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Pizza, Pancakes und Regenwald

Veröffentlicht: 28.04.2017

Am Montag gings also wieder los. Robyn fuhr mich, nachdem ich mich von den anderen verabschiedet hatte, zusammen mit einer weiteren Freundin aus dem Haus nach Richmond und lud mich an einer guten Stelle zum Trampen ab. Noch kurz verabschieden ("Heul jetzt bloß nicht los!!!") und dann stand ich mal wieder mit meinem Hausrat am Straßenrand. 

Hausrat

Back on the road. Yuhuu. Ich war nach ein paar Minuten blöd rumstehen bei strahlendem Sonnenschein wieder komplett im Reisefieber und wurde schon bald aufgesammelt. Meine erste Fahrt ging zwar nicht weit, aber war auch egal. Ich hatte ja schließlich den ganzen Tag. Nach zwei weiteren Kiwis, zwei langen und einer kurzen Wartezeit nahm mich ein italienischer Backpacker mit nach Murchison, was von dem Ort, wo er mich mitnahm, eine Stune weg war. Ich erreicht also pünktlich mein Ziel, checkte mich im Lazy Cow Hostel ein und schaute mich etwas um. Das Hostel war zwar klein, aber gemütlich und hatte eine angebaute Pizzeria. Das Menü war vielversprechend ( eine komplett eigene Pizza zusammenstellen für nur 20$?!!! ), aber dann wurde mir klar, dass die Pizzeria zu hatte für den Tag. Naja, ich hatte ja noch Nudeln. Kurz vor Sonnenuntergang bin ich dann noch losgezogen um den Skyline Track zu laufen, von dem aus man Murchinson und die Four-River-Plain von oben sehen kann. Murchison liegt direkt am Buller River, dem größten der vielen Flüße, die viele Täler in die Berge gegraben haben und dadurch die Landschaft prägten. Einen dieser Berge stapfte ich also hoch, wobei ich feststellte, dass ich etwas aus der Übung war ("*Keuch*, warum muss man für einen guten Ausblick immer hoch laufen?) Doch der Weg lohnte sich, den ich erreichte den Bergrücken bei Sonnenuntergang und hatte einen wunderbaren Ausblick. 

Murchison

Das hieß zwar auch im Dunkeln wieder runter zu klettern, aber naja, das ließ sich nicht ändern. Nachdem ich wieder das Hostel erreicht hatte ( dessen Eingangstür einen Schuss hatte und beim Öffnen den Feueralarm aktivierte. Wups.) und redete beim Abendessen (Instantnudeln und Apfel) mit einem deutschen Pärchen, hüpfte noch schnell unter die großzügige Dusche mit unverstellbar hohem Wasserdruck und haute mich aufs Ohr. 

Am nächsten Morgen einen Frühstückskaffee und dann ab durch die Mitte. An einem Cafe platzierte ich mich und hielt mal wieder den Daumen raus. Nach unerwünschten Trampingtipps von zwei Damen, die an der falschen Straßenseite für ihr Fahrtziel standen ("Ernsthaft jetzt?") und einem sehr freundlichen Hostelbesitzer, der mir ein vergessenes Halstuch vorbei brachte (" Ich muss mich wieder ans Packen gewöhnen."), nahm ich auch schon jemand mit. Ein Maori, der selber nicht wusste, wo er hin musste, und mich deshalb schon wieder an der nächsten Ecke raus ließ. Aber noch bevor ich meinen Rucksack absetzen konnte, hatte schon eine alte Dame angehalten, die mich den ganzen Weg nach Westport mitnahm. Dabei folgten wir der Straße durch das wilde Bergland des Buller River Gorge (Flusstal), dass definitiv einen Besuch wert ist. Sie ließ mich schließlich an der Kreuzung vor Westport raus und ich platzierte mich für eine letzte Fahrt für den Tag nach Punakaiki. Und schon bald nahm mich ein Pärchen mit, dass mit Riesenwohnwagen auf der engen Straße gewendet hatte, um mich ein zu sammeln. Der Ehemann (Schotte) hatte sich Sorgen gemacht und wie seine Frau (Kiwi) mir erklärte, nahmen sie immer Tramper mit, vorallem weibliche. Da sie auch nach Punakaiki wollten, war ich dort schon relativ früh. Also wieder ab ins Hostel mit genialem Seeblick und einem eigentlich Sechsbett Zimmer allein für mich und dann auf den Weg zu den Pancake Rocks gemacht. Diese Felsen sind die Hauptattraktion der nördlichen Westküste der Südinsel (das sind viele Himmelsrichtungen für einen Satz). Bis heute sind sie ein Rätsel für Geologen, die sich nicht sicher sind, wie die spezielle Schichtform, nach der wegen der Ähnlichkeit mit einem Pancakestapel die Felsen benannt wurden, zustande kam. Ich fand zwar den Ausblick spannender, aber das könnte auch an mangelndem Geologiewissen liegen. Sie sind auf jeden Fall einen Besuch wert und liegen eh auf dem Weg die West Coast runter. 

Die Pancake Rocks

Dann noch einen Abstecher in eine niedrige Höhle (Mein armer Kopf) und dann wieder ins Hostel. Über dem Abendessen (Instantnudeln und Apfel. Ich bin echt kreativ.) noch schnell die Familie mit Sonnenuntergan-überm-Meer Bilder neidisch machen und Bekanntschaft mit einem natürlich deutschen Paar machen. Danach noch eine sehr schöne Nacht in meinem Einzelzimmer, bevor ich am nächsten Morgen eine etwas weitere Wanderung antrat. Der Weg führte mich an einem Fluss durch Regenwald direkt an der Seite eines Felshügels entlang bis zu einer Kreuzung mit einem anderen Weg der mich auf der anderen Bergseite zurückführte. 

Regenwald

Die Natur war faszinierend und wunderschön und der Weg wenn auch über 10km lang wirklich gut zu laufen. Früher als erwartet wieder im Hostel legte ich den restlichen Tag die Füße hoch und genoß den Ausblick. Am Abend wieder am Stammtisch bekam ich eine Fahrt nach Greymouth für den nächsten Morgen mit dem Pärchen vom Vorabend und ging unbesorgt schlafen. 

Am nächsten Tag war ich schon früh in Greymouth, holte mir ein Zimmer für zwei Nächte und eine BBH-Card, mit der ich Rabatt in bestimmten Hostels bekomme, im Noahs Arc Hostel, das wirklich sehr freundlich und groß ist, mit großem Garten und Zimmern, die jedes ein eigenes Tier als "Maskottchen" haben (Ich schlaf im Pinguinzimmer). In Greymouth gibt es nicht viel zu tun also entspanne ich einfach für zwei Tage und reise am Samstag mit dem Zug nach Christchurch. Bis dann.

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#neuseeland#west#coast#pancake#travel