Kirche

Da wir doch sehr fasziniert von den, immer wieder und regelmäßig auftauchenden Stabkirchen hier in Norwegen waren, konnten wir es uns nicht nehmen lassen die größte Stabkirche Norwegens zu besichtigen.  

Da stand sie nun. Eine große, dunkle Kirche, komplett aus Holz, umringt von unzähligen Gräbern. Kurz vorher noch unter einem starken Regenbogen zu bestaunen, schien jetzt die Sonne, die durch die Wolken brach, auf sie. Man musste an nichts besonderes oder niemanden besonderen glauben, um sie erstaunlich schön und besonders zu finden. 

Im Näheren Betrachten entdeckten wir viele Handschnitzereien und weitere schöne Details. 

Da wir außerhalb der Saison fuhren, war die Kirche leider nicht von innen zu besichtigen. Umso mehr bestaunten wir die Umgebung rundherum, wobei uns erneut auffiel, dass hier eine Kirche nie ohne Friedhof um sich herum vorkommt. 

Jede eigene Kommune, hat eine eigene Kirche, mit einem eigenen Friedhof. 

Die Gräber sind zum Teil noch sehr alt, jedoch gut gepflegt. Alle Gräber nehmen ungefähr den selben Platz weg. Auch Familiengräber beschränken sich auf einen Grabstein und eine kleine Fläche mit Blumen davor. Diese steht den Angehörigen zur Gestaltung frei. Alles Weitere wird von der Kommune gepflegt. Etwas sehr interessantes und auch, wie wir finden lobenswertes ist, dass jeder Verstorbene in seiner Kommune ein kostenfreies Grab für die nächsten 20 Jahre zu seinem Tode gestellt bekommt. Die Norweger legen viel Wert auf einen Ort der Trauer und sind der Meinung, dass jeder gleichermaßen ein Anrecht darauf hat, egal ob reich oder arm. 

Zusätzlich fanden wir heraus, dass jeder in Norwegen, das Recht hat, sich verbrennen und an einem schönen Platz von seinen Liebsten verstreuen zu lassen.  

Auch in dieser Hinsicht begeisterte uns die Kultur Norwegens wieder einmal sehr. So sollte es in Deutschland auch sein oder was denkt ihr ?