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Norwegen mit Hurtigruten // Tag 2 // Noch mal Bergen und dann ab aufs Schiff

Veröffentlicht: 03.07.2018

SCHLAF DER GERECHTEN

Nachdem der Tag gestern sehr früh begonnen hat, ist er dementsprechend früh auch zu Ende gegangen: Ich war noch vor 21 Uhr tief und fest am schlummern! Und es hat auch 11 Stunden Schlaf gebraucht, bis die Energietanks wieder ausreichend aufgeladen waren für den zweiten Tag in Bergen ;-). 

Der begann erst mal mit Frühstück:


Der Raum war voll, es war neben uns eine bunte Mischung aus Engländern, Asiaten und Franzosen hier. Zuerst war ich völlig begeistert von den zwei Waffeleisen, die in einer Ecke standen, aber die Schlangen davor waren ewig lang und darum hat‘s mir die Lust an Waffeln verdorben. Außerdem wusste ich ja, dass ich noch meinen KLM-Schoko-Cookie von gestern für schwere Zucker-Notstand-Zeiten hatte!

Nach dem morgendlichen Stärkung haben wir die letzten Sachen zusammengepackt und dann auch schon aus unserem Zimmer ausgecheckt. Hier unser Hotel von außen:


RAUF AUF DEN ULRIKEN

Die Koffer konnten in einem Gepäckraum im Hotel warten und für uns ging es - nach Wasserflaschen-Nachschub im 7Eleven ums Eck kaufen - an die Haltestelle vom Ulriken-Bus. Ulriken ist der höchste der Berge rund um die Stadt und im Gegensatz zur Bergbahn gestern auf den Floyen, fährt man dort mit einer Seilbahn hoch. Da der Berg etwas außerhalb liegt, musste uns aber zunächst ein kleiner Bus dorthin bringen. Der war rappelvoll und so sah es leider auch an der Talstation des Ulriken aus: Die Schlange an Menschen, die auf die Seilbahn warteten, stand bis raus an die Straße!


Die Erklärung war schnell gefunden: Die Seilbahn-Kabine ist hier nicht annähernd so groß, wie die riesigen Gondeln in beispielsweise Österreich. Sondern fasst gerade mal 20 normal gebaute Menschen. Und von diesen Kabinen gibt es nur zwei, eine in Rot und eine in Gelb:


Nach fast einer Stunde Schlange stehen und Menschen beobachten, waren wir endlich dran. Es waren viele Amis um uns herum, die großkotzig behaupteten, wenn sie geahnt hätten, wie lange das hier dauert, wären sie locker in einer halben Stunde den Berg hoch gelaufen. Von unten sah das alles auch gar nicht so dramatisch aus, aber als wir oben waren, hat man erst mal gesehen, wie steil das zum Ulriken tatsächlich ist. Ich glaube, ab da waren die alle still!
Man sieht hier im Hintergrund übrigens ein Beispiel eines Oberkörper-freien Mannes - da kamen uns ganz viele entgegen. Die meisten glücklicherweise echte Sportler mit echten Sportler-Sixpacks. Also war das Shirt wegzulassen völlig unproblematisch und keine Beleidigung für die umstehenden Menschen und Augen!


Oben auf dem Berg konnte ich schon mal mein Training für Südtirol im September starten, da konnte man richtig Kraxeln, wie in den Bergen (ich habe deutlich gemerkt, dass an der Kondition noch einiges vorher zu verbessern ist):

Und man musste glücklicherweise auch gar nicht sooo viel Wandern und Klettern, um einiges zu sehen. Nach den Ziegen gestern, liefen hier oben Schafe überall frei herum, deutlich an den um den Hals gehängten Glöckchen zu erkennen bzw. zu „erhören“. Aber die waren viel zu schnell und ließen sich nicht gut fotografieren (da irgendwo im Hintergrund sind sie aber, wirklich!):

Es gab außerdem lustig puschelige Blumen:

Und echte Bergseen mit glasklarem Wasser - ob da in der Hütte wirklich jemand dauerhaft wohnt? Der Weg zum nächsten Supermarkt ist jedenfalls lang:

Und auch noch eine Erste-Hilfe-Station für lädierte Bergsteiger:


STADTRUNDGANG IN BERGEN
Nach unten hatten wir mehr Glück, schon die dritte Seilbahn war unsere! Wieder im Zentrum von Bergen angekommen, haben wir noch all das besichtigt, was uns gestern fehlte. Beziehungsweise sind wir einfach planlos durch die Stadt gelaufen und haben uns all das angeschaut, was irgendwie nett aussah:





Ich fand die Johanneskirken am besten, die thront sehr majestätisch auf einem Hügel und ist innen ganz einfach mit viel Holz gestaltet - und hat sogar eine Spielecke für Kinder zu bieten!



