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Norwegen mit Hurtigruten // Tag 1 // Erst mal nach Bergen

Veröffentlicht: 02.07.2018

VIEL ZU FRÜH

Der Wecker klingelt bei mir um 3 Uhr nachts. Das war eindeutig zu wenig Schlaf! Aber immerhin gibt es einen guten Grund dafür: Heute fliegen wir nach Norwegen! Nachdem die Buchung nun schon etliche Monate her ist - wir haben alles im September 2017 fix gemacht - hat das Warten jetzt ein Ende und die Reise mit den Hurtigruten kann beginnen. Erst mal gibt es aber vorher noch ein paar Schritte zu erledigen.

Die Fahrt zum Flughafen Düsseldorf beispielsweise. Auf menschenleeren Straßen um diese Uhrzeit überhaupt kein Problem. Wir sind nur erstaunt, dass überhaupt noch jemand außer uns wach ist. Immer wieder laufen Leute die Straße entlang, einige andere Autos gibt es auch zu sehen...die Armen, von denen ist bestimmt keiner wie wir auf dem Weg in den Urlaub. Ein größeres Problem ist da schon das Finden von unserem Parkhaus P7. Dort haben wir nämlich vorab einen Parkplatz reserviert und auf der Karte sah das alles mit der Anfahrt ziemlich easypeasy aus. Am Ende mussten wir aber zweimal den Terminal-Ring entlang gurken, weil wir nie die richtige Ausfahrt gefunden haben. Zum Glück hatten wir genug Zeit eingeplant...

Im Flughafen selbst lief dann alles wieder wie am Schnürchen, Gepäckabgabe (Eingecheckt hatten wir schon vorher) und Sicherheitskontrolle waren in weniger als einer halben Stunde erledigt. Damit blieb noch über eine Stunde Zeit für Kaffee in der Nähe vom Abfluggate. Um uns herum sehr viele gut gelaunte Mallorca-Reisende. Ich nehme an, zwei von denen waren es auch, die allen Ernstes um kurz nach 5 schon stolz mit gut gefüllten Weißwein-Gläsern von dannen zogen. Hätte ich das um die Uhrzeit trinken müssen, ich hätte jemandem vor die Füße gespuckt!


ANREISE MIT ZWISCHENSTOPP

Die erste „Fahrt“ sollte von Düsseldorf nach Amsterdam gehen, eine Stunde geplante Flugzeit. Die Maschine war mini und wurde liebevoll von KLM „Cityhopper“ genannt. Und weil an dieser Maschine einfach alles mini war, merkte man - vor allem beim Start - jeden Windhauch in Form von kleineren Wacklern. An sich war der Flug völlig ok, aber ich war trotzdem froh, als er nach nur 35 Minuten schon zu Ende war!




Viel Verschnaufpause blieb nicht, nach 1 Stunde Aufenthalt in Amsterdam ging es dann auch schon mit einer minimal größeren Maschine weiter Richtung Bergen. Auch hier: Flug verlief aber insgesamt, selbst für einen Schisser wie mich, vollkommen ok. Und die letzte halbe Stunde konnte man dann auch schon - außer dem blau-glitzerigen Wasser im linken Fenster - die bergige Norwegen-Landschaft auf rechter Fensterseite bewundern.
Übrigens, großes Lob an KLM: Hier bekommt man tatsächlich noch auf jedem Flug - selbst dem „kurz mal hoch und runter“ nach Amsterdam - ein Getränk und einen Snack. Einmal Schoko-Cookie, einmal Butti mit schön fett Mayo. Wir waren Frühstück-seitig also bestens versorgt!

HALLO, BERGEN!

Bergen, wir sind da! Und das schon um 10 Uhr morgens, da hat sich das frühe Aufstehen wenigstens gelohnt. Oh, und Angst völlig unbegründet: Die Koffer hatten es auch beide, trotz Zwischenstopp, mit uns in den Urlaub geschafft.

Der Hurtigruten Transferbus beginnt seine Schicht jeden Tag erst mittags um 12 Uhr. Da wir aber nicht zwei Stunden durch Warten am Flughafen verlieren wollten, haben wir durch die nette Dame am Infoschalter herausbekommen, dass wir auch einen „Schnell-Bus“ ins Stadtzentrum von Bergen nehmen können. Gesagt, getan. Ein Mitarbeiter der Busfirma hat uns die kurze Wartezeit auf den nächsten Transfer netterweise durch Späßchen verkürzt und hat Papa fix mal mitgenommen, um ihn als „starken Mann“ vor dem Schriftzug von Bergen zu inszenieren, haha ;-):




UNTERKUNFT FÜR DIE ERSTE NACHT: FIRST HOTEL MARIN
Der Bus hat uns nach einer nur 20-minütigen Fahrt am Fischmarkt - dem „Torget“ - mitten in Bergen abgesetzt und von da mussten wir dann nur noch schlanke 10 Minuten zu unserem Hotel laufen. Man hätte es auch in 5 schaffen können, aber das grobe Pflaster hier ist nicht optimal geeignet für unsere Rollkoffer, da musste einiges an Muskelkraft beim Ziehen und Schubsen eingesetzt werden.
Das Zimmer im First Hotel Marin war tatsächlich schon fertig und ist mit hübscher Sternchen-Tapete ausgestattet und einem großzügigem Bad - hier lässt es sich gut für eine Nacht aushalten! Das Hotel ist sowieso super gelegen, sehr zentral an besagtem „Torget“, dem Marktplatz der Stadt - direkt am alten Hafen.


KREUZFAHRT-TERMINAL 1 & FESTUNG BERGENHUS
Ohne Verschnaufpause sind wir dann auch direkt auf Entdeckungstour gestartet. Einmal am Hafen vorbei Richtung hinteres Ende, wo wir die dicken Kreuzfahrtschiffe vermutet haben. Dort angekommen konnte man aber relativ wenig sehen, weil man als Fremder nicht aufs Gelände gelassen wurde. So konnten wir nur mutmaßen, dass da irgendwo die „TUI Mein Schiff“ ankert, auf der lustigerweise eine Kollegin von mir unterwegs ist. Völlig ungeplant sind wir also heute beide zur gleichen Zeit in Bergen! Wie sich später herausstellen sollte, lag die Mein Schiff da aber gar nicht, sondern die Holland America Line. Aber egal, drei Kreuzfahrtschiffe sind derzeit in Bergen vor Anker, macht etwa 6.000 Passagiere, die morgens von den Schiffen strömen, die Stadt überrennen, und abends wieder abdüsen. Plus uns, obwohl unser Schiff ja erst morgen kommt ;-). Dafür konnte man es in der Stadt aber noch gut aushalten!
Auf dem Rückweg haben wir Halt an der Festung Bergenhus gemacht, eine der am besten erhaltenen Festungen in ganz Norwegen. Und ganz schön alt ist sie auch, die ältesten Steine stammen hier immerhin aus dem 12. Jahrhundert.





HANSEVIERTEL BRYGGEN
Gerade ein paar Schritte aus der Festung raus, sind wir schon mitten im Hanseviertel Bryggen gelandet mit den ehemaligen Handelskontoren. Sehr malerisch und schön anzusehen sind die alten Häuser! Und die Norweger verstehen da auch kein Spaß: Selbst ein Radisson-Hotel darf nicht sein Logo vorne an die Fassade klatschen, sondern nur irgendwo versteckt in zweiter Häuser-Reihe...es soll ja nichts die so gut erhaltenen Fassaden stören!




Wenn man ein bisschen weiter reinläuft, sind in den Hinterhöfen alles kleine Handwerker-Betriebe versteckt. Ein Leder-Geschäft hat diesen lustigen Knilch hier zum Aufpassen vor der Tür:



RAUF ZUM FLOYEN
Nach einem kurzen Stärkungs-Zwischenstopp bei McDonald‘s (auch McDonald‘s muss hier übrigens seine Fassade den alten Häusern von Bergen anpassen und darf das goldene M nur sehr dezent einsetzen) ging es zur Floyen-Bahn.
Der Floyen ist einer von sieben Bergen rund um die Stadt und man kann hier ganz bequem mit einer Bahn hochfahren, die schwer an unsere Drachenfels-Bahn erinnert. Ist echt steil, gut, dass wir das nicht laufen mussten:


Oben merkt man dann, warum die Fahrt hier hoch eine der beliebtesten Touristen-Attraktionen ist - schööööne Aussicht:



Übrigens, hier zum Nordkap wollen wir auch noch, in schlappen 1.500 Kilometern sind wir laut Beschilderung da:


Das wird aber noch eine Woche dauern, bis da oben muss unser Hurtigruten-Schiff erst noch einige weitere Stopps hinter sich bringen.
Um die Landschaft „wiederherzustellen“, wurden hier auf dem Floyen auch 10 Ziegen ausgesetzt. Das klingt grausam, dabei fühlen sie sich - wie wir live und hautnah beobachten konnten - beim Jagen von Touristen und ihren Sandwiches pudelwohl und machen auch ansonsten einen sehr zufriedenen Eindruck. Einer von ihnen heißt Obama, aber unser Freund hier ist - wenn ich das richtig gelesen habe - der Stan:


Runter haben wir dann auch wieder ganz komfortabel die Bergbahn genommen und dabei einige Gäste der „TUI Mein Schiff“ getroffen. Die Damen waren sehr lustig und haben sich aufgeregt, dass man heute ungehobeltes Pack selbst auf teuer bezahlten Reisen um sich herum hat. Ihr Beispiel vom gestrigen Abendessen: Paar am Nebentisch. In Begleitung eines Kindes. Es ist 23 Uhr. Mann zur Frau: „Ey Alte, und was saufen wir jetzt?“. Jaja, bei TUI ist alles inklusive, das kann so seine Tücken haben ;-).
Wieder unten habe ich kurz meine Kollegin willkommen geheißen, die bald aber wieder zurück auf ihr Schiff musste, und dann gab‘s zur Belohnung für das frühe Aufstehen und den überstandenen Flug ein lecker Corona! Für mich, Weißwein für Papa.


HUNGER? FISCH!
Ich habe mich ja schon auf den ganzen großartigen Fisch gefreut, den ich während unserer Reise essen würde. Und heute gab es zum Abendessen die erste Kostprobe!
Hier am Torget reiht sich ein Fischrestaurant an das nächste und was man sehen kann, sieht alles lecker und sehr frisch aus - kommt ja fast direkt vom Meer auf den Teller gehüpft. 
Nachdem wir uns ein Lokal ausgeguckt hatten, gab es noch ein lecker Bier und dann Fisch in bunten Variationen: Fischsuppe, im Ofen gebackener Lachs und eine fangfrische Fischplatte mit Garnelen, Hummer und Muscheln. Yammi! Wir sind danach pappsatt und rundum zufrieden ins Hotel zurück gekugelt. 



Und haben auf dem Weg begeisterte brasilianische Fans beim WM-Spiel gucken gesehen. Einigen von ihnen waren mit durchaus wilden Transportmitteln da:



Und morgen: Es geht an Bord! Noch einmal Bergen besichtigen und dann ab auf die Hurtigruten.
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