hängen geblieben.
Die Verständigung verlief bislang super Easy, denn wirklich viele sprechen hier deutsch. Für mich wenig überraschend, wenn man weiß, dass fast die Hälfte, der Einwohner mittlerweile im Ausland und eben besonders in der Schweiz und Deutschland leben.
Ca 30 km hinter der albanischen Grenze liegt die Stadt Prizren, welche mir bereits im Vorfeld empfohlen wurde und somit auch mein erster Stop im Kosovo sein sollte. Die Stadt im Süden des Landes hat 85 000 Einwohner/innen und ist mit ihren Moscheen, Orthodoxen Kathedralen und Synagogen durchaus sehenswert. Unter antiken Steinbrücken hindurch, fließt der Fluss Prizrenzka Bistrica, auch durch das charmante, lebendige Stadtzentrum. Einen herrlichen Ausblick genießt man von der Kalaja Festung, die etwas oberhalb der Stadt liegt. Im Zentrum selbst gibt es einmal mehr jede Menge Cafés und Restaurants. Die touristische Seite der Stadt spiegelt sich hier auch in den vielen kleinen Souvenirshop und Schmuckgeschäften wieder.
Ich stehe eine Nacht auf einem gut besuchten Parkplatz direkt an einem Park. Dieser ist auch bei den Locals sehr beliebt und bietet sich bestens an, einige der Cafés, einen Mini Freizeitpark für Kinder, sowie das Zentrum, von hier aus zu besuchen.
Morgens und abends geht man hier außerdem Spazieren. Egal ob jung oder alt, mit oder ohne Funktionskleidung, sobald es nicht mehr ganz so heiss ist, nutzen die Menschen den Park, um sich zu bewegen. Wirklich alle machen das. Es gibt zudem auch ein paar veraltete Sportgeräte, die bei den Ü- 70 jährigen besonders beliebt zu sei sind scheinen. Ein Bild, dass mir noch immer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Höchstmotiviert belagerten sie den Bereich der Sportgeräte. Wenn auch nur in slow-mo alle waren sie aktiv und in Bewegung.
Apropos Bewegung. Um ehrlich zu sein bewege ich mich mittlerweile auch nur noch in Zeitlupe, denn für alles andere ist es eigentlich zu heiss. Meistens flüchte ich an möglichst schattige Plätzchen und oder irgendwo ans Wasser. Dennoch habe ich mich bei gefühlten 48 Grad zur Festung hinaufgeschleift. Irgendwas muss man ja machen außer Kaffee trinken.
Ich hatte mich eigentlich schon gefreut wenigstens meine Füße im nahegelegenen Fluss ein wenig abzukühlen und gleichzeitig auch mal wieder zu waschen zu können, doch nach Badestellen sucht man hier vergeblich. Als Freizeitaktivität zählt gelten hier ausschließlich Café Trinken, Shoppen und Spazieren. Ersteres gehört bei mir mittlerweile auch dazu. Baden bzw das Meer vermisse ich schon jetzt.
Auch wenn mir die Stadt und der Parkplatz letztendlich zu trubelig waren, bin ich dennoch gut angekommen, im Land der Auswanderer. Ich freue mich auf weitere Eindrücke und Begegnungen.
Morgen geht's dann in die Hauptstadt, Pristina.