Ich bin irgendwann nachts wach geworden, weil das ganze Schiff ziemlich geschaukelt hat. Mir haben alle Leute gesagt, Hurtigruten sind wie Flusskreuzfahrt, da ist man immer total nah am Land und deswegen schaukelt nix. Kann ich nicht bestätigen, das ging sowohl von links nach rechts, als auch von oben nach unten. Erst habe ich Schlimmes hinsichtlich Seeübelkeit befürchtet, aber dann bin ich nach ein paar Minuten einfach wieder sanft in den Schlaf geschaukelt worden. Und Papa, da ja extra noch „Anti-Kotz-Pflaster“ bestellt hat, hat von all dem sowieso nichts mitbekommen. Ich würde also sagen: Uns kann man auf See gebrauchen, die Pflaster werden nicht zum Einsatz kommen müssen, was heißt, dass wir weiter ein Bierchen oder Weinchen zum Abendessen (und evtl. noch eines danach) trinken dürfen. Puh ;-)...
ERSTES FRÜHSTÜCK AN BORD & STIPPVISITE IN ALESUND
Am nächsten Morgen habe ich einen britischen Passagier dabei belauscht, dass er stolz berichtet hat, den Sonnenaufgang um viertel vor 3 beobachtet zu haben. Wer braucht denn sowas? Da hört meine Norwegen-Entdecker-Motivation eindeutig auf! Ich war immerhin auch schon um 7 Uhr wach, was aber nicht zum Gewinn des Frühaufsteher-Preises gereicht hat. Papa stand da nämlich schon fertig gestriegelt in der Kabine und ist erst mal seine Morgenrunde über die Decks angetreten. Um beispielsweise mal die zwei vorhandenen Whirlpools zu inspizieren. Ob ich da reingehe, da bin ich mir noch nicht sicher. Und für mich war so in unserer gemütlich-kleinen Kabine wenigstens genug Platz zum Herrichten fürs Frühstück.
Das war dann auch wie erwartet wirklich toll! Das Buffet ist riesig, es gibt zum Beispiel viel Käse (gut für mich), viel Fisch (gut für Papa), leckeren Kaffee, obwohl aus dem Automaten (gut für beide), Eier in allen Variationen mit Bacon (yammi), fluffiges selbst gebackenes Brot und süße Leckerchen, wie Zimtstuten (nur für mich interessant). Ich musste aber wieder ein bisschen aufs Tempo drücken, denn wir würden in Kürze nur für eine halbe Stunde in Alesund anlegen. Das ist zwar wenig, reicht aber für eine kurze Runde um den schönen Jugendstil-Hafen. Also Frühstück fix beendet und dann mit der Chip-Karte schnell zum Ausgang an Deck 3 gelaufen.
Alesund ist bestimmt eine tolle Stadt, um dort auch mal mehr als 30 Minuten zu verbringen, aber wir haben die wenige Zeit optimalst genutzt.
UNSER AUSFLUG STARTET
Wir waren mehrfach darauf eingeschworen worden, dass wir PÜNKTLICH um 13:30 Uhr an Deck 3 sein müssen, damit der Ausflug „Geiranger mit Trollstigen“ ordnungsgemäß losgehen kann. Wir haben uns daran gehalten und waren zusammen mit sehr vielen anderen Passagieren aller Nationalitäten ausstiegsbereit.
Es hat dann wie immer mit all dem Ein- und Auschecken aber noch eine ganze Weile gedauert, bis wir auf der Fähre waren, die uns ans Ufer bringen würde. Denn das Schiff kann nicht direkt am Ufer von Geiranger anlegen. Mit uns mussten diese Erfahrung auch ein MSC Schiff und die Queen Elizabeth machen, die ebenfalls gerade angekommen waren. Wir ahnten Schlimmes! Das heißt nämlich, dass ein kleiner Ort neben uns noch von zwei anderen Schiffen überrannt wird.