Die restliche Zeit, die uns bis zum Transfer aufs Schiff blieb, haben wir dann wieder am Hafen verbracht. Da haben wir uns auch ganz ordentlich das Gesicht verbrannt, denn weil der Wind so schön die ganze Zeit ging, hat man gar nicht gemerkt, wie heiß es wirklich ist! 





DIE KREUZFAHRT KANN BEGINNEN!
Pünktlich um kurz nach 17 Uhr hat uns ein Bus von Hurtigruten am Hotel abgeholt und uns zum Anleger, etwas außerhalb des Stadtzentrums, gebracht. Hier in Bergen hat Hurtigruten ein eigenes Terminal. Wie im Flughafen, packt man dort seinen Koffer auf ein Rollband und bekommt den „Boarding Pass“, die Kabinen-Chipkarte, und alle Unterlagen, im gleichen Moment ausgehändigt.
Da wir als eine der Letzten an Bord gegangen sind, war unsere Kabine auch schon fertig vorbereitet - und die ist wirklich klein:


Papa schläft im „normalen“ Bett und meines mussten wir erst mal aus der Wand ausklappen. Die Sachen wurden alle im Schrank verstaut (wobei, nicht ganz alles, Papa hat eindeutig zu viel Zeug dabei, das würde für 6 Wochen Hurtigruten reichen!) und dann ging es schon weiter zum Abendessen. 
Die nächsten Abende ist unsere zugewiesene Essenszeit um 20:30 Uhr und wir haben immer einen festen Tisch und bekommen ein 3-Gang-Menü. Heute aber, am Abreisetag, gab es „nur“ Buffet und alle Passagiere wollten fast zeitgleich essen. Wir hatten unheimliches Glück, dass wir noch rechtzeitig einen Tisch ergattern konnten. Denn danach bildete sich eine riesige Schlange am Eingang vom Restaurant und viele Gäste mussten hungrig warten. 
Am Tisch gibt es Karten, wo erklärt wird, woher das Essen, das man heute aufgetischt bekommt, eigentlich stammt. Ich habe mich an Rentier und Schafswurst aus der Region versucht. Schmeckt alles völlig normal, aber Papa hat gekniffen. Die Fischsuppe musste ich ebenfalls wieder alleine auslöffeln. Aber auch für ihn war genug Essen da: Heilbutt, Lachs, Käseplatte, viele Salate, Erdnuss-Kuchen, Lasagne...wir waren am Ende pappensatt!


Ich nehme meine Rolle als Antreiber ernst und scheuche Papa immer, damit wir alle Programmpunkte auch wahrnehmen können:
Erst die Sicherheitsübung, dann das Auslaufen aus dem Hafen pünktlich um 20 Uhr und als letztes eine Informationsveranstaltung. Dabei hat einem die nette Dame vom Expeditionsteam wichtige Dinge erklärt, zum Beispiel wo wir die Fußbodenheizung in der Kabine einstellen können. Klein wie ein Schuhkarton sind die Kabinen, aber eine Fußbodenheizung im Bad haben sie ;-).
Und wir haben auch erfahren, dass unser Ausflug morgen erst um 13:30 Uhr startet. Das heißt, es bleibt vorher noch ausgiebig Zeit zum Erkunden des Schiffes! Das Auslaufen aus dem Hafen von Bergen war jedenfalls bei strahlendem Sonnenschein ein toller Auftakt und jetzt sitzen wir zum Tagesabschluss in der Bar und gucken zu, wie England bei der Fußball-WM in der Nachspielzeit sein Gegentor kassiert...die um uns herumsitzenden Engländer sind „not amused“! 




Und morgen: Erstes Frühstück auf dem Schiff und ab mittags geht es dann auf Entdeckungstour. Der Geirangerfjord mit Trollstigen wartet!

PS: Es wackelt hier an Bord etwas, aber bisher ist niemandem schlecht!

PPS.: Nie zu nah am Schornstein des Schiffes stehen...bei der Ausfahrt in Bergen hat unsere MS Polarlys da nämlich ordentlich Ruß rausgeblasen. Das schwarze Zeug haben wir Umstehenden nun alle auf den Klamotten. Und ich hab dreimal Hände waschen müssen, bis die Fingernägel unten drunter nicht mehr schwarz waren ;-)!

